- Streckewalde
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Streckewalde Gemeinde GroßrückerswaldeKoordinaten: 50° 38′ N, 13° 5′ O50.62679722222213.075352777778Koordinaten: 50° 37′ 36″ N, 13° 4′ 31″ O Fläche: 2,578 km² Einwohner: 367 (31. Dez. 1998) Eingemeindung: 1. Jan. 1999 Postleitzahl: 09518 Vorwahl: 037369 Streckewalde ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Großrückerswalde im Erzgebirgskreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Streckewalde liegt etwa 7 Kilometer west-südwestlich von Marienberg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 1 Kilometer im Tal eines nach Osten der Preßnitz zufließenden Baches. Zu Streckewalde zählen Finsterau an der Preßnitz und die Höllenmühle im südlich gelegenen Tal des Sandbaches.
Am östlichen Ortsende quert auf kurzer Distanz die Staatsstraße 220 Mittelschmiedeberg–Schönbrunn die Ortslage, über die Kreisstraße 7107 besteht Anschluss an das südlich gelegene Mildenau.Nachbarorte
Wolkenstein Himmelmühle Großrückerswalde Thermalbad Wiesenbad Mildenau Mauersberg Geschichte
In einer Urkunde von 1241 wird Strekewalde[1] erstmals urkundlich als Besitz des Klosters Buch erwähnt.
Nach 1281 wurde der Ort an die Grundherren von Waldenburg auf Schloss Wolkenstein verkauft, um 1500 wurden die Herren von Krahe Besitzer des Erblehngutes Streckewalde (Rittergut, später Villa Hohenwendel). In der Folge wechselten die Besitzer relativ häufig, unter ihnen war auch die Hammerwerksbesitzerfamilie von Berbisdorf.
Mit der Reformation 1536 kam Streckewalde zur Parochie Mildenau, 1874 wurde ein Friedhof angelegt und eine Parentationshalle errichtet.
Um 1641 wurde eine Steinbogenbrücke über die Preßnitz erbaut. Von 1675 bis 1748 wurden bis zu 13 Gruben auf Streckewalder Flur betrieben. In der Finsterau gab es eine Poch- und Silberwäsche zur Verarbeitung der ausgebrachten Erze, im Allgemeinen erwies sich der Bergbau jedoch als wenig ergiebig.
1773 wurde ein Schulgebäude erbaut, 1963 wurde die Schule endgültig geschlossen.August Schumann nennt 1824 im Staatslexikon von Sachsen Streckewalde betreffend u. a.:
- „Der Ort hat gegen 40 Häuser und 200 Einwohner (im J. 1806 waren es 175, und sie hielten 122 Kühe). Die Hauptnahrung fließt aus dem Feld- und Flachsbau, so wie aus dem Spitzenklöppeln.“[2]
Ab 1860 werden in der Finsterau Flachsspinnereien errichtet, wenig später erfolgt die Umrüstung zu Holzschleifereien.
Am 1. Juni 1892 erhielt Streckewalde mit der gleichnamigen Halstestelle der Schmalspurbahn Wolkenstein–Jöhstadt Eisenbahnanschluss. Der Personenverkehr wurde am 1. Oktober 1984 endgültig eingestellt.[3]
1910 wurde die schlossartige Villa „Hohenwendel“ sowie ein Gestüt durch Kommerzienrat Schmidt gebaut. 1922 wurde dort noch ein Mausoleum errichtet. Nach der Bodenreform 1946 wurden die Gedächtniskapelle und das Mausoleum zerstört, die Särge wurden zum Streckewalder Friedhof gebracht. Das Haus Hohenwendel wurde später Schulungsheim, dann Erholungsheim von FDGB, SED und FDJ. Mit der Bildung der Gemeinde Thermalbad Wiesenbad 1956 wurde Hohenwendel dieser zugeordnet.
Seit 18. März 1994 ist Streckewalde Mitglied des Verwaltungsverbandes Wolkenstein.
Zum 1. Januar 1999 wurde Streckewalde nach Großrückerswalde eingemeindet.[4]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [1] 1751 23 besessene Mann, 49 Inwohner 1764 24 besessene Mann, 9 Gärtner, 10 Häusler, 6 ½ Hufen 1834 346 1871 518 Jahr Einwohnerzahl 1890 598 1910 632 1925 608 1939 556 Jahr Einwohnerzahl 1946 601 1950 662 1964 454 1990 368 Persönlichkeiten
- Ewald Dost (1897–1945), nationalsozialistischer Politiker, Mitglied des Reichstages, Oberbürgermeister der Stadt Zwickau
Literatur
- Streckewalde. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band, Zwickau 1824, S. 483 f.
- Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3)
Weblinks
- Streckewalde im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Zur Geschichte von Streckewalde
Einzelnachweise
- ↑ a b vgl. Streckewalde im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ vgl. Streckewalde. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band, Zwickau 1824, S. 484.
- ↑ Eisenbahnstationen in Sachsen, abgerufen am 31. Dezember 2010
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 4, abgerufen am 29. Dezember 2010
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