- Bahnstrecke Mönchengladbach–Stolberg
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Die Bahnstrecke Mönchengladbach–Stolberg wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft errichtet und abschnittsweise zwischen 1870 und 1875 eröffnet.
Planmäßiger Verkehr findet heute nur noch im Rahmen des euregiobahn-Konzeptes und zur Bedienung von Gleisanschlüssen auf dem südlichen, als Eschweiler Talbahn oder Indetalbahn bekannten Abschnitt sowie durch Regionalzüge zwischen Mönchengladbach und Köln auf dem betrieblich heute der Bahnstrecke Rheydt–Köln-Ehrenfeld zugehörigen kurzen Teilstück zwischen Rheydt-Odenkirchen und Hochneukirch statt. Zwischen Mönchengladbach Hauptbahnhof und Rheydt-Geneicken verkehren sporadisch Güterzüge. Die nördlichen Abschnitte von Hochneukirch bis Frenz und Rheydt-Geneicken bis Rheydt-Odenkirchen sind stillgelegt und größtenteils abgebaut.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Regionale Namensgebung
- 2 Geschichte
- 3 Heutiger Betrieb
- 4 Streckenbeschreibung
- 4.1 Stolberg (Rheinl) Hbf
- 4.2 Bahnhof Eschweiler-Aue
- 4.3 Haltepunkt Eschweiler-Röhe
- 4.4 Haltepunkt Eschweiler West
- 4.5 Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisenplatz
- 4.6 Haltepunkt Eschweiler-Nothberg
- 4.7 Bahnhof Eschweiler-Weisweiler
- 4.8 Bahnhof Frenz
- 4.9 Haltepunkt Lamersdorf
- 4.10 Bahnhof Inden
- 4.11 Bahnhof Jülich
- 4.12 Bahnhof Welldorf
- 4.13 Bahnhof Ameln
- 4.14 Haltepunkt Titz
- 4.15 Bahnhof Immerath
- 4.16 Bahnhof Otzenrath
- 4.17 Bahnhof Hochneukirch
- 4.18 Bahnhof Rheydt-Odenkirchen
- 4.19 Mönchengladbach Hauptbahnhof
- 5 Literatur
- 6 Weblinks
- 7 Einzelnachweise
Regionale Namensgebung
Der Name (Inde-)Talbahn kommt daher, dass sich im etwa 800 Meter breiten Tal der Indemulde zwischen Eschweiler-Röthgen und der Dürener Straße in Eschweiler die Inde noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Weg suchte. In der Ebene mit seinerzeit vielen Mooren und Sümpfen hatte der Fluss mehrere Arme. Der südliche Arm verlief etwa dort, wo heute die Talstraße (von 1883 bis 1898 Bahnstraße) verläuft, welche parallel zur Eisenbahnlinie von 1872 bis 1873 in Ost-West-Richtung angelegt wurde und heute die Grenze zwischen Eschweiler-Stadtmitte und Röthgen markiert.
Geschichte
Entstehung
Am 1. Februar 1870 eröffnete die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) das erste Teilstück der Strecke zwischen Mönchengladbach und Odenkirchen.
Die Konzession zum Weiterbau und Betrieb der Strecke Hochneukirch, Jülich, Inden und Weisweiler nach Eschweiler-Aue mit einer Gesamtlänge von 48,77 km wurde der BME am 23. September 1870 erteilt. Dieser Streckenabschnitt wurde dann drei Jahre später am 1. Oktober 1873 in Betrieb genommen.
Ein weiteres Teilstück bis Stolberg folgte 1875. Der Bahnhof Stolberg BME lag dabei nur wenige hundert Meter südlich des Bahnhofs Stolberg RhE an der Strecke Köln–Aachen der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft, heute Stolberg (Rheinland) Hauptbahnhof.
Am Ende des gleichen Jahres wurde dann auch noch eine Verbindungsstrecke zum Bahnhof Stolberg AIE der Aachener Industriebahn in Betrieb genommen, die aber schon bald nach der Verstaatlichung der (nominell) privaten Eisenbahngesellschaften Ende des 19. Jahrhunderts wieder stillgelegt wurde.
Wie auch die anderen Eisenbahnstrecken der Region wurde die Strecke zwischen Mönchengladbahn und Stolberg der Königlichen Eisenbahndirection zu Cöln rechtsrheinisch(!) der Preußischen Staatseisenbahnen unterstellt (KED-Wechsel am 1. April 1883), die daraufhin die einzelnen Strecken verband. Die Verbindungsstrecke vom sich damals noch auf Eschweiler Gebiet befindlichen Bahnhof Stolberg RhE nach Eschweiler-Aue wurde am 15. Oktober 1884 .
