Tegut

Tegut
tegut… Gutberlet Stiftung & Co.
tegut… Logo
Rechtsform Stiftung
Gründung 1947[1]
Sitz Fulda
Leitung Vorstandsvorsitzender: Thomas Gutberlet[2]
Mitarbeiter 6247 (2008)[3]
Umsatz 1,15 Mrd. € (2010)[4]
Branche Einzelhandel
Website www.tegut.com

tegut… ist Firma sowie Marke der anthroposophisch orientierten[5] tegut… Gutberlet Stiftung & Co. mit Hauptsitz in Fulda. In 309 Filialen[4] in Hessen, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen-Anhalt vertreiben 6300 Mitarbeiter[4] hauptsächlich Lebensmittel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Handelsunternehmen wurde 1947 von Theo Gutberlet unter dem Namen Thegu gegründet, der aus den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Zunamens abgeleitet war. 1955 folgte die Umbenennung in Tegut. Es befindet sich bis heute im Besitz der Familie Gutberlet sowie der Gutberlet-Familienstiftung.

Ab 1961 hießen die größeren Filialen HaWeGe als Akronym für „HandelsWarenGesellschaft“ und ab 1973 die kleineren Okay!. 1972 entstand eine eigene Wurst- und Fleischverarbeitung als Tochterunternehmen kff Kurhessische Fleischwaren GmbH. Im Jahr 1973 übernahm Wolfgang Gutberlet, der Sohn des Unternehmensgründers, die Führung des Unternehmens. 1989 wurde das Unternehmen in eine Stiftung überführt, deren Aufsichtsrat die Geschäftsführer einsetzt. Seit 30. August 2009 hat Thomas Gutberlet, der Enkel des Unternehmensgründers den Vorstand in dritter Generation übernommen.

Seit 1982 engagiert sich Tegut für den Anbau und die Vermarktung von Bio-Lebensmitteln.[6] Dazu trägt besonders die eigene Wurst- und Fleischverarbeitung sowie das 1996 als weiteres Tochterunternehmen gegründete Bio-Backwerk herzberger Bäckerei GmbH bei. 1998 wurde die Firma in tegut… umbenannt. Die Märkte firmieren nun ebenfalls unter dem Namen tegut….

Ungewöhnliche Wege geht Tegut in der Wurstherstellung. Um den Reifeprozess zu fördern, werden die Fleischstücke bei der Lufttrocknung mit klassischer Musik durch ein Streichquartett beschallt. Dieses Verfahren gilt unter Wissenschaftlern als obskur, der Zusammenhang zwischen Reifeprozess und Musik als unbelegt.[7]

Mit dem Konzept „Lädchen für alles“ will Tegut die Idee des Tante-Emma-Ladens aufgreifen und kleinere Märkte auf dem Land und in Stadtteilen einrichten um eine ortsnahe Versorgung auch in kleineren Gemeinden zu erreichen.[8]

Entwicklung

Geschäftslokal in Bad Kissingen
tegut in Tann (Rhön)
Jahr Filialen Mitarbeiter Umsatz
2010 309 6301 1,15 Mrd. €
2009 301 6058 1,117 Mrd. €
2008 305 6247 1,112 Mrd. €
2007 305 6181 1,100 Mrd. €
2006 303 5847 1,064 Mrd. €
2005 301 5412 1,030 Mrd. €
2004 301 5146 1,000 Mrd. €
2003 300 5065 972 Mio. €
2002 308 6951 948 Mio. €
2001 316 7671 1,010 Mrd. €
2000 331 7482 971 Mio. €
1997 360 8000 971 Mio. €
1993 294 6700 869 Mio. €
1988 141 3200 368 Mio. €
1983 197 2400 286 Mio. €
1978 67 1400 179 Mio. €
1973 53 1000 105 Mio. €
1968 45 500 38,3 Mio. €
1953 7 35 562.400 €
1947 2 2 12.700 €

Märkte

Die 309 Filialen[4] befinden sich in relativer Nähe zum Firmensitz im osthessischen Fulda. Diese werden vom dortigen Zentrallager sowie von dem im thüringischen Seebergen beliefert.

