- Mildenau
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Wappen Deutschlandkarte 50.59972222222213.068888888889515Koordinaten: 50° 36′ N, 13° 4′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Höhe: 515 m ü. NN Fläche: 31,67 km² Einwohner: 3.585 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km² Postleitzahl: 09456 Vorwahlen: 03733, 037343 (Ortsteil Arnsfeld) Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 400 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfstraße 95
09456 MildenauWebpräsenz: Bürgermeister: Konrad Vogel (CDU) Lage der Gemeinde Mildenau im Erzgebirgskreis Mildenau ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Mildenau ist eine aus den zwei Waldhufendörfern Mildenau und Arnsfeld gebildete Gemeinde. Mildenau liegt in einer Nord-Südrichtung im Tal des Sandbaches. Östlich von Mildenau liegt Arnsfeld in einem Nebental des Rauschenbaches. Die Ortsteile Mittelschmiedeberg und Oberschaar liegen an der östlichen Gemarkungsgrenze im Preßnitztal, der Ortsteil Plattenthal im Tal des Pöhlbaches.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinde im Norden und Nordosten ist Großrückerswalde im Osten Marienberg, im Süden Jöhstadt, im Südwesten Königswalde, im Westen Annaberg-Buchholz und im Nordwesten Thermalbad Wiesenbad.
Gemeindegliederung
Zu Mildenau gehören die Ortsteile Arnsfeld, Mittelschmiedeberg, Oberschaar und Plattenthal (teilweise).
Geschichte
Mildenau wird erstmals im Jahr 1270 urkundlich erwähnt. Die Urkunde erwähnt die beiden Orte Mildinowe und Richinowe. Richenow oder Reichenau wurde später in Mildenau eingegliedert und ist das heutige Obermildenau. Der Ort gehörte zur Herrschaft Wolkenstein, im Besitz der Waldenburger und fiel nach deren Aussterben (um 1475) an die Wettiner.
Gegen den Nationalsozialismus wehrten sich auch in Mildenau politische Gegner, so der Kommunist Paul Wagner, der deswegen mehrfach Gefängnishaft und Konzentrationslager erleiden musste. Bei einem Todesmarsch aus dem KZ Sachsenhausen nach Raben Steinfeld im Frühjahr 1945 starb er wie hundert andere.
Bei einem Luftangriff, der eigentlich Chemnitz gegolten haben soll, wurden in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945 33 Häuser in Mildenau zerstört bzw. brannten nieder. Auch die Kirche (erbaut von 1834 bis 1839) brannte mit Turm bis auf die Umfassungsmauern aus, samt wertvoller Innenausstattung. Der Wiederaufbau erfolgte 1946 bis 1956 im Wesentlichen in den alten Formen. Fünf weitere Häuser traf es in Arnsfeld. Eine Person wurde durch Bombentreffer getötet. [2]
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1999 vereinigten sich die bis dahin selbständigen Orte Mildenau und Arnsfeld.[3] Für 2012 oder 2013 wird ein Zusammenschluss mit der benachbarten Gemeinde Großrückerswalde zu einer neuen Einheitsgemeinde Preßnitztal angestrebt.[4][5]
Einwohnerentwicklung
Am 3. Oktober 1990 zählte Mildenau 3997 Einwohner. Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:
1993 bis 1997
- 1993–3948
- 1994–4047
- 1995–4032
- 1996–3998
- 1997–3977
1998 bis 2002
- 1998–3992
- 1999–3972
- 2000–3926
- 2001–3900
- 2002–3853
2003 bis 2007
- 2003–3801
- 2004–3801
- 2005–3787
- 2006–3748
- 2007–3709
ab 2009
- 2009–3641
- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Politik
Gemeinderat
Die 15 Sitze des Gemeinderates verteilen sich wie folgt:
- CDU: 11
- Wählervereinigung Mildenau: 3
- Bürgerforum Landkreis Annaberg e.V.: 1.
Bürgermeister
Konrad Vogel (CDU)
Partnergemeinden
- Ročov, Tschechien
Kirchen und Glaubensgemeinschaften
- Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde
- Evangelisch-methodistische Kirchgemeinde
- Landeskirchliche Gemeinschaft
- Gemeinschaft in Christo Jesu
Verkehr
Von 1923 bis 1971 besaß Mildenau, an der Grenze zu Geyersdorf, einen Güterbahnhof an der im Pöhlbachtal verlaufenden Plattentalbahn.
Bildung
Die im Ort vorhandene Mittelschule wurde 2007 geschlossen. Seitdem verfügt die Gemeinde lediglich über eine Grundschule. Die Schüler besuchen ab der 5. Klasse hauptsächlich die Mittelschulen in Jöhstadt, Großrückerswalde oder das Gymnasium in Annaberg-Buchholz.
Bis 2001 gab es auch im Ortsteil Arnsfeld eine Außenstelle der Mittelschule. 2007 wurde die bis dahin dort verbliebene Grundschule ebenfalls geschlossen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Johann Theodor Roscher (1755-1829), sächsischer, später preußischer Hütteninspektor
- Julius Weisbach (1806–1871), Mathematiker und Ingenieur, er gilt als Begründer der neuen Markscheidekunst, geboren in Mittelschmiedeberg
- Karl August Freyer (1801-1883), Organist und Komponist der Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts, geboren in Oberschaar
- Bernhard Brückner (1872–1955), Volksschullehrer und Mundartdichter des westlichen Erzgebirges
- Dietrich Wagler (* 1940), Organist, Kantor und Kirchenmusikdirektor
- Matthias Herrmann (* 1955), Musikwissenschaftler und Hochschullehrer
- Gunter Weißgerber (* 1955), MdB (SPD)
Personen mit Bezug zu Mildenau
- Christian Friedrich Uhlig (1774-1848), Kirchenbaumeister, erbaute die Kirche in Mildenau/Sa. (1834-1839)
Literatur
- Richard Steche: Mildenau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 82.
Weblinks
Commons: Mildenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde Mildenau
- Mildenau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Mittelschmiedeberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Oberschaar im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Heinrich Magirius in "Schicksale Deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg". Hrsg. Götz Eckardt, Henschel-Verlag, Berlin 1978. Band 2, S.460-461
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ Freie Presse Online: Schon vor der Eheschließung kriselt es im Preßnitztal
- ↑ Weitere Gemeinden steuern Hafen der Ehe an
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