Die Preußischen Staatseisenbahnen waren es auch, die erstmals durchgehende Personenzüge von Stolberg nach Mönchengladbach einführten. Im Jahr 1920 ging der Betrieb auf die Deutschen Reichseisenbahnen über. 1935 wurde das Gebiet des Bahnhofs Stolberg RhE von der Stadt Eschweiler nach Stolberg ausgemeindet.
Nachkriegszeit
Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs konnte der Betrieb erst im Sommer 1945 wieder aufgenommen werden, wenig später (1949) ging der Betrieb an die Deutsche Bundesbahn über. In den 1950er Jahren wurde der Bahnhof Frenz für den Güterverkehr des Kraftwerkes Weisweiler in Betrieb genommen. In der Folgezeit sollte sich letzteres als der wichtigste Güterverkehrskunde der Strecke etablieren.
Bis zur Einstellung des Geschäftsbetriebes Anfang der 1970er Jahre wurden Braunkohlebriketts der Rheinbraun-Brikettfabrik Weisweiler Richtung Stolberg befördert. Im Güterverkehr wurden Dampflokomotiven der Baureihe 50 des Bahnbetriebswerkes Stolberg bis 1975 eingesetzt.
Ab den 1950er Jahren wurden die Personenzugleistungen von Dampfzügen auf Schienenbusse der Baureihen VT 95 und VT 98 umgestellt. In den letzten Betriebsjahren wurden die Personenzugleistungen mit Akkutriebwagen der Baureihe 515 erbracht.
Niedergang
Im Zuge der individuellen Motorisierung ging das Fahrgastaufkommen in den 1970er Jahren stark zurück. Mit dem Einsatz von Bahnbussen verlagerte die damalige Bundesbahn den öffentlichen Personenverkehr weg von der Schiene und reduzierte gleichzeitig auch den Betrieb auf der Strecke. Durch schlechte Anschlüsse der Bahnbusse an den Zugverkehr - besonders am Bahnhof Hochneukirch - wurden potentielle Fahrgäste weiter demotiviert, so dass ab 1976 der Bahnbusverkehr auf dem Streckenabschnitt Hochneukirch-Jülich in den Abendstunden, ab Samstag Mittag, und Sonntags sukzessive eingestellt wurde. Ohnehin wurde der Gesamtstrecke mittelfristig wegen der drohenden Unterbrechung durch die beiden Tagebaue Inden und Garzweiler keine große Perspektive beigemessen.
So wurde am 1. Juni 1980 der Personenverkehr zwischen Jülich und Hochneukirch eingestellt, gleiches geschah mit dem Güterverkehr zwischen Ameln und Jülich am 15. Juli 1980; der Güterverkehr von Ameln nach Hochneukirch wurde erst am 1. Juni 1984 eingestellt.
Am 31. Mai 1981 wurden die Bahnhöfe Eschweiler-Röhe und Eschweiler-Aue aufgelassen, am 22. Mai 1983 folgte dann auf dem Reststück der Talbahn die Einstellung des gesamten Personenverkehrs. Auch der Güterverkehr zwischen Frenz und Jülich fand zum gleichen Zeitpunkt ein Ende.
Durch die 1908 geschaffene Verbindung zwischen Rheydt-Odenkirchen und Rheydt Hauptbahnhof wurde die 1870 entstandene Strecke über Geneicken von der damals schon zweigleisigen, parallel verlaufenden Bahnstrecke zwischen Mönchengladbach Hauptbahnhof und Rheydt Hauptbahnhof ins Abseits gedrängt. Diese Teilstrecke, die auch von Zügen zwischen Mönchengladbach und Köln genutzt wurde und 1968 noch elektrifiziert worden war, wurde schließlich im Mai 1985 zwischen Odenkirchen und Geneicken stillgelegt und abgebaut, die Oberleitung auf dem verbliebenen Abschnitt wurde wieder entfernt. Die ehemaligen Bahnhöfe dieses abgebauten Streckenteils werden nun von Bussen der NVV bedient. Auf dem abgebauten Teil der Trasse wurde ein Wanderweg errichtet. Das Bahnhofsgebäude Geneicken wurde 1988 von der Stadt Mönchengladbach aufgekauft und beherbergt nun ein Restaurant und Gesellschaftsräume.
