Trzebielino

Trzebielino
Trzebielino
Trzebielino.jpg
Trzebielino (Polen)
Trzebielino
Trzebielino
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Bytów
Gmina: Trzebielino
Geographische Lage: 54° 12′ N, 17° 5′ O54.217.083333333333Koordinaten: 54° 12′ 0″ N, 17° 5′ 0″ O
Einwohner:

780

Postleitzahl: 77-235
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GBY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 21: Miastko - Słupsk - Ustka
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 31 Ortschaften
11 Schulzenämter
Fläche: 225,5 km²
Einwohner:

3757
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 17 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2201092
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Tomasz Czechowski
Adresse: Trzebielino 7
77-235 Trzebielino
Webpräsenz: www.trzebielino.pl

Trzebielino (deutsch Treblin, kaschubisch Trzebielënò) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde (gmina) im Kreis (Powiat) Bytowski.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Trzebielino liegt in Hinterpommern, an der Landesstraße 21[2] zwischen Słupsk (Stolp) und Miastko (Rummelsburg). Die Entfernung (Luftlinie) von Miastko im Südwesten beträgt etwa 22 Kilometer, von Słupsk im Norden 30 Kilometer und von Bytów (Bütow) im Osten 26 Kilometer.

Westlich des Ortes befindet sich der Trebliner See (Jezioro Trzebielińskie), östlich das Weiße Moor, ein Wald- und Moorgebiet.

Dorf Trzebielino (Treblin)

Geschichte

Das Puttkamersche Gut Treblin um 1820

Das Kirchdorf Treblin gehörte in früheren Zeiten zu einem Rittergut. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer-Familien mehrfach.[3] Im 14. Jahrhundert befand sich das Gut im Besitz der Familie Puttkamer. Ende des 16. Jahrhunderts war Nikolaus Puttkamer erster Gutsbesitzer in Treblin. Durch Erbteilungen entstanden im 17. Jahrhundert der „Anseimshof“ und der „Antonshof“. Nach zahlreichen Verpfändungen gehörte Treblin 1717 der Familie von Massow. Um 1750 gelang es Anselm Friedrich von Puttkamer, den gesamten Trebliner Grundbesitz wieder als Familieneigentum zu erwerben. Die Puttkamers waren danach bis 1945 Gutsherren in Treblin.

Die Landesherrschaft übten bis 1637 die pommerschen Herzöge aus. Nach deren Aussterben kam das Land bis 1657 unter polnische Herrschaft, ehe es danach in die Hände Brandenburgs kam. Um 1780 gab es in Treblin zwei Vorwerke, eine Wassermühle, eine Ziegelei, 12 Bauern, 16 Kossäten, einen Gasthof, eine Schmiede, auf der Feldmark des Dorfs das 1765 neu angelegte Vorwerk Franzhof und insgesamt 48 Feuerstellen (Haushalte). Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform wurde der Ort 1816 in den Kreis Rummelsburg eingegliedert. 1905 gehörten zum Amtsbezirk Treblin die Landgemeinden Treblin und Altschäferei sowie die Gutsbezirke Treblin, Altschäferei, Neuhof und Wussowke mit zusammen 1.388 Einwohnern. Nach der Auflösung der Gutsbezirke 1929 hatte die Landgemeinde Treblin 1933 1.209 Einwohner.

Am 6. März 1945 wurde Treblin von der Roten Armee eingenommen. Im Sommer 1945 wurde der Ort unter polnische Verwaltung gestellt. Der deutsche Ortsname Treblin wurde in Trzebielino abgeändert. Es begann die Zuwanderung von Polen, die die deutschen Einheimischen aus ihren Häusern und Gehöften drängten. In den Jahren 1946 und 1947 wurde die angestammte deutsche Bevölkerung unter Berufung auf die sogenannten Bierut-Dekrete aus Trzebielino vertrieben.

Kirche

Dorfkirche

Mit dem Bau der Trebliner Kirche begann Generalfeldmarschall Joachim Rüdiger von der Goltz im Jahre 1688. Seine Witwe Eva Elisabeth von Massow und sein Sohn Georg Kaspar Freiherr von der Goltz vollendeten sie 1691.

Der Turm wurde an der Westseite der Kirche mit rundbogig geöffneter Vorhalle errichtet. In der Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt er ein geschweiftes Dach und eine schlanke zwiebelförmige Spitze.

Altar, Kanzel und Herrschaftsgestühl stammen aus der Bauzeit und wurden von eigens dafür berufenen städtischen Handwerkern geschnitzt. Im 18. Jahrhundert setzte man Altar und Kanzel zusammen.

Kirchengemeinde

Vor 1945 war der überwiegende Teil der Trebliner Bevölkerung evangelischer Konfession. Bis 1900 war Treblin eine Tochtergemeinde im Kirchspiel Zettin (heute polnisch: Cetyń), doch wurde bereits 1894 in Treblin ein eigenes Pfarrvikariat errichtet. Zwischen 1900 und 1945 war Treblin eine selbständige evangelische Kirchengemeinde im Kirchenkreis Bütow (Bytów) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Zum Kirchspiel Treblin gehörten damals neben dem Pfarrort noch die Orte, Altschäferei (Bąkowo), Gumenz (Gumieniec) (mit eigener Kapelle), Neuhof (Szczyciec) und Wussowke (Osówka). Das Kirchenpatronat hatte die Rittergutsbesitzerfamilie von Puttkamer inne.