Diese Märkte werden in drei Kategorien unterteilt:

tegut… gute Lebensmittel
Die 135 Lebensmittelfachmärkte gute Lebensmittel (auch als T2 bezeichnet) haben meist eine Verkaufsfläche von über 1200 m² und vertreiben rund 20.000 Produkte.
tegut… nah & gut
Die 149 Lebensmittelmärkte nah & gut (auch als T3 bezeichnet) haben meist eine Verkaufsfläche zwischen 600 und 1200 m² und vertreiben rund 7000 Produkte. Diese Filialen sind rechtlich eigenständige Unternehmen und werden von Franchisenehmern betrieben.
tegut… City
Die 14 Citymärkte befinden sich meist in größeren Orten und Städten wie Darmstadt, Frankfurt am Main (unter anderem auch im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens), Hanau, Wiesbaden und Fulda. Sie haben meist eine Verkaufsfläche von etwa 600 m² und vertreiben rund 5000 Produkte.

Sortiment

Schon seit den 1980er Jahren gehören neben dem herkömmlichen Supermarkt-Sortiment Bio-Lebensmittel zur Produktpalette und machten 2010 mit über 3000 Produkten rund 20%[9] des Sortiments aus. Im selben Jahr legten Bio-Produkte im Umsatz 2010 um 12,9%[9] zu, insbesondere im Frischwarenbereich von Obst und Gemüse sowie Fleisch- und Wurstwaren. Tegut setzt sich nach eigenen Angaben auch besonders für innovative und moderne Fertigungsmethoden bei der Produktion von Bio-Produkten ein. Die über 2500 verschiedenen Bio-Produkte stammen teilweise aus den eigenen Tochterunternehmen kff und herzberger Bäckerei, die auch eng mit Landwirten der Region Osthessen zusammenarbeiten, wichtiger Bio-Partner ist auch das ebenfalls anthroposophisch geführte Unternehmen Alnatura. Im Jahr 2008 entfielen von den 1,11 Mrd. € Umsatz 215 Mio. € auf Bioprodukte (19,3%).[3]

Neben der Naturkost bietet Tegut auch diätische Lebensmittel an, etwa glutenfreie Lebensmittel zur Ernährung bei Zöliakie.

Auszeichnungen

  • 2008: Bundesverdienstkreuz am Bande für Wolfgang Gutberlet für die hohe Ausbildungsquote, Schaffung neuer Arbeitsplätze und seinen Einsatz für hohe Lebensmittelqualität durch den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch[6]
  • 2007: Entrepreneur des Jahres 2007 (Kategorie Handel)
  • 2006: Auszeichnung mit dem Branchen-Oscar Goldener Zuckerhut
  • 2005: Bio-Markt des Jahres in Gold und Silber
  • 2005: Wolfgang Gutberlet (Vorstandsvorsitzender der tegut…): Ökomanager des Jahres 2005, verliehen durch Capital und WWF
  • 2003: BestPersAward – 1. Platz – Sparte: Personalführung
  • 2003: Tegut-Tochter Rhöngut: Innovationspreis für Technologie und Verfahren
  • 2003: Tegut-Tochter tegut…bankett bekommt vom Party Service Bund Deutschland e. V. „Drei Sterne“ für vorbildliche Event- und Veranstaltungsausrichtung in den Kategorien Planung, Dekoration, Menü- und Speisenaufbau, Service und Geschmack.
  • 2001: Deutscher Frucht-Preis-Sieger

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Entwicklung von tegut…
  2. Thomas Gutberlet übernimmt Führung. In: FAZ
  3. a b tegut… gute nachrichten magazin, September 2009
  4. a b c d Fakten in Zahlen bei tegut.com (16. Februar 2011)
  5. openpr.de vom 10. Dezember 2008, dort unter: „Trend geht zum gesunden Fast Food“, im Abschnitt „Supermarkt als Ernährungsberater“: „… Georg Sedlmaier (Gutberlet Stiftung & Co.) stellt den anthroposophischen Ansatz des Unternehmens vor“
  6. a b Großes für das Land geleistet. In: Fuldaer Zeitung, 8. März 2008
  7. Tegut beschallt Wurst mit klassischer Musik. In: FAZ
  8. Tegut expandiert mit Tante-Emma-Läden auf fr-online.de. 8. Juli 2011 (abgerufen am 13. Juli 2011)
  9. a b Tegut legt bei Bio-Sortiment zu – Anteil der Bio-Lebensmittel bei 20 Prozent – Osthessennews.de (16. Februar 2011)

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