Heutiger Betrieb
Gegenwärtig wird die Strecke im Güterverkehr mit Zügen für das Weisweiler Kraftwerk befahren. Des Weiteren fahren zwischen Mönchengladbach Hauptbahnhof und Rheydt-Geneicken sporadisch Güterzüge zur Bedienung des Gleisanschlusses der Firma Areva-Schorch im Bahnhof Geneicken, die schwere Transformatoren transportieren. Der Abschnitt Rheydt-Ordenkirchen – Hochneukirch wird weiterhin regelmäßig durch Güter- und Regionalverkehrszüge zwischen Köln und Mönchengladbach genutzt.
Motiviert durch den Aachener Verkehrsverbund wurde am 11. September 2004 der Abschnitt Stolberg (Rheinl) Hbf–Eschweiler-Weisweiler auch für den Schienenpersonennahverkehr reaktiviert, um die Innenstädte von Aachen, Eschweiler und Stolberg, der drei größten Städte der Städteregion besser zu verknüpfen.
Bahnstrecke Eschweiler-Weisweiler–Langerwehe
Die Bahnstrecke Eschweiler-Weisweiler–Langerwehe ist eine 2,4 Kilometer lange Verbindungsstrecke, die den im Eschweiler Stadtteil Weisweiler liegenden Bahnhof Eschweiler-Weisweiler mit dem in der benachbarten Gemeinde Langerwehe liegenden Bahnhof Langerwehe verbindet. Sie wird von der EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH betrieben und von der euregiobahn genutzt.
Um die bis dato in Eschweiler-Weisweiler endende Strecke bis Langerwehe und darüber hinaus bis Düren zu verlängern und somit eine Verbindung zwischen euregiobahn und Bahnstrecke Jülich–Heimbach (Rurtalbahn) einrichten zu können, wurde die Bahnstrecke Eschweiler-Weisweiler–Langerwehe als Neubaustrecke geplant und ausgeführt. Die Bauzeit dauerte von Juni 2007 bis Juni 2009, und die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 18 Mio. Euro.
Hierfür wurde über die Bundesstraße 264 eine neue, einspurige Überführung und unter der Langerweher Ausfallstraße Ulhaus eine 285 m[1] lange, ebenfalls einspurige Unterführung, die unmittelbar vor dem Bahnhof Langerwehe endet, gebaut. Die offizielle Eröffnung war am 10. Juni 2009[2], die Inbetriebnahme am 14. Juni 2009.[3]
Durch diese Strecke und dem damit verbundenen zweiten Gleis für eine Zugkreuzung wurde der Haltepunkt Eschweiler-Weisweiler (wieder) zum Bahnhof.
Vom 14. Juni 2009 verkehrte die euregiobahn aus Richtung Eschweiler Talbahnhof kommend bis Langerwehe, seit Dezember 2009 stündlich sogar weiter bis Bahnhof Düren.
Streckenbeschreibung
Stolberg (Rheinl) Hbf
Die Strecke hat ursprünglich ihren Endpunkt im Eschweiler Stadtteil Aue, zwei Jahre später wurde der Bahnhof Stolberg BME erreicht. 1885 wurde der Endhalt zum Bahnhof Stolberg RhE (heute Stolberg (Rheinl) Hbf) verlegt.
Bahnhof Eschweiler-Aue
Der am 1. Oktober 1873 als Kopfbahnhof eröffnet Bahnhof Eschweiler-Aue, durch die Eröffnung der Strecke nach Stolberg 1875 zum Durchgangsbahnhof geworden, befindet im Eschweiler Stadtteil Aue an der Phönixstraße gegenüber der Einmündung der Auestraße.
Am 30. Mai 1981 wurde der Bahnhof zusammen mit dem Haltepunkt Eschweiler-Röhe für den Personenverkehr geschlossen.
Der Bahnhof sollte im Zuge der Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr durch die Euregiobahn als Haltepunkt Eschweiler-Aue bereits am 11. September 2004 reaktiviert werden. Dies wurde jedoch aufgrund fehlender Mittel trotz Bürgerprotesten verschoben.
