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Tsumebit Tsumebit aus den Otavibergen, Namibia Chemische Formel Pb2Cu[OH|SO4|PO4] Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate - Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen
(8. Auflage: VII/B.24-50) (nach Strunz)
43.04.02.01 (nach Dana)Kristallsystem monoklin Kristallklasse monoklin-prismatisch [1] Farbe smaragdgrün Strichfarbe grün Mohshärte 3,5 Dichte (g/cm3) gemessen: 6,01 bis 6,13 ; berechnet: 6,22[2] Glanz Glasglanz Transparenz durchsichtig Bruch uneben, spröde Spaltbarkeit keine Habitus Krusten, massige Aggregate Kristalloptik Brechungsindex nα = 1,900 nβ = 1,920 nγ = 1,942[3] Doppelbrechung
(optische Orientierung)δ = 0,042[3] ; zweiachsig positiv Winkel/Dispersion
der optischen Achsen2vz ~ gemessen und berechnet: 90°[3] Pleochroismus schwach Tsumebit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2Cu[OH|SO4|PO4][4] und entwickelt überwiegend krustige Überzüge und massige Aggregate in smaragdgrüner Farbe.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Tsumebit in der Tsumeb-Mine in Namibia und beschrieben 1912 von Karl Heinrich Emil Georg Busz, der das Mineral nach seiner Typlokalität benannte.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Tsumebit zur Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort zur Abteilung der „Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen“, wo er zusammen mit Arsenbrackebuschit, Arsentsumebit, Bearthit, Brackebuschit, Bushmakinit, Calderonit, Feinglosit, Gamagarit, Goedkenit, Jamesit, Lulzacit und Tokyoit eine eigenständige Gruppe bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Tsumebit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Phosphate, etc., mit weiteren Anionen, ohne H2O“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen sowie deren Stoffmengenverhältnis zum Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadatkomplex, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit mittelgroßen und großen Kationen (OH, etc.) : RO4 = 0,5 : 1“ zu finden ist, wo es zusammen mit Arsenbrackebuschit, Arsentsumebit, Bearthit, Brackebuschit, Bushmakinit, Calderonit, Feinglosit, Gamagarit, Goedkenit und Tokyoit die „Brackebuschit-Gruppe“ mit der System-Nr. 8.BG.05 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Tsumebit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Phosphate“. Hier ist er als Namensgeber der „Tsumebitgruppe“ mit der System-Nr. 43.04.02 und dem weiteren Mitglied Arsentsumebit innerhalb der Unterabteilung der „Zusammengesetzten Phosphate etc., (Wasserfreie zusammengesetzte Anionen mit Hydroxyl oder Halogen)“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Tsumebit bildet sich als Sekundärmineral in den Oxidationszonen arsenhaltiger Blei-Kupfer-Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Azurit, Cerussit, Malachit, Mimetit, Olivenit, Smithsonit und Wulfenit.
Weltweit konnte Tsumebit bisher (Stand: 2011) an rund 30 Fundorten nachgewiesen werden. In Deutschland trat das Mineral unter anderem bei Ühlingen-Birkendorf und Oberwolfach in Baden-Württemberg, bei Bensheim und Altenmittlau in Hessen und bei Niederfischbach in Rheinland-Pfalz auf.
Weitere Fundorte sind Broken Hill in Australien, bei Diego de Almagro (Stadt) in der chilenischen Región de Atacama, Sainte-Marie-aux-Mines und Ébreuil in Frankreich, Ozieri in Italien, die japanische Präfektur Akita, Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo, Roughton Gill in der englischen Grafschaft Cumbria (Vereinigtes Königreich) sowie mehrere Orte in den US-amerikanischen Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Montana, Nevada und New Mexico.[3]
Kristallstruktur
Tsumebit kristallisiert in der Raumgruppe (Raumgruppen-Nr. 11) mit den Gitterparametern a = 8,70 Å; b = 5,80 Å; c = 7,85 Å und β = 111,5° sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[4]
Verwendung
Tsumebit hat außer als Mineralprobe keinerlei wirtschaftliche Bedeutung.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Webmineral - Tsumebite (englisch)
- ↑ Handbook of Mineralogy - Tsumebite (englisch, PDF 64 kB)
- ↑ a b c d Mindat - Tsumebite (englisch)
- ↑ a b Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 453.
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 634.
- K. Busz: Tsumebit, ein neues Blei-Kupfer-Phosphat von Otavi, Deutsch Süd-West-Afrika. In: Festschrift gewidmet den Teilnehmern der 84. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Münster i. Westf. von der Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Münster (online verfügbar über archive.org)
Weblinks
Commons: Tsumebite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Tsumebit (Wiki)
Kategorien:- Mineral
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