- Tennengebirge
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Tennengebirge Lage des Tennengebirges innerhalb der Ostalpen
Höchster Gipfel Raucheck (2.430 m ü. A.) Lage Nördliche Kalkalpen, Salzburg, Österreich Einteilung nach AVE 12 Koordinaten 47° 30′ N, 13° 14′ O47.513.2333333333332430Koordinaten: 47° 30′ N, 13° 14′ O Das Tennengebirge ist eine kleine, aber schroffe Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen, die den Ostalpen in ihrer ganzen Länge vorgelagert ist. Es ist ein stark verkarstetes und höhlenreiches etwa 60 km² großes Plateaugebirge. Es befindet sich in Österreich im Bundesland Salzburg bei Bischofshofen.
37 Quadratkilometer des Tennengebirgsplateaus befinden sich oberhalb 2.000 Meter Seehöhe. Das vollständig im Salzburger Land gelegene Tennengebirge steht seit 1982 unter Naturschutz.
Inhaltsverzeichnis
Umgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen
Die Umgrenzung des Tennengebirgs wird gebildet:[1]
- im Westen ist es vom Hagengebirge, einem Teil der Berchtesgadener Alpen, durch die Salzach getrennt. Hier befindet sich am Nordende der Pass Lueg als schmalste Stelle am Kalkalpendurchbruch der Salzach.
- zu der Osterhorngruppe (Salzkammergut-Berge) im Norden und Nordosten durch die Lammer bis zum Rußbach, der vom Pass Gschütt kommt
- im Osten zum Dachsteingebirge durch das Lammertal weiter bis Lungötz
- Im Süden grenzt es an den Teil der Salzburger Schieferalpen rechts der Salzach (Hochgründeck, Roßbrand) entlang der Linie Karbach bis St. Martin – Fritzbach – Salzach bis Bischofshofen
Talorte
- Werfen
- Pfarrwerfen
- Werfenweng
- Sankt Martin am Tennengebirge
- Annaberg-Lungötz
- Abtenau
- Scheffau am Tennengebirge
- Golling
Gipfel
Die höchsten Erhebungen sind Raucheck (2.430 m ü. A.) im Westteil und Bleikogel (2.412 m ü. A.) im Ostteil des Gebirges. Die höchsten Gipfel befinden sich am Südrand des Plateaus, das zum Norden hin abfällt. Weitere bedeutende Gipfel sind:
- Raucheck (2.430 m)
- Lehnender Stein (2.402 m)
- Pfaffenleitnkopf (2.370 m)
- Werfener Hochthron (2.363 m)
- Fritzerkogel (2.360 m)
- Streitmandl (2.360 m)
- Schubbühel (2.334 m)
- Tiroler Kogel (2.324 m)
- Eiskogel (2.321 m)
- Brietkogel (2.316 m)
- Wieselstein (2.300 m)
- Scheiblingkogel (2.290 m)
- Hochkogel (2.283 m)
- Fieberhorn (2.278 m)
- Tauernkogel (2.247 m)
- Knallstein (2.234 m)
- Hochkarfelderkopf (2.219 m)
- Breitstein (2.161 m)
- Tagweide (2.128 m)
- Edelweißkogel (2.030 m)
Geologie
Das Tennengebirge ist ein stark verkarstetes Bergmassiv, das hauptsächlich aus Dachsteinkalk besteht, der auf einem Sockel aus Ramsaudolomit aufliegt.
Die südlichen Vorberge, entlang der Linie Lungötz–Werfenweng–Werfen, gehören einer Schuppenzone an. Diese Zone aus Werfener Schichten aus der Untertrias und mitteltriadischen Dolomiten (Anisium, Ladinium) wird Werfen-St.-Martiner Schuppenzone genannt.[2]
Höhlen
Im Tennengebirge gibt es zahlreiche Höhlen.
- Bekannteste Höhle ist die etwa 42 km lange Eisriesenwelt bei Werfen, welche als größte Eishöhle der Welt gilt und deren Eisteil als Schauhöhle erschlossen ist.
