- Koritow
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Korytów
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kłodzko Geographische Lage: 50° 27′ N, 16° 36′ O50.45555555555616.602777777778Koordinaten: 50° 27′ 20″ N, 16° 36′ 10″ O Höhe: 330 m n.p.m Einwohner: 110 Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DKL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Breslau Korytów (deutsch Koritau; 1937–1945 Kartau) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt vier Kilometer nordwestlich von Kłodzko, zu dessen Landgemeinde es gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Korytów liegt im Tal der Steine. Nachbarorte sind Bierkowice im Norden, Ścinawica und Gołogłowy im Nordosten, Ustronie (Halbendorf) im Osten, Mikowice im Süden, Roszyce im Südwesten, Kamieniec und Ruszowice im Westen sowie Piszkowice im Nordwesten.
Geschichte
Koritau wurde erstmals 1291 als königliches Kammergut erwähnt. In diesem Jahre schenkte der böhmische König Wenzel II. einen Zehnt aus dem ihm gehörenden Gut „Choritowe“ der Glatzer Pfarrkirche. Der böhmische König Johann von Luxemburg bestätigte diese Schenkung am 5. Juli 1319 in Nürnberg von Neuem. Koritau war Sitz der gleichnamigen Herrschaft und nach Glatz eingepfarrt. Es gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte.
Um 1400 war das Koritauer Gut im Besitz der Familie von Ratold. 1499 gewährten die Brüder Albrecht, Georg und Karl von Münsterberg, die zugleich Grafen von Glatz waren, dem Pischkowitzer Grundherrn Hans von Haugwitz und seinen Nachkommen das Jagdrecht über Koritau. Bis 1577 blieb Koritau Kammergut. In diesem Jahr verkaufte es Kaiser Rudolf II. zusammen mit anderen Kammerdörfern zur Bestreitung der Kosten des Türkenkrieges. Koritau erwarb Rudolfs Mundschenk Friedrich von Falkenhain, der gleichzeitig auch die Dörfer Hollenau, Kamnitz, Reichenau und Heyde erkaufte. Er war seit 1571 mit Anna von Reichenbach, verwitwete von Seydlitz, verheiratet. 1580 erwarb er von den kaiserlichen Kammerdienern Caspar Bernauer und Hans Popp das später als Rübischhof bezeichnete Vorwerk in Oberschwedeldorf, welches jedoch 1585 durch einen Blitzschlag ausbrannte. 1586 ließ Friedrich von Falkenhain ein Freirichtergut errichten und erwarb 1597 von Adam von Tschischwitz den Oberhof in Altwilmsdorf. Auf ausgerodetem Forstgrund ließ er in der Nähe von Heyde ein kleines Dorf errichten, das er Falkenhain nannte.
Nach dem Tode seines Vaters verkaufte Seyfried von Falkenhain das Reichenauer Vorwerk samt Zubehör an Christoph von Donig auf Oberschwedeldorf und ein Jahr später den Altwilmsdorfer Oberhof und seinen Anteil an Heyde den Glatzer Jesuiten. Da Seyfried ohne leibliche Erben starb, erbte dessen Schwester Anna Margaretha, die mit dem kaiserlichen Kriegsrat und Obristen Gottfried von Rübisch verheiratet war, den Ort Koritau. Im Dreißigjährigen Krieg brannten kaiserliche Truppen 1622 das Koritauer herrschaftliche Wohnhaus und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude ab. Die seit 1621 verwitwete Anna Margaretha heiratete in zweiter Ehe den Wenzel Adam Podstatsky von Prusinowitz aus Mähren. Nach ihrem Tode 1632 entstand um die Erbansprüche ein langwieriger Prozess, in dessen Folge das Gut in Verfall geriet und unter anderem durch Dietrich von Haugwitz auf Oberpischkowitz und Adam Christian von Ampassek auf Niederpischkowitz zwangsverwaltet wurde.
Die Kreditvereinigung der Rittergutsbesitzer „Landschaft“ verkaufte Koritau schließlich 1647 mitsamt dem Ober- und Niedergericht an den kaiserlichen Obristen und Glatzer Kommandanten Wolfgang Ferdinand von Fitsch. Er vereinte die Herrschaft Koritau mit dem benachbarten Reichenau und dem Oberschwedeldorfer Engelhof, die seit 1640 in seinem Besitz waren. 1649 wurde der Koritauer Hof wiederum Opfer einer Brandkatastrophe. 1652 erbte Koritau Otto Heinrich von Fitsch, der 1671 nebst seinen ehelichen Nachkommen in den Freiherrenstand erhoben wurde. Wegen Überschuldung musste die ganze Herrschaft Koritau 1685 an Johann Isaias von Hartig, Erbherrn auf Rückers, verkauft werden. Dieser ersteigerte 1700 meistbietend noch das Gut Birgwitz und fügte es der Herrschaft Koritau ein. Nach seinem Tod 1708 wurden seine Besitzungen unter seinen Söhnen geteilt. Die Herrschaft Koritau fiel durch gerichtlichen Beschluss 1711 an den dritten Sohn Anton Isaias von Hartig. Er war kaiserlicher Reichshofrat in Wien und mit Maria Catharina von Hock verheiratet. In Koritau erbaute er das Schloss. Noch vor seinem Tod 1753 wurde er in den Grafenstand erhoben. Sein Sohn Anton Casimir von Hartig verkaufte die Herrschaft Koritau 1761 an den Kommerzienrat und Erbherrn auf Niederrathen, Leopold G(e)nedel. Nach dessen Tod erwarb der Pischkowitzer Grundherr Anton Graf von Haugwitz den Ort, der dann 1796 Teile der Koritauer Herrschaft (Reichenau, Kamnitz, Ludwigsdörfel u. a.) dem Anton Franz verkaufte.
1763, nach den Schlesischen Kriegen, kam mit dem Hubertusburger Frieden die Grafschaft Glatz mit Koritau an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es ab 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert.
Um 1800 gehörten zur Herrschaft Koritau die Dörfer Birgwitz, Hollenau und Falkenhain sowie Anteile von Schwenz, Hohberg, Oberschwedeldorf, Ludwigsdörfel und Mügwitz. Für diese Zeit sind nachgewiesen: ein Schloss mit Vorwerk, ein Kretscham, vier Bauern, elf Gärtner und Häusler, unter ihnen ein Schmied und ein Schuhmacher.
Seit 1874 bildete Koritau einen Amtsbezirk, zu dem die Landgemeinden Koritau, Hollenau, Mügwitz, Nieder Halbendorf, Roschwitz und Steinwitz sowie die Gutsbezirke Koritau und Mügwitz gehörten.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Koritau 1945 wie ganz Schlesien an Polen und wurde in Korytów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Von 1975 bis 1998 gehörte Korytów zur Woiwodschaft Wałbrzych.
Sehenswürdigkeiten
- Das 1711 errichtete Schloss wurde von Anton Isaias von Hartig erbaut.
Verweise
Literatur
- Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Band 3, ISBN 3-927830-15-1, S. 149–155
- Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 59–60
Weblinks
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Die Stadt Kłodzko (Glatz) gehört der Gmina Kłodzko nicht an.
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