- Diesdorf
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Wappen Deutschlandkarte 52.7515610.8753156Koordinaten: 52° 45′ N, 10° 53′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Landkreis: Altmarkkreis Salzwedel Verbandsgemeinde: Beetzendorf-Diesdorf Höhe: 56 m ü. NN Fläche: 100,52 km² Einwohner: 2.500 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km² Postleitzahl: 29413 Vorwahl: 03902 Kfz-Kennzeichen: SAW Gemeindeschlüssel: 15 0 81 105 Adresse der Verbandsverwaltung: Marschweg 3
38489 BeetzendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Fritz Kloß Lage von Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel Der Flecken Diesdorf ist eine Gemeinde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort liegt in der westlichen Altmark und ist geprägt durch eine sanft-hügelige Endmoränenlandschaft mit zumeist waldbestandenen kargen Sandböden, maßgeblich durch die Saaleeiszeit gestaltet.
Diesdorf liegt etwa 25 km südwestlich von Salzwedel. Im unmittelbar benachbarten Niedersachsen ist der nächste größere Ort Wittingen in etwa zehn Kilometer Entfernung.
Gemeindegliederung
Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:[2]
- Abbendorf
- Bergmoor
- Dankensen
- Diesdorf
- Dülseberg
- Haselhorst
- Höddelsen
- Reddigau
- Schadeberg
- Schadewohl
- Waddekath
- Wüllmersen
Wohnplätze der Gemeinde sind:
- Forsthof Vier
- Kerstenberg
- Römke
- Schinkenmühle
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 622 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 25 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Oktober, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im Oktober. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Die Großsteingräber bei Schadewohl und die Großsteingräber bei Diesdorf belegen eine Besiedlung der Region bereits für die Jungsteinzeit.
Der Ort wurde 1112 erstmalig urkundlich erwähnt. 1161 wurde durch den Grafen Hermann von Warpke-Lüchow das Augustinerkloster Marienwerder gegründet. Dieses prägte stark die Geschichte und Entwicklung des Ortes. Nach der Reformation und Säkularisierung des Klosters 1551 wurde hier ein Domänenamt des brandenburgischen Staates und ein adliges Frauenstift eingerichtet. 1810 wurden beide unter der Herrschaft des französischen Königreiches Westfalen aufgelöst. Nach der Rückgliederung an Preußen kam der Ort mit der Altmark zum Regierungsbezirk Magdeburg und damit in die Provinz Sachsen, aus der 1947 das Land Sachsen-Anhalt hervorging. Ab 1952 mit Auflösung der Länder in der DDR gehörte Diesdorf zum Bezirk Magdeburg. Seit dem 27. März 1998 führt die Gemeinde offiziell den Namenszusatz Flecken.
In Diesdorf befindet sich das 1911 gegründete, älteste Freilichtmuseum Deutschlands mit Fachwerkhäusern verschiedener Zweckbestimmung und Form.
Am 1. Januar 1990 wurden Abbendorf und Waddekath nach Diesdorf eingemeindet.[3]
Am 1. Januar 2010 wurde die vormals eigenständige Gemeinde Neuekrug nach Diesdorf eingemeindet.[4] Am 1. September 2010 folgte die vormals eigenständige Gemeinde Mehmke.[4]
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 1. April 1997 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: „In Rot ein von vier steigenden goldenen Eichenblättern bewinkeltes golden bordiertes schwarzes Kreuz mit einem Herzschild, der Herzschild schwarz-gold schräggeviert, belegt mit einer Fensterraute in verwechselten Farben.“
Mit dem Kloster hatte Diesdorf für die Entwicklung in der Altmark eine bedeutende Stellung. Das 1161 durch die Grafen von Warpke-Lüchow gegründete Augustinerstift trug wesentlich zur Ausprägung der Struktur und des Ortes bei. Es spielte im Rahmen der Missionierung und wirtschaftlichen Entfaltung eine bedeutende Rolle. Im geografischen Grenzraum aneinander stoßender Herrschaftsgebiete gelegen, kreuzten und verbanden sich hier verschiedene politische und kulturelle Einflüsse. Dies findet im Wappen sowohl durch das Kreuz als auch durch den Herzschild seinen Ausdruck. Das Kreuz steht für Christianisierung und das Klosterstift, aber auch für Wegekreuzung. Im Herzschild ist durch die aneinander stoßenden Felder der Schrägvierung der altmärkische Grenzraum symbolisiert. Die Fensterraute, angelehnt an die Wappenmotivik der Gründungsherren des Klosters, umfriedet mauerartig den Mittelpunkt der Schrägvierung und wirkt so mehrfach symbolhaft. Die Eichenblätter nehmen einerseits Bezug auf die Schönheit der Naturlandschaft, andererseits säumen jahrhundertealte Eichen die Klostermauern. Ein konkreter Bezug zum Ortsbild stellt ebenfalls die Fensterraute dar. Nicht nur der Fachwerkbau des Freilichtmuseums Diesdorf weist mehrfach variiert dieses Motiv auf, auch die verbliebenen Partien der mittelalterlichen Klostermauern tragen im Wechsel roter und schwarzer Backsteine dieses auffällige Zeichen.
Flagge
Die Flagge des Flecken Diesdorf zeigt die Farben Schwarz – Gold (Gelb). Es ist eine Flagge mit zwei schmalen, schwarzen Außenstreifen und einem breiteren goldenen (gelben) Mittelstreifen, der mit dem Gemeindewappen belegt ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Klosterkirche
In Diesdorf befindet sich die Kirche St. Maria und Crucis des 1161 durch den Grafen Hermann von Warpke-Lüchow gegründeten Augustiner-Chorherrenstiftes, mit deren Bau 1182 begonnen wurde. Die Backsteinkirche im romanischen Stil gehört zu den ältesten in der Altmark, die ein vollständiges Kreuzgratgewölbe aufweisen. Ihr Inneres ist durch den Bau im gebundenen System geprägt. Ihr Äußeres zeigt Schmuckelemente wie Lisenen, Kreuzbogenfries, Rautenfries, Zickzackfries und Deutsches Band. Der weithin sichtbare Turm im neoromanischen Baustil wurde ab 1863 errichtet.[5]
Großsteingräber bei Diesdorf
In der Nähe von Diesdorf befinden sich die Großsteingräber bei Diesdorf, eine Gruppe von drei noch erhaltenen jungsteinzeitlichen Grabanlagen.
Persönlichkeiten
- Heinrich Mahlke (1851–1921), Reichstagsabgeordneter, geboren in Dankensen
- Fritz Darges (1913–2009), Adjutant von Adolf Hitler, geboren in Dülseberg
- Helmut Gäde (* 1932), Pflanzenbauwissenschaftler, geboren in Peckensen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Hauptsatzung des Flecken Diesdorf
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
- ↑ Peter Seyfried: Die Klosterkirche zu Diesdorf. 3. Aufl. 1998 (DKV-Kunstführer Nr. 463).
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