- Stella Maris
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Stella Maris (lateinisch „Stern des Meeres“) ist ein schmückender Titel für Maria, die Mutter Jesu. Unter dem Namen „Meerstern“ ist sie die Schutzpatronin der Seeleute und symbolisiert den rettenden Stern, der dem Nautiker die Richtung weist.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Verwendung
In vorchristlichen Kulturen war „Stern des Meeres“ Beiname der Isis, Ishtar, Aphrodite und Venus. Verschiedentlich galten als „Stern des Meeres“ die Himmelskörper Venus, der Polarstern, der Sirius und der Leitstern der Pleiaden.
Hieronymus begründete die christliche Tradition des Namens, indem er den hebräischen biblischen Namen Mirjam, „bitteres Meer“, auf den das lateinische Maria zurückgeht, als stilla maris („Meerestropfen“) deutete. Es wird vermutet, dass dieser Begriff später als stella maris missverstanden oder umgedeutet wurde. In dieser Form ist er erst ab dem 9. Jahrhundert belegt.[1] Womöglich sind damit christliche und außerchristliche Traditionen zusammengewachsen.
Der Begriff Stella Maris wird traditionell in Gebeten, Litaneien und Vokalwerken der katholischen Kirchenmusik verwendet. Im Apostolisches Schreiben des Vatikans Stella Maris - über das Apostolat des Meeres wird dazu ausgeführt:
„Stella Maris, Meeresstern, ist der beliebteste Beiname, mit dem die Seeleute von jeher diejenige anriefen, deren Schutz und Beistand sie vertrauen: die Jungfrau Maria. Jesus Christus, ihr Sohn, begleitete seine Jünger auf ihren Fischerbooten …, stand ihnen in Seenot bei und beruhigte den Sturm … So begleitet auch die Kirche mit der Seefahrt verbundene Menschen, indem sie sich der besonderen geistlichen Bedürfnisse jener Personen annimmt, die sich aus verschiedenen Gründen auf See aufhalten und arbeiten.“
Das letzte Kapitel der Enzyklika Spe salvi von Papst Benedikt XVI. trägt den Titel Maria, Stern der Hoffnung und wendet sich an die Gottesmutter:
„Stern des Meeres, leuchte uns und führe uns auf unserem Weg!“
Künstlerische Werke mit dem Titel Stella Maris
- Hymnus Ave maris stella aus dem 8. oder 9. Jahrhundert
- Zahlreiche kirchenmusikalische Vertonungen des Hymnus seit dem 12. Jahrhundert und der poyphonen Kirchenmusik des 13. und 14. Jahrhunderts
- Bearbeitung in einer Klaviersonate von Gian Pietro del Buono aus Palermo um 1650
- Eine Messe op. 141 von Peter Griesbacher (1864-1933);
- „Stella Maris. Musikalisches Schauspiel in drei Aufzügen“, von Henri Alfred Kaiser, Henry Revers, 1910
- Film aus dem Filmjahr 1918 unter der Regie von Marshall Neilan mit Mary Pickford in der Hauptrolle
- Ave maris stella Vertonung für Gesang Solo, Flöte und Orgel (2004) von Ludger Stühlmeyer. Text nach dem Vesperhymnus (Marienfest). Die Tonsprache verbindet den dorischen- und den dritten aschkenasischen Modus.
- Ein Musikalbum von Dirk Schlömer, 2005
- Oratorium von Helge Burggrabe, entstanden und uraufgeführt zur 1000-Jahr-Feier der Kathedrale von Chartres im Herbst 2006
- Bezeichnung des dritten Satzes des Streichorchesterstücks Estrella Distante (2010) des Schweizer Komponisten Andreas Zurbriggen.
- Eine Vertonung des Textes 'De Beata Maria' von Gauthier de Coincy (1178 - 1236) durch Dorothée Hahne (2002)
- Werke der populären Musik:
- Stück der deutschen Musikgruppe Einstürzende Neubauten aus dem Album Ende Neu (1996)
- Ein Album der US-amerikanischen Gruppe Zwan: Mary Star of the Sea
- Ein Lied der Deutschen Mittelalter-Metal Band Ingrimm vom Album „Böses Blut“.
- Der zwölfte Titel auf dem Album Destroyed (2011) von Moby.
Sakralbauten und kirchliche Institutionen
- Stella Maris (Binz), katholische Kirche in Binz auf Rügen
- Maria Meeresstern (Borkum), Kirche (Borkum)
- der Name der künftigen (ab 2011) katholischen Grundschule in Bremerhaven
- ein Karmeliten-Kloster aus dem 19 Jahrhundert in Haifa-Israel. Der Karmeliten-Orden selbst wurde im 12 Jahrhundert gegrundet, auf dem Karmel-Berg in Haifa und florierte durch die Mittelalter auch in Europa.
- Bezeichnung der Katholischen Seemannsmission Stella Maris in Deutschland mit Hauptsitz in Hamburg. Teil des internationalen Netzwerkes Stella Maris, bzw. des "Apostolat des Meeres" (Apostolatus Maris - AM /Apostleship of the Sea - AOS)
- Fachklinik Maria Meeresstern, Sanatorium in Niendorf, Timmendorfer Strand
- Stella Maris (Norderney), katholische Sommerkirche auf Norderney
- Maria Meeresstern (Sellin), katholische Kirche in Sellin auf Rügen
- der Name der Wallfahrtskirche Maria Meeresstern in Werder (Havel)
- der Name eines ehemaligen Zisterzienserklosters in der Schweiz: Kloster Maris Stella, auch Kloster Wettingen genannt
- der Name einer römisch-katholischen Gemeinde in Wilhelmshaven
- Katholische Kirche Maria Meeresstern in Zoppot (Parafia pw. Najświętszej Maryi Panny Wniebowziętej - Gwiazda Morza w Sopocie)
Weiteres Vorkommen
- Stella Maris Competiton - Ein internationaler Gesangswettbewerb, an dem Nachwuchsstars von acht der renommiertesten Opernhäuser der Welt teilnehmen
- Grube Maria Meerstern, Bergwerk
- Eine Filmrolle in der Tragikomödie von 1991 Wie verrückt und aus tiefstem Herzen
- Eine zentrale Gestalt der Illuminatus! Trilogie von Robert Shea und Robert Anton Wilson
- der Name des ersten Raumschiffs der Jesuiten in dem Roman Der Sperling (1996) von Mary Doria Russell
Einzelnachweise
- ↑ M. Görg, Art. Mirjam, in: NBL II, Sp. 816
Siehe auch
Commons: Our Lady, Star of the Sea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Abend- und Morgenstern, Polarstern
- Kurs (Navigation), Verfranzen, rettender Hafen
Weblinks
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