- Thiopental
-
Strukturformel Allgemeines Freiname Thiopental Andere Namen Summenformel - C11H18N2O2S (Thiopental)
- C11H17N2NaO2S (Thiopental-Natriumsalz)
CAS-Nummer - 76-75-5 (Thiopental)
- 71-73-8 (Thiopental-Natriumsalz)
PubChem 3000715 ATC-Code DrugBank DB00599 Kurzbeschreibung gelblich-weißes, hygroskopisches, unangenehm knoblauchartig riechendes Pulver (Thiopental-Natriumsalz) [1]
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse Schmelzpunkt pKs-Wert 7,55 (20 °C) [2]
Löslichkeit Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3] Achtung
H- und P-Sätze H: 302 EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22 S: 36/37/39 LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Thiopental (Trapanal), auch Pentothal, als Natriumsalz Natriumpentothal, ist ein kurz wirksames Hypnotikum (Schlafmittel) aus der Reihe der Barbiturate ohne analgetische Wirkung. Es wurde zu Beginn der 1930er Jahre von Ernest H. Volwiler und Donalee L. Tabern für Abbott Laboratories entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung
Thiopental wird in erster Linie in der Anästhesie zur Einleitung einer Narkose beim unkomplizierten – also nicht herz- oder lungenkranken – Patienten verwendet. Darüber hinaus dient es in der Intensivmedizin vereinzelt als Dauerinfusion, als ultima ratio (letztes Mittel) zur Senkung des Hirndrucks oder zur Durchbrechung eines Status epilepticus.
Verwendung bei Hinrichtungen
In den USA wird Thiopental unter anderem auch zur Vorbereitung auf die Hinrichtung durch die Giftspritze sowie im Dezember 2009 in Ohio erstmals auch zur Hinrichtung selbst angewendet.[4]
Nicht zuletzt ist Thiopental als Wahrheitsserum bekannt geworden.
Am 24. Januar 2011 gab der Verband der forschenden Pharmaunternehmen in Deutschland[5] bekannt, Lieferanfragen aus den USA würden durch seine Mitgliedsunternehmen nicht mehr beantwortet, um die als problematisch interpretierbaren Verwendungen von Thiopental auszuschließen.[6]
Dosierung und Eigenschaften
Dosierung siehe Rote Liste gemäß HWG. Wirkeintritt: 20–50 s, Wirkdauer 5–15 min. Eliminationshalbwertszeit 5–10 h, Verteilungshalbwertszeit 8,5 min.
Kontraindikationen
Schwere Herzinsuffizienz, Mitralstenose, Vorliegen einer Porphyrie und schwere obstruktive Lungenerkrankungen (Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung).
Nebenwirkungen
Atemdepression bis zum Atemstillstand (Apnoe), Verkrampfung der Muskeln um die Atemwege (Bronchospasmus) und Histaminfreisetzung, Blutdruckabfall, reflexhafte Pulsbeschleunigung (Reflextachykardie) mit Erhöhung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs und Venenreizung. Paravenöse oder arterielle Injektion kann Gewebsnekrosen verursachen.
Handelsnamen
Pentothal (CH), Trapanal (D), diverse Generika (D, A)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Thiopental. In: Römpp Online. Version 3.1, Thieme Chemistry, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 2008.
- ↑ a b c Thiopental bei ChemIDplus.
- ↑ a b c Datenblatt (±)-Thiopental bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011.
- ↑ Artikel in abendblatt.de vom 9. Dezember 2009.
- ↑ Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V..
- ↑ Artikel auf taz.de vom 24. Januar 2011.
Weblinks
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Wikimedia Foundation.