- Lachendorf
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Wappen Deutschlandkarte 52.61666666666710.2549Koordinaten: 52° 37′ N, 10° 15′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Celle Samtgemeinde: Lachendorf Höhe: 49 m ü. NN Fläche: 38,23 km² Einwohner: 5.765 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km² Postleitzahl: 29331 Vorwahl: 05145 Kfz-Kennzeichen: CE Gemeindeschlüssel: 03 3 51 016 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Oppershäuser Str. 1
29331 LachendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Erwin Kriegel (SPD) Lage der Gemeinde Lachendorf im Landkreis Celle Lachendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Celle in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt am Südrand der Lüneburger Heide (südöstlich von Celle). Lachendorf ist Sitz der Samtgemeinde Lachendorf mit den politischen Gemeinden Ahnsbeck, Beedenbostel, Eldingen, Hohne und Lachendorf selbst.
Mit dem Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Landkreis Celle vom 1. Januar 1972 wurde der Raum Lachendorf abschließend geordnet. Flächenmäßig liegt die Samtgemeinde Lachendorf mit 164,51 Quadratkilometern an dritter Stelle im Kreisgebiet.
Lachendorf liegt an der hier gewissermaßen ins Allerurstromtal „mündenden“ Lachte und ist durch seine erhöhte Lage in der Vergangenheit von Allerhochwassern verschont geblieben.
Gemeindegliederung
Erste gemeindliche Zusammenschlüsse gab es im Jahr 1968 im Zuge der niedersächsischen Verwaltungsreform.
Die Gemeinde Lachendorf besteht aus den folgenden vier Ortsteilen:
- Bunkenburg
- Gockenholz
- Jarnsen
- Lachendorf
Geschichte
Frühzeit
Funde aus der Stein– und Bronzezeit, vornehmlich in den Lachte-Dünen, weisen darauf hin, dass der Lachendorfer Raum schon lange vor unserer Zeitrechnung vom Menschen genutzt wurde.
Mittelalter
Der heutige Ortsname „Lachendorf“ wird in alten Schriften auch als Lachtendorp oder Lachendorp aufgeführt. Die älteste urkundliche Erwähnung über Lachendorf stammt aus dem Jahre 1353 und ist in einer Aufstellung des Herzogs Wilhelm II. (Braunschweig-Lüneburg) enthalten. Das Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438 nennt 18 Hofstellen in Lachendorf, darunter eine Mühle. Im Jahre 1538 wählte Herzog Ernst der Bekenner als Standort für eine Papiermühle Lachendorf aus – die Grundlage für eine Ansiedlung von neuen Bewohnern war somit gegeben, und der Ort wurde von nun an durch diese industrielle Manufaktur entscheidend geprägt.
Neuzeit
Im Jahre 1845 begann der Ausbau der Papiermühle zu einer Papierfabrik. Das expandierende Unternehmen zog weitere Arbeitskräfte nach Lachendorf, sodass die Einwohnerzahl von 445 im Jahre 1848 auf 1911 im Jahre 1900 anstieg. Von der 1904 eröffneten Kleinbahnstrecke Celle-Wittingen wurde eigens ein Anschlussgleis zur Papierfabrik gelegt.
Gegenwart
Lachendorf gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Lüneburg, der infolge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.[2]
Einwohnerentwicklung
- 31. Dezember 1900 − 1.152 Bewohner
- 31. Dezember 1925 − 1.338 Bewohner
- 31. Dezember 1972 − 3.467 Bewohner
- 31. Dezember 1986 − 4.069 Bewohner
- 31. Dezember 1994 − 4.852 Bewohner
- 30. Juni 2005 − 5.785 Bewohner
- 31. August 2010 − 6.201 Bewohner
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Lachendorf setzt sich aus 17 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
CDU SPD UB FDP Grüne Gesamt 2001 6 6 3 1 1 17 Sitze 2006 6 7 2 2 0 17 Sitze [3] 2011 5 7 3 2 0 17 Sitze letzte Kommunalwahl am 11. September 2011[4]
Im Gemeinderat besteht eine Zählgemeinschaft aus SPD und FDP.
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde Lachendorf ist zurzeit Erwin Kriegel.
Städtepartnerschaften
Lachendorf besitzt eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Bricquebec (Normandie, Frankreich).
Wappen
Das Wappen der politischen Gemeinde Lachendorf ist identisch mit dem der Samtgemeinde Lachendorf. Es wurde 1968 genehmigt. Es zeigt auf blauem Grund ein Mühlenrad, einen silbernen Wellenbalken und darunter eine goldene Ähre über silbernem Pflug.
Wirtschaft
Verkehr
Die Gemeinde Lachendorf liegt an der Landesstraße 282 (L 282) zwischen Celle und Wittingen.[5] Gelegentlich fahren noch Heide-Bahn-Züge auf der Strecke der ehemaligen Lachtetalbahn (betrieben von der OHE) durch die Gemeinde.