Haltepunkt Eschweiler-Röhe
Nach Unterquerung der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen unter der Dreibogenbrücke und Überquerung der Inde wird der ehemalige Haltepunkt Eschweiler-Röhe passiert. Dieser lag an der Ecke Röher Straße/Odilienstraße und bestand vom 18. Mai 1952 bis zum 30. Mai 1981. Bei der Reaktivierung der Eschweiler Talbahn durch die euregiobahn im September 2004 wurde kein Haltepunkt Eschweiler-Röhe mehr eingerichtet, anstelle dessen jedoch der neue Haltepunkt Eschweiler West 800 Meter weiter östlich.
Haltepunkt Eschweiler West
Am 11. September 2004 wurde dieser völlig neu eingerichtete Haltepunkt eröffnet. Er befindet sich an der Steinstraße in der Nähe der Odilienstraße in Eschweiler-West in 700 Metern Entfernung vom Eschweiler Hauptbahnhof.
Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisenplatz
Nun erreicht die Strecke den neben dem Bahnhof Jülich wichtigsten Zwischenhalt: den ehemaligen Bahnhof Eschweiler Tal, welcher in der südlichen Stadtmitte Eschweilers an der Kreuzung von Bismarckstraße und Rosenallee lag.
1994 wurde in dem Bahnhofsgebäude das Kulturzentrum Talbahnhof Eschweiler mit Bistro, Kleinkunstbühne und Räumen für den Kunstverein und den Geschichtsverein eingerichtet.
Nachfolgebahnhof ohne das Bahnhofsgebäude, sondern mit westlich davon gelegenem neuen Kombibahnsteig, ist der Euregiobahn-Halt Eschweiler-Talbahnhof/Raiffeisenplatz, welcher im Zuge der Reaktivierung des SPNV am 11. September 2004 eröffnet wurde. Gleichzeitig wurde der Platz vor dem Talbahnhof in Raiffeisenplatz umbenannt, weil die Raiffeisen-Bank Eschweiler an der Finanzierung maßgeblich beteiligt war.
Haltepunkt Eschweiler-Nothberg
Nach Verlassen der Eschweiler Innenstadt erreicht man den 2004 neu gebauten Haltepunkt Eschweiler-Nothberg (in erster Planung Nothberg (Nord) genannt). Dieser Haltepunkt ist nicht mit dem Haltepunkt Nothberg auf der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen zu verwechseln, welcher am 15. März 1909 eröffnet wurde. Da Nothberg erst 1932 zur Stadt Eschweiler eingemeindet wurde, heißt der DB-Haltepunkt Nothberg und nicht Eschweiler-Nothberg. Der Haltepunkt Nothberg an der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen wird seit Dezember 2009 nicht mehr bedient.
Bahnhof Eschweiler-Weisweiler
Der alte Bahnhof Weisweiler wurde am 1. Oktober 1873 eröffnet. Bahnhof und Bahnhofsgebäude lagen an der Hüchelner Straße südlich der Inde und somit unweit vom heutigen Euregiobahn-Halt. Mitte 2005 wurde das typische Bahnhofsgebäude wegen der als Umgehungsstraße neu gebauten B 264 abgerissen.
Nachfolgend kommt der am 11. September 2004 zwei Jahre verspätet als euregiobahn-Haltepunkt Eschweiler-Weisweiler reaktivierte Stationsstandort Weisweiler. Der Haltepunkt wurde wegen dieser Verbindungskurve wieder zum Bahnhof umgebaut. Er wurde zunächst vom Bahnübergang Lindenallee ein Stück zurück in Richtung Nothberg verlegt und erhielt anschließend ein zweites Gleis, das auf beiden Seiten des Mittelbahnsteigs über Weichen mit dem durchgehenden Hauptgleis verbunden ist und Zügen das Kreuzen ermöglicht.
Bahnhof Frenz
Die heutigen Gleisanlagen (Stand: 2007) reichen noch bis zum Bahnhof von Frenz zur Bedienung des Kraftwerks Weisweiler im Güterverkehr. Dieser wurde 1998 umgebaut und erweitert. Der Personenbahnsteig lag am linken Ende der heutigen Prellböcke.
Haltepunkt Lamersdorf
Am 18. Mai 1952 wurde der Haltepunkt Lucherberg zwischen den Ortschaften Lucherberg und Lamersdorf (damals Kreis Jülich) in der Nähe der Goltsteinkuppe eröffnet. 1962 erfolgte die Umbenennung in Lamersdorf. Mit der Stilllegung des Personenverkehrs zwischen Stolberg und Jülich zum 28. Mai 1983 wurde dieser Haltepunkt nie mehr angefahren.[4]
Bahnhof Inden
Das seit 2005 wegen des Tagebaus Inden abgerissene Dorf hatte am östlichen Ortsausgang einen Bahnhof. Der Bahnhof lag an der Straße Am Bahnhof, Nebenstraße der Bahnhofstraße. Nach einer langen Strecke ohne Halt östlich parallel zur Inde überquerte die Strecke zwischen Kirchberg und Altenburg die Rur und gelangte auf Jülicher Stadtgebiet.
