Bahnstrecke Lollar–Wetzlar

Bahnstrecke Lollar–Wetzlar
Lollar–Wetzlar
Strecke der Bahnstrecke Lollar–Wetzlar
Kursbuchstrecke: 526 (1980)
Streckennummer: 3706
Streckenlänge: 18,0 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Kassel/Marburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Londorf
Bahnhof, Station
0,0 Lollar
Brücke über Wasserlauf (groß)
0,4 Lumdabrücke
   
nach Gießen/Frankfurt
   
Lahn
   
2,4 Wißmar
   
4,4 Launsbach
   
5,7 Krofdorf-Gleiberg
   
7,1 A 480 / L 3047[1]
   
7,9 Biebertalbahn
   
8,0 Abendstern
   
9,0 Kinzenbach-Ost
   
9,9 Kinzenbach
   
11,9 Atzbach
   
12,9 Dorlar
   
Lahn
   
von Gießen
Bahnhof ohne Personenverkehr
16,5 Wetzlar Gbf früher Wetzlar-Garbenheim
Brücke über Wasserlauf (groß)
Lahn
Bahnhof, Station
18,0 Wetzlar
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Limburg/Koblenz
Strecke – geradeaus
nach Dillenburg/Siegen

Die Bahnstrecke Lollar–Wetzlar war eine Bahnstrecke im heutigen Hessen, die die Städte Lollar und Wetzlar über die Gemeinde Lahnau verband. Sie war Teil der Kanonenbahn Berlin–Metz. Sie war von 1878 bis 1991 in Betrieb.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die preußische Bahnstrecke Lollar-Wetzlar umging den hessischen Bahnknoten Gießen und verlief so weit wie topographisch möglich auf damals preußischem Gebiet (in dieser Karte von 1905 rosa markiert).

Der 18,04 km lange Streckenabschnitt Lollar–Wetzlar wurde als Umfahrung von Gießen gebaut. Von der Main-Weser-Bahn von Norden kommend, zweigte die Kanonenbahn in Lollar nach Westen auf eine eigene Trasse ab und traf in Wetzlar auf die Lahntalbahn, auf der sie weiter nach Westen führte.

Die Arbeiten standen unter der Leitung von Julius Lehwald. Die ersten Vermessungsarbeiten für die Strecke wurden 1872 durchgeführt, die Bauarbeiten begannen am 1. Juli 1875 und wurden im Juli 1878 beendet. Offiziell eröffnet wurde die Strecke am 15. Oktober 1878. Mit diesem Abschnitt der Kanonenbahn sollte der Knotenpunkt Gießen umfahren werden. Wegen der strategischen Bedeutung wurden zunächst auch keine der an der Strecke liegenden Ortschaften bedient. Die Linie zeichnet sich durch recht großzügige Radien und geringe Steigungen aus. Einige der Fundamente der Brückenbauwerke waren sogar für zweigleisigen Betrieb ausgelegt. Ein Überwerfungsbauwerk am Güterbahnhof Wetzlar ermöglichte das kreuzungsfreie Ein- und Ausfahren aus den jeweiligen Streckengleisen der Dillstrecke.

Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde am 30. Mai 1980 beendet. Der Güterverkehr zwischen Lollar und Abendstern wurde am 28. Februar 1983 eingestellt, um Platz für den Bau einer Umgehungsstraße zu schaffen. Der restliche Güterverkehr zwischen Wetzlar und Abendstern wurde am 28. September 1991 eingestellt.

Zustand heute

Brücke der Kanonenbahn bei Krofdorf-Gleiberg, in der Nähe der Straße "Im Augarten". Der Bahndamm ist fast vollständig überwuchert.

Die Strecke ist abgebaut und in ihrem westlichen Abschnitt, in den Gemarkungen Dorlar und Atzbach, auch gemäß § 23 Allgemeines Eisenbahngesetz von Eisenbahnbetriebszwecken freigestellt, rechtlich also keine Eisenbahnanlage mehr.

Es wird versucht, die Bauwerke der stillgelegten Abschnitte des Kanonenbahnnetzes zu erhalten. Einige sind Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Das stattliche Empfangsgebäude in Kinzenbach dient als Heimatmuseum. Vor dem Gebäude sind zwei Schienenbusbeiwagen (VS 998 850 und VB 998 170) im Gleis abgestellt, die ebenso museal betreut werden.

Gleich mehrere Bahnbrücken sind erhalten geblieben, die zum Teil als Fußgängerbrücken dienen.

Weblinks

  1. http://www.eisenbahn-tunnelportale.de/lb/inhalt/tunnelportale/3706.html

Literatur

  • Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006. Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005. ISBN 3-89494-134-0
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten- und strecken 1839–1939. 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 546ff (Strecke 035).

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