- Stefan Bajohr
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Stefan Bajohr (* 4. Oktober 1950 in Bad Harzburg) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Sozialwissenschaftler.
Leben
Nach dem Abitur 1969 in Braunschweig, Redaktionsvolontariat in Winsen an der Luhe und Lüneburg von 1969 bis 1971 und zivilem Ersatzdienst in Bielefeld-Bethel studierte Bajohr von 1972 bis 1978 in Bielefeld (1972 - 1974), Zürich (1974 - 1975) und Marburg (1975 - 1978) Geschichte, Soziologie, Politikwissenschaft und Publizistik, erlangte 1977 den Magister Artium und promovierte 1978 zum Dr. phil. (Die Hälfte der Fabrik. Geschichte der Frauenarbeit in Deutschland 1914 bis 1945).
Er war in den Jahren 1979 und 1980 wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte am Fachbereich Geschichtswissenschaften und Lehrbeauftragter am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Philipps-Universität Marburg und von 1980 bis 1982 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundeskanzleramtes Bonn. Von 1982 bis 1985 war Bajohr im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen beschäftigt. Von 1985 bis 1990 war er Persönlicher Referent des Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Friedhelm Farthmann.
Im Ministerium für Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen leitete er von 1990 bis 1995 die Gruppe für Politische Grundsatzangelegenheiten, Planung und Forschung. In dieser Zeit nahm er weitere unterschiedliche Aufgaben wahr (Mitglied des Aufsichtsrats der Flughafen Essen/Mülheim GmbH; Mitglied des Verwaltungsrats des Landesmuseums Volk und Wirtschaft [heute: Forum NRW] in Düsseldorf).
Bajohr war vom 1. Juni 1995 bis zum 1. Juni 2000 Abgeordneter des zwölften Landtags von Nordrhein-Westfalen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, denen er von 1994 bis 2006 angehörte. Er zog über Platz 20 der Landesliste seiner Partei in den Landtag ein. Seit 1995 ist er Mitglied des Beirats der Justizvollzugsanstalt Düsseldorf.
Von 2000 bis 2007 war Bajohr Gruppenleiter für nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung, Denkmalrecht, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Industriemuseen und Stiftungen sowie neue Formen der Bürgermitwirkung im Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport bzw. im Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl Politikwissenschaft I des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf.
Von 2001 bis 2008 war Bajohr Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Preußen-Museum Nordrhein-Westfalen mit Standorten in Wesel und Minden und Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft "Historische Ortskerne in Nordrhein-Westfalen". Von 2003 bis 2005 war er Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen von Bündnis 90/Die Grünen, Landesverband Nordrhein-Westfalen und von 2003 bis 2008 Mitglied des Beirats des Vereins zur Förderung der Bildungsarbeit auf Schloss Raesfeld, staatlich anerkannte Akademie des Handwerks, e.V. Von 2003 bis 2007 und seit 2009 war bzw. ist er Schatzmeister des Vereins der Freunde und Förderer des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (verso) e.V.
2004 wurde Bajohr zum Honorarprofessor ernannt. Seit 2006 ist er Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft für Haushalts-und Finanzpolitik e.V.
Von 2008 bis 2009 war Bajohr auf persönlichen Vorschlag von Regierungspräsident Helmut Diegel (CDU) als "Mentor" bei der hochverschuldeten Stadt Hagen tätig, um die Sanierung des städtischen Haushalts zu steuern. Seit 2009 ist Bajohr Professor für Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
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