Bahnhof Jülich
Der Streckenabschnitt Frenz–Inden–Jülich wurde nach der Stilllegung 1983 demontiert, ebenso der Abschnitt Jülich–Ameln, auf dem sich heute teilweise ein Radweg und eine Landesstraße befindet. Ebenso betroffen war der Abschnitt Ameln–Hochneukirch.
Bahnhof Welldorf
Die ehemalige Trasse ist in Jülich noch an einem vom Finkenweg abgabelnden Weg und am Weg zwischen Brunnenstraße und Stetternicher Straße zu erkennen. Die Trasse verlief dann zwischen Welldorf und Güsten hindurch. 1890 wurde Welldorf mit einem Haltepunkt an die Bahnlinie angeschlossen, und 1892 wurde ein Bahnhof anstelle des Haltepunktes errichtet und die Gleisanlagen erweitert. 1980 wurde der Bahnverkehr eingestellt. In Welldorf erinnert bis heute die Bahngasse daran. Das Bahnhofsgebäude musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. An dieser Stelle steht heute ein Einfamilienhaus.
Bahnhof Ameln
Der nächste Bahnhof war in Ameln, seit 1972 Ortsteil von Titz. Der Bahnhof lag im nördlichen Teil des Ortes an der Bahnstraße und bestand von 1881 bis zum 14. Juli 1980. Nach der Stilllegung wurde das Empfangsgebäude abgerissen. Obwohl Ameln kleiner als Titz ist, erlangte der Amelner Bahnhof durch die ehemals ortsansässige Zuckerfabrik und durch den Abzweig in Richtung Bedburg größere Bedeutung.[5].
Haltepunkt Titz
Da die Bahntrasse östlich der Ortschaft Titz in deutlichem Abstand vorbeiführte, befand sich der Titzer Haltepunkt am äußersten Nordostende an der Landstraße Richtung Jackerath. Obwohl Titz deutlich größer als Ameln ist, hatte Titz nur einen unbedeutenden Haltepunkt. Dieser bestand jedoch aus zwei Bahnsteigen, die sich bis heute – mittlerweile überwachsen – nördlich und südlich der Landstraße befinden.
Bahnhof Immerath
Dieser Bahnhof befand sich außerhalb der eigentlichen Ortschaft Immerath (seit 1972 zu Erkelenz). Immerath erhielt erst 1897 einen Bahnhof an der Mühle und Ortsgrenze zu Jackerath. Das Bahnhofsgebäude des 1980 stillgelegten Bahnhofs befindet sich heute in Privatbesitz. Ihm droht in naher Zukunft der Abriss wegen des Tagebaus Garzweiler.
Bahnhof Otzenrath
Der nächste Bahnhof war Otzenrath (heute zu Jüchen). Er lag am südöstlichen Ortsausgang an der Bahnstraße in unmittelbarer Nähe zur Bundesautobahn 44. Rangieranlagen lagen bei Pesch. Im Unterschied zu den benachbarten Dörfern war das alte Otzenrath industriell geprägt. Am 1. Oktober 1873 erhielt Otzenrath einen Bahnhof. Die 1882 verstaatlichte Strecke war bis zur Stilllegung am 1. Juni 1980 in Betrieb. Die komplette Ortschaft Otzenrath wurde samt Bahnhof 2006 wegen des Tagebaus Garzweiler abgerissen.
Bahnhof Hochneukirch
Der frühere Bahnhof und heutige Haltepunkt Hochneukirch (heute zu Jüchen) am östlichen Ortsrand wird durch die Bahnhofstraße mit der Ortsmitte verbunden. 1873 erhielt der Ort eine Schienenanbindung von Mönchengladbach nach Stolberg, 1889 wurde die Eisenbahnlinie nach Köln dem Verkehr übergeben. 1911 wurde eine Eisenbahnbrücke für den bis dahin bestehenden Bahnübergang zwischen Hochneukirch und Hackhausen gebaut. Sie wurde 1988 abgerissen und durch eine neue Stahlbetonbrücke ersetzt. 1987 wurde der Güterverkehr eingestellt und die Gleise der Strecke nach Jülich zurückgebaut. Heute gibt es noch zwei Gleise nach Mönchengladbach und Köln mit den hohen Gleisnummern 9 und 10, bedingt dadurch, dass die Gleise 1–8 mit dem Abriss der Strecke nach Jülich entfernt wurden.