Unternehmen
Die Papierfabrikationsanlage Drewsen Spezialpapiere am Standort Lachendorf widmet sich erfolgreich der Herstellung von Spezialpapieren und macht einen großen Anteil an der arbeitsfähigen Bevölkerung aus.
2002 wurde die trickWILK GmbH in Lachendorf gegründet. Die Firma ist spezialisiert auf 35-Millimeter-Filmrecording (Fazen) und auf die Restaurierung von Filmen. Durch eine großzügige Förderung durch die nordmedia und das efre Programm der EU konnte 2008 die Filmrestaurierung mit modernen Geräten und Software ausgebaut werden.
Medien
In Lachendorf wird der monatliche Anzeiger Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Lachendorf publiziert und kostenlos an alle Haushalte in der Samtgemeinde verteilt.
Bildung
Schulen
In Lachendorf gibt es die Ikarus-Schule (Grundschule), die Geschwister-Scholl-Schule (Hauptschule), die Realschule Lachendorf [6] sowie das im Sommer 2006 fertiggestellte Gymnasium Lachendorf, das nun Imanuel-Kant-Gymnasium heißen soll.[7]
Die Realschule Lachendorf hatte ihren Ursprung in der Kreismittelschule Westercelle. Nachdem das Gebäude in Westercelle aufgrund der gestiegenen Schülerzahlen zu klein geworden war, wurde 1964 der Bau einer neuen zweizügigen Mittelschule genehmigt. Als Standort wurde Altenhagen festgelegt, um die Schulwege der Schüler und Schülerinnen aus den nördlichen Kreisgebieten zu verkürzen.
Aufgrund der schulpolitischen Zielsetzungen des Landes Niedersachsen und als Folge der Gebietsreform entschied sich der Landkreis Celle als Schulträger 1976 für den Neubau einer Realschule in Lachendorf. Am 28. Oktober 1977 fand die Grundsteinlegung in Lachendorf statt und im Januar 1979 wurde der Unterrichtsbetrieb an der Realschule Lachendorf aufgenommen.
Sport
Der älteste Verein Lachendorfs ist der Schützenverein Lachendorf von 1881 e.V. Das 1996 in Eigenleistung fertiggestellte Schützenhaus ist Austragungsort zahlreicher sportlicher Wettkämpfe. Die Lachendorfer Schützen wähnen mehrere Landes- sowie Kreismeister in ihren Reihen.
Seit der Gründung des Fußballclubs FC Lachendorf im Jahr 1985 sind im Ort zwei Vereine, die den Fußballsport beherbergen, koexistent. Der mitgliederstärkste Verein, TuS Lachendorf, betreut mehrere Sparten und wurde im Jahr 1926 gegründet. Außerdem wurde im Jahr 1981 der Tennis-Verein Lachendorf ins Leben gerufen. Auch der Volleyballverein des TuS Lachendorf war schon überregional erfolgreich.
Sportstätten
In Lachendorf befinden sich drei Sporthallen, wobei diese der Grund- und Hauptschule sowie dem Gymnasium zugeordnet werden müssen. Das Lachtestadion, dessen Fertigstellung im Jahr 1981 vollendet wurde, ist die größte Sportanlage der Gemeinde Lachendorf. Eine Tennisanlage mit sechs Außen- und drei Innenplätzen ist zudem vorhanden.
In direkter Nachbarschaft liegt das 1996 in Eigenleistung entstandene Schützenhaus, das seitdem als Ort der schießsportlichen Wettkämpfe auch über die Grenzen der Samtgemeinde hinaus bekannt ist.
Am nordöstlichen Samtgemeinderand in Metzingen liegt der Segelflugplatz „Berliner Heide“.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Wilhelm Trumann, Ururgroßvater des 33. Präsidenten der USA Harry S. Truman[8]
- Heinrich Severloh (1923–2006), Wehrmachtssoldat und Maschinengewehrschütze auf Omaha-Beach
- Konstantin Rausch (* 1990), Fußballspieler in Diensten von Hannover 96
Literatur
- Martin Wittmann, Kurt W. Seebo: Lachendorf. Bd. I, Lachendorf 1988
Weblinks
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Commons: Lachendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Homepage der Gemeinde Lachendorf
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Ausführlich: Blazek, Matthias: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
- ↑ Endergebnis Kommunalwahl 2006.
- ↑ Endergebnis der Kommunalwahl am 11. September 2011
- ↑ Die Landesstraße L 282 (Wittinger Straße) bildet eine Ost-West-Achse zwischen den Mittelzentren Celle und Wittingen. Sie führt nach Ostnordosten über Beedenbostel, Eldingen und Steinhorst und hinter Wittingen weiter nach Helmstedt.
- ↑ Internetauftritt der Realschule Lachendorf,
- ↑ Internetauftritt des Gymnasiums Lachendorf.
- ↑ Siehe germanoriginality.com.
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