Nach 1945 wurde das evangelische Gotteshaus zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet. Die neuangesiedelte Bevölkerung war überwiegend katholischer Konfession. Trzebielino gehört zum Dekanat Miastko (Rummelsburg) im Bistum Köslin-Kolberg. Hier lebende evangelische Kirchenglieder werden vom Pfarramt in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.

Pfarrer 1894-1945

Zwischen 1894 und 1945 amtierten in Treblin als evangelische Geistliche:

  • Hermann David Johannes Mierendorf (Pfarrvikar), 1894-1900
  • Karl Sigismund Albert Wegener, 1901-1910
  • Alfred Willy Leo Zillmer, 1910-1926
  • Heinrich Runkel, 1926-1936
  • Kurt Rhode, 1936-1945

Gmina Trzebielino

Allgemeines

Die heutige Landgemeinde umfasst 225,45 km² und hat etwa 3.700 Einwohner. Sie wird in einem nördlichen Bogen von der Pokrzywna (Krummbach) durchzogen, die an der Westgrenze der Gmina in die Wieprza (Wipper) mündet. Im Nordosten grenzt die Landgemeinde an den Park Krajobrazowy Dolina Słupi (Landschaftsschutzpark Stolpetal), im Westen an die Puszcza Słupska (Stolper Heide).

Nachbargemeinden der Gmina Trzebielino sind:

Gemeindegliederung

Die Gmina Trzebielino setzt sich aus 31 Ortschaften zusammen (die 11 "Ortsteile/Schulzenämter" sind fett gedruckt):

  1. Bąkowo, k1:Benkòwò, d2:Altschäferei
  2. Bożanka, d:Friedrichshuld
  3. Broczyna, k:Bròczënô, d:Brotzen
  4. Cetyń, k:Cecëno, d:Zettin
  5. Ciemnica, d:Temnitz
  6. Czarnkowo, d:Scharnhof
  7. Dolno, k:Dòlnò, d:Rache
  8. Dretyniec, d:Tretener Mühle
  9. Glewnik, k:Glèwnëk, d:Klennik
  10. Gostyniec, d: Augusthof
  11. Grądki Dolne, d: Unter Fließhof
  12. Gumieniec, k:Gumeńc, d:Gumenz
  13. Kleszczewo, k:?, d:?
  14. Miszewo, k:Miszéwò, d:Missow
  15. Moczydło, d:Modschiddel
  16. Myślimierz, d: Friederikenhöhe
  17. Objezierze, d:Wobeser, k:Òbjezerzé
  18. Owczary, k:Owczôrë, d:Schäferei
  19. Poborowo, k:Pòbòròwò, d:Poberow
  20. Popielewo, k: Pòpielewò, d:Pöppelhof
  21. Radaczewo, d: Karlshof
  22. Starkówko, d:Neu Starkow
  23. Starkowo, k:Starkòwò, d:Starkow
  24. Suchorze, d:Zuckers
  25. Szczyciec, d: Neuhof
  26. Toczek, d:Sagemühl
  27. Trzebielino, k:Trzebielënò, d:Treblin
  28. Uliszkowice, k:Ulëszkòjce, d:Augustfelde
  29. Wargoszewo, d:Theresenhof
  30. Zielin, k:Zielëno, d:Sellin
  31. Zielin Górny, k:Zielënò Górné, d:Burg Sellin

1kaschubisch, 2deutsch

Verkehr

Straßen

In der nördlichen Gmina Trzebielino begegnen sich im Ortsteil Suchorze (Zuckers) die polnische Landesstraße 21 (es ist hier die ehemalige deutsche Reichsstraße 125) und die Woiwodschaftsstraße 209. Während die DK 21 die Gemeinde von Norden nach Süden durchzieht und sie durch ihre Straßenführung mit Ustka (Stolpmünde - 45 km), Słupsk (Stolp - 26 km) und auch Miastko (Rummelsburg - 35 km) verbindet, verläuft die DW 209 nur im nördlichen Gemeindegebiet und stellt die Verbindung nach Sławno (Schlawe - 28 km, bereits in der Woiwodschaft Westpommern gelegen) und Bytów (Bütow - 26 km) her.

Schienen

Im Nordteil der Gemeinde verläuft die 1991 geschlossene Bahnlinie Nr. 212 der Polnischen Staatsbahn (PKP), die den Bahnknotenpunkt Korzybie (Zollbrück) mit Bytów und Lipusz (Lippusch, im ehemaligen Westpreußen) verbindet. Zwei Bahnstationen an dieser Linie gehören zur Gmina Trzebielino: Gumieniec (Gumenz) und Zielin Miastecki (Sellin).

Verweise

Literatur

  • Hans-Ulrich Kuchenbäcker: Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch. Pommerscher Zentralverband, Lübeck 1985, S. 258-261.
  • Johannes Hinz, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Augsburg, 1996
  • Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, 2. Teil, Stettin, 1912

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.
  2. Straßenkarte PL003: Hinterpommern. Köslin - Stolp - Danzig. Höfer-Verlag, Dietzenbach 2005, 9. Auflage, ISBN 978-3-931103-14-9, Planquadrat G6.
  3. Ludwig Wilhelm Brüggemann (Hrsg.): Ausführlich Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Kgl.-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band, Stettin 1784, S. 809, Nr. 66.

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