Bahnhof Rheydt-Odenkirchen
Der Bahnhof wurde unter dem Namen Odenkirchen 1870 eröffnet. 1905–1945 bestand eine eingleisige Verbindungsstrecke nach Rheydt Güterbahnhof, 1908 wurde weitestgehend parallel dazu die ebenfalls eingleisige Verbindungsstrecke nach Rheydt Hauptbahnhof angelegt, die heute zur Bahnstrecke Rheydt–Köln-Ehrenfeld gehört.
Am 1. August 1929 wurde Odenkirchen zusammen mit Rheydt, München-Gladbach, Giesenkirchen und Schelsen zur neuen kreisfreien Stadt Gladbach-Rheydt vereinigt. Diese Stadt wurde 1933 wieder aufgelöst, jedoch verblieben Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen bei Rheydt und wurde der Bahnhof in Rheydt-Odenkirchen umbenannt. Dieser Namen wurde mit der erneuten Eingemeindung von Rheydt nach Mönchengladbach zum 1. Januar 1975 jedoch nicht geändert.
Seit 11. Oktober 2004 stehen die Holzdachkonstruktion auf Bahnsteig 2 und die Unterführung zwischen den Bahnsteigen 1 und 2 unter Denkmalschutz.[6]
Mönchengladbach Hauptbahnhof
Der Mönchengladbacher Hauptbahnhof wurde 1851 an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach in der damaligen Stadt Gladbach im damaligen Landkreis Gladbach eröffnet. 1852 folgten die Verbindung nach Rheydt als erstes Teilstück der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach sowie die Strecke nach Oberkassel (heutige Bahnstrecke Mönchengladbach–Düsseldorf). Nach Eröffnung der Strecke bis Odenkirchen 1870 folgte 1909 eine mittlerweile wieder stillgelegte und abgebaute Verbindungsstrecke nach Neuwerk zur Anbindung der Bahnstrecke Krefeld–Rheydt.
Stadt und Bahnhof wurden 1888 in M. Gladbach umbenannt, seit 1927 wird der Bahnhof offiziell als Hauptbahnhof bezeichnet. Nach Umbenennung der Stadt in Mönchengladbach im Jahr 1960 erhielt der Bahnhof 1962/63 seinen heutigen Namen. Mönchengladbach Hauptbahnhof besaß früher ein eigenes Bahnbetriebswerk, außerdem gab es einen ausgedehnten Güterbahnhof. Von beiden Anlagen sind heute nur noch einige Überreste vorhanden.
Seit 2009 ist der Bahnhof nach acht Jahren Pause wieder planmäßiger Fernverkehrshalt.
Literatur
- Hans Schweers, Henning Wall: Eisenbahnen rund um Aachen. 150 Jahre internationale Strecke Köln – Aachen – Antwerpen. Schweers und Wall, Aachen 1993, ISBN 3-921679-91-5.
Weblinks
- Beschreibung der Strecke 2571 im NRWbahnarchiv von André Joost
- Eisenbahnen in der Region Aachen-Düren-Heinsberg
- Eisenbahnen in Aachen und der Euregio Maas-Rhein
- Entlang der Inde von Stolberg nach Jülich zwischen 1979 und 1988
- Bilder des Tunnels Ulhaus
Einzelnachweise
- ↑ Tunnel Ulhaus der Strecke Eschweiler-Weisweiler–Langerwehe aus: eisenbahn-tunnelportale.de vom 16. Aug. 2010
- ↑ Geschichte der evs aus: evs-online.com vom 20. Februar 2011
- ↑ Strecke Langerwehe-Weisweiler aus: gessen.de vom 16. Aug. 2010
- ↑ Stolberg - Hochneukirch (- Mönchengladbach): Die Geschichte aus: gessen.de (16. Aug. 2010)
- ↑ Seite zur Strecke Bedburg–Ameln
- ↑ Erhaltung der Überdachung am Bahnhof Odenkirchen: Heimatverein Odenkirchen schaltet sich ein – Eine Chronologie der Ereignisse auf: odenkirchen.de, abgerufen am 16. August 2010
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