- Hochschwabgruppe
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Hochschwab Lage des Hochschwabs innerhalb der Ostalpen
Höchster Gipfel Hochschwab (2.277 m ü. A.) Lage Steiermark, Österreich Teil der Nördliche Kalkalpen Einteilung nach AVE 18 Koordinaten 47° 37′ N, 15° 9′ O47.61805555555615.1433333333332277Koordinaten: 47° 37′ N, 15° 9′ O Der Hochschwab ist eine Gebirgsgruppe in der Steiermark. Höchster Gipfel ist mit 2277 m der gleichnamige Hochschwab.
Das ausgedehnte Kalksteinplateau umfasst eine Fläche von ca. 400 km² und wird im Osten durch den Seebergsattel und im Westen durch den Präbichl begrenzt. Zur intakten Fauna zählen unter anderem Alpenmurmeltiere, Gämsen, Alpensteinböcke, Auerhähne, Salamander und Kreuzottern. Am Hochschwab befindet sich das größte Gämsenrevier Europas. Dementsprechend ist auch die Gastronomie im ganzen Bereich auf diese Wildspezialitäten ausgerichtet. Die Flora ist besonders vielfältig: Aurikel, Frauenschuh, Kohlröschen, Edelweiß und verschiedene Arten von Enzianen zu finden.
Die Zweite Wiener Hochquellenleitung entnimmt ihr Wasser der Kläfferquelle im nördlichen Hochschwabgebiet (Gemeinde Wildalpen). Bei der Schneeschmelze fließen rund 10.000 Liter pro Sekunde. Bemerkenswert ist das 2005 neu eröffnete Schiestlhaus des ÖTK (2154 m), das das weltweit höchstgelegene Passivhaus ist und den 120 Jahre alten Vorgängerbau ablöst. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe kleiner Almhütten, auf denen traditionelle Almwirtschaft, Gastronomie und einfache Übernachtung verbunden sind (Pfaffingalm, Fölzalm u. a.).
Der Normalweg zum Hochschwab-Gipfel führt von Seewiesen durch das Seetal, die Untere und Obere Dullwitz sowie über den Graf-Meran-Steig auf den Gipfel. Weitere lohnende Anstiege führen vom Steirischen Seeberg über die Aflenzer Staritzen, vom Bodenbauer bei Thörl entweder über das Hochplateau oder über die eindrucksvolle Felspassage des „G’hackten“, von Aflenz Kurort über die Bürgeralm oder durch die Fölz, sowie von Weichselboden im Norden über den Edelboden auf die Hochfläche. Berühmt bei Kletterern ist die markante Hochschwab-Südwand mit Führen in allen Schwierigkeitsgraden. Beim Bodenbauer (Thörl) wurde vor einigen Jahren ein eigenes Hochschwabmuseum eröffnet. Die Seen im Hochschwabgebiet, z. B. der Leopoldsteinersee bei Eisenerz, der Brunnsee bei Wildalpen oder der Grüne See von Tragöß, bieten Trinkwasserqualität.
Die Hochschwabgruppe war mehrmals Schauplatz riesiger Bergstürze. Insbesondere zu erwähnen ist der von Wildalpen, wo etwa 4000 v. Chr. eine gewaltige Felsmasse vom Ebenstein und Brandstein abbrach und nach Norden absackte. In weiterer Folge zerlegte sich die Sturzmasse und donnerte als Sturzstrom bis über das heutige Wildalpen hinaus in das Salzatal.[1] Zwei weitere Bergstürze gab es in prähistorischer Zeit in Tragöß (von der Messnerin unter Aufstauung des Grünen Sees und vom Trenchtling unter Aufstauung der Pfarrerlacke).[2]
Im Hochschwabmassiv befindet sich auch die Frauenmauerhöhle.
Inhaltsverzeichnis
Schutzhütten in der Hochschwabgruppe
- Voisthaler Hütte (ÖAV, 1654 m) - in zentraler Lage, am Fuße der Edelspitzen
- Sonnschienhütte (ÖAV, 1523 m) - auf der gleichnamigen Alm, im Westen der Gebirgsgruppe, am Fuße des Ebensteins
- Leobner Hütte (ÖAV, 1582 m) - im Südwesten der Gebirgsgruppe, erreichbar von der Präbichl - Passhöhe
- Schiestlhaus (ÖTK, 2154 m) - nordöstlich des Hochschwabgipfels
- Fölzalm (1484 m) - privat, zwei Almgasthäuser, umgeben von eindrucksvollen Fels- und Klettergipfeln (z. B. Winkelkogel, Schartenspitze)
- Häuslalm (1526 m) - privat, auf der Hochfläche zwischen Sonnschienalm im Westen und Hochschwabgipfel im Osten
- Gsollalm (1201 m) - privat, am Fuße der Frauenmauer, im Westen der Gebirgsgruppe
- Pfaffingalm (1550m) - privat, auf der gleichnamigen Almfläche im Westen zwischen Brandstein, Frauenmauer und Sonnschienalm
Markante Erhebungen bzw. Gipfel der Hochschwabgruppe
- Hochschwab (2277 m)
- Ringkamp (2153 m)
- Ebenstein (2123 m)
- Trenchtling (Hochturm) (2081 m)
- Griesstein (2023 m)
- Beilstein (2012 m)
- Hohe Weichsel (Aflenzer Staritzen) (2006 m)
- Brandstein (2003 m)
- Riegerin (1939 m)
- Pfaffenstein (1871 m)
- Meßnerin (1835 m)
- Hochblaser (1771 m)
Wichtige Talorte
- Seewiesen (Gemeinde Turnau (Steiermark))
- Aflenz Kurort
- Eisenerz (Steiermark)
- Vordernberg
- Weichselboden
- Wildalpen
- Tragöß
Literatur
- Günter und Luise Auferbauer: Hochschwab. Rother Wanderführer ISBN 3-7633-4189-7
- Liselotte Buchenauer: Hochschwab, 1960 (2.Auflage 1974), Leykam Verlag ISBN 3-7011-7044-4
- Rudolf Ägyd Lindner: Hochschwab. H. Weishaupt Verlag ISBN 3-900310-26-2
- Ewald Putz: Hochschwab. ISBN 3-85498-325-5
- Lukas Plan: Speläologisch-tektonische Charakterisierung der Karstwasserdynamik im Einzugsgebiet der bedeutendsten Quelle der Ostalpen (Kläfferquelle, Hochschwab) - Diplomarbeit am Institut für Geologie der Universität Wien. Verband Österreichischer Höhlenforscher, 2002, S. 9-15, abgerufen am 8. Dezember 2009 (pdf).
Weblinks
Commons: Hochschwab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Hütten der Hochschwabgruppe
- Hochschwabmuseum Bodenbauer
- Wasserleitungsmuseum Wildalpen
- Bergstürze in den Alpen (Christof Kuhn)
- Hochschwabgruppe. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
Einzelnachweise
- ↑ Kellerer-Pirklbauer et al. (2009): Der Bergsturz von Wildalpen (Hochschwab, Steiermark): Neue dendrochronologische Ergebnisse eines Baumfragments aus der Bergsturzablagerung. eingesehen am 29. Oktober 2010
- ↑ Abele, Gerhard (1974): Bergstürze in den Alpen. Ihre Verbreitung, Morphologie und Folgeerscheinungen. München, Deutscher und Österreichischer Alpenverein
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