- Bekannte talnahe Höhlen sind die Brunneckerhöhle am Pass Lueg, die Winnerfallhöhle bei Oberscheffau und die Tricklhöhle bei Abtenau. Diese Höhlen sind aktive Wasserhöhlen, welche bei Schneeschmelze oder sonstigem Hochwasser auch in weiten Teilen überflutet sein können.
- Ein anderes bedeutendes Höhlensystem sind die zusammenhängenden Höhlen Platteneckeishöhle–Bergerhöhle–Bierloch im Nordwesten des Gebirgsstockes. Dieses System entwässert in Richtung Brunneckerhöhle, womit es einen Gesamthöhenunterschied von über 1.000 m erreicht.
- Weitere bedeutende Höhlen sind das Schneeloch auf der Kuchelbergalm
- und die Eiskogelhöhle, welche den gleichnamigen Berg am Südrand des Tennengebirges durchquert
Das Tennengebirge ist bevorzugtes Forschungsgebiet des Landesvereines für Höhlenkunde in Salzburg, welcher die Forschungsergebnisse sammelt und publiziert. Immer noch werden neue Höhlen entdeckt, aber auch altbekannte geben immer wieder etwas von ihren Geheimnissen preis.
Besonders hinsichtlich der zukünftigen Wasserversorgung der Bevölkerung und des Schutzes der Wasserressourcen ist die Kenntnis der Höhlen und der Wege, die das Wasser in ihnen nimmt, bedeutsam.
Alpinismus
Das Tennengebirge bietet als Plateaugebirge dem Bergwanderer lohnende Möglichkeiten für Überschreitungen. Zu beachten ist die Wasserarmut des Karstes und die Gefahr des Verirrens bei Nebel. Alpine Erfahrung und gute Kondition sind Grundvoraussetzung, auch wenn ausreichend Schutzhütten vorhanden sind. Die Randabstürze des Plateaus bieten dem Kletterer ein reiches Betätigungsfeld. Besonders die Wände am Südrand des Gebirges rund um die Werfener Hütte und oberhalb der Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte sind wegen ihrer leichten Erreichbarkeit sehr beliebt. Im Winter lohnen sich verschiedene Skitouren, bei den meisten wird es sich um ausgedehnte Plateauüberquerungen handeln, doch auch extreme Skitouren sind im Tennengebirge möglich.
Hütten
- Anton-Proksch-Haus (1.590 m)
- Dr.-Friedrich-Oedl-Haus (1.575 m)
- Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte (1.530 m)
- Edelweißerhütte (2.350 m)
- Elmaualm (1.520 m)
- Freilassinger Hütte (1.550 m)
- Gsengalmhütte (1.450 m)
- Gwechenberghütte (1.365 m)
- Laufener Hütte (1.725 m)
- Leopold-Happisch-Haus (1.925 m)
- Mahdegg-Alm (1.200 m)
- Rossberghütte (1.000 m)
- Stefan-Schatzl-Hütte (1.340 m)
- Werfener Hütte (1.970 m)
Fern-/Weitwanderwege
Der Europäische Fernwanderweg E4/Nordalpenweg 01/Via Alpina (Violetter Weg Etappe A34/35) verläuft durch das südliche Tennengebirge, von Lungötz nach Werfen über die Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte.
Außerdem führt der Salzburger Arnoweg entlang des Westens der Gruppe (Abschnitt 6 Kalkberge Ost, Etappe 52 Annaberg–Laufener Hütte und 53 nach Abtenau).[3]
Weblinks
Commons: Tennengebirge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Hütten im Tennengebirge, OeAV
- Almen der bayerisch-österreichischen Kalkhochalpen | Almen im Tennengebirge
Einzelnachweise
- ↑ Alpenvereinseinteilung der Ostalpen
- ↑ Herbert Weingartner: Die geologischen Situation. In: Erhaltung, Chancen und Weiterentwicklung des Tourismus zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung in der Region "Südliches Tennengebirge". Institut für Geographie und angewandte Geoinformatik, Salzburg (Stand: 9. Oktober 2000)
- ↑ Abschnitt 6 - Kalkberge Ost. In: Der Arnoweg. SalzburgerLand, abgerufen am 14. Mai 2010.
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