- Tulbing
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Tulbing Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Tulln Kfz-Kennzeichen: TU Fläche: 18,39 km² Koordinaten: 48° 17′ N, 16° 7′ O48.287516.116666666667206Koordinaten: 48° 17′ 15″ N, 16° 7′ 0″ O Höhe: 206 m ü. A. Einwohner: 2.868 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 155,95 Einw. pro km² Postleitzahl: 3434 Vorwahl: 02273 Gemeindekennziffer: 3 21 34 NUTS-Region AT126 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptplatz 1
3434 TulbingWebsite: Politik Bürgermeister: Eduard Eckerl (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Tulbing im Bezirk Tulln
Tulbing, Königstetten, Katzelsdorf und Chorherrn in der 3. Landesaufnahme um 1872(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Tulbing ist eine Marktgemeinde mit 2868 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Tulbing liegt in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 18,36 Quadratkilometer. 38,61 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Tulbing erstreckt sich vom nördlichen Abhang des Wienerwaldes bis ins Tullnerfeld. Verkehrsmäßig ist die Gemeinde über Wien West/Mauerbach oder über Wien/Heiligenstadt und Klosterneuburg gut erreichbar.
Die Bezirksstadt Tulln liegt in 6 km Entfernung. Von Tulln besteht sehr gute Eisenbahnverbindung nach Wien. Tulbing hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer ländlichen Gemeinde zu einer begehrten Wohngemeinde im Wiener Umland entwickelt.
Charakteristisch für die Gemeinde sind Weinbau, Sonnenblumen und die Bezeichnung als „Fragnerlandl“. Nach Aufzeichnungen im Bistum Passau wurde der Tulbinger Wein zur Lieferung an den päpstlichen Hof in Rom ausgewählt.
Katastralgemeinden sind (seit der Gemeindereform 1971) Tulbing (mit der Ortschaft Tulbingerkogel), Katzelsdorf, Wilfersdorf und Chorherrn.
Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Im Jahre 1109 wurde erstmals der Name "Tulpingun" urkundlich erwähnt. Durch die Erste Wiener Türkenbelagerung 1529 wurde der Ort Tulbing verwüstet und die Bewohner, die sich im Jammertal versteckt hielten, durch einen krähenden Hahn verraten und niedergemetzelt. Auch die Zweite Wiener Türkenbelagerung 1683 richtete großen Schaden vor allem an den Kirchen der Pfarrgemeinden an. Zwischenzeitlich wurde 1590 auch die Tulbinger Burg (Veste - deren früherer Standort heute nicht mehr bekannt ist und von der nur mehr Legenden existieren) durch Erdstöße zerstört.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2534 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2250 Einwohner, 1981 1755 und im Jahr 1971 1433 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist DI Eduard Eckerl, Amtsleiterin ist Monika Gattinger. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 14, SPÖ 4, Bürgerforum 2 und FPÖ 1.
Infrastruktur
- 5-gruppiger Kindergarten und 4-klassige Volksschule im Ort
- Röm.-kath. Pfarrkirchen in Tulbing und Chorherrn
- 4 Freiwillige Feuerwehren mit rund 130 aktiven Mitgliedern
- Öffentliche Wasserversorgung im gesamten Gemeindegebiet
- Abwasserversorgungsanlage seit 1997 im Bau, ca. 80 % der Haushalte sind derzeit an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen
- Verbandskläranlage in der Nachbargemeinde Königstetten
- Straßennetz: Infolge der offenen Siedlungsentwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte sehr weitläufiges Gemeindestraßennetz (130 Straßen, ca. 35 km)
Wappen
Die Markterhebung der Gemeinde Tulbing erfolgte durch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 14. Juli 1996.
Das Tulbinger Marktwappen zeigt einen schräg links geteilten Schild. In der oberen Hälfte befindet sich in rot auf goldenem Grund das Mauritiuskreuz. Der hl. Mauritius ist der Patron der Tulbinger Kirche.
In der unteren Hälfte ist eine goldene Sonnenblume auf grünem Grund. Sie symbolisiert den Wandel der Landwirtschaft zu alternativen Kulturen. Die schräge Teilung deutet den Abhang des Wienerwaldes an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Tulbing- Pfarrkirche: die große Pfarrkirche befindet sich im Südosten des Ortes und ist vom Friedhof und einer Umfassungsmauer umgeben. Sie wurde erhöht auf einer Erhebung 1489 als eine dreichörige gotische Wehrkirche errichtet und von 1700 bis 1702 barockisiert. Bemerkenswert ist der Hochaltar von 1760 mit einem Bild von Josef von Mölk von 1788. Die Kirchenstiege säumen fünf mehrfigurige barocke Skulpturengruppen aus dem Jahr 1735.
- Leopold-Figl-Warte: der Aussichtsturm,1966-1967 von Architekt Clemens Holzmeister erbaut, befindet sich auf dem 494m hohen Tulbingerkogel
- Schloss Tulbing: zurückgehend auf das Jahr 1109. Ab 1683 bauliche Veränderungen. Beherbergt heute ein Reitsportzentrum und ein Café-Restaurant.
- Sehenswert sind weiters das Industriezentrum, die Volksschule und das Gemeindesammelzentrum.
- Sonnenblumenpark: von Mitