Tausendfensterhaus

Tausendfensterhaus

Das Haus Ruhrort, im Volksmund Tausendfensterhaus genannt, wurde 1922 bis 1924 als Verwaltungsgebäude für die Rheinischen Stahlwerke in Duisburg-Ruhrort auf dem zugeschütteten Werfthafen gebaut. Die gleichförmigen Fensterreihen gaben dem Haus diesen Spitznamen.

Architekt war Wilhelm Blecken, der den viel beachteten Architekturwettbewerb zum Hausentwurf zwar nicht gewonnen hatte (dies gelang Wilhelm Kreis), der Baudirektor der Rheinischen Stahlwerke war. Der Monumentalbau mit Backsteinexpressionismus war einer der Trotzbauten nach der französischen Ruhrbesetzung. Ähnlich wie die Zeche Zollverein in Essen und das Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen sollte damit die neu erstandene wirtschaftliche Bedeutung der Montanindustrie demonstriert werden.

1992 wurde das inzwischen denkmalgeschützte, aber auch leerstehende Gebäude von der Haus Ruhrort Gesellschaft (Träger sind die Duisburger Wohnungsgesellschaft Gebag und die Firma Haniel) erworben und bis 1993 grundlegend saniert und modernisiert. Durch die Stahlskelettbauweise konnten dabei alle Innenwände entfernt und für neue Büroräume passend erneuert werden. Die drei ursprünglich offenen Innenhöfe wurden 1996 mit Glasdächern versehen, die entstandenen Atrien sind begrünt und mit künstlichen Wasserläufen oder -spielen versehen.

Lange Jahre waren Finanzamt und das Lokalradio die Mieter, heute sind die Räume an verschiedene Firmen, Gastronomie und eine ambulante Augenklinik vermietet.

Literatur

  • Thomas Parent: Das Ruhrgebiet: Vom goldenen Mittelalter zur Industriekultur, DuMont Reiseverlag, 2000, ISBN 3-770-13159-2
  • Hrsg.: Duisburg; Arbeitsgemeinschaft Arch Ruhrgebiet: Architektur in Duisburg, Wohlfarth-Verlag 1994, ISBN 3-874-63214-8

Weblinks

51.4505176.7390187Koordinaten: 51° 27′ 2″ N, 6° 44′ 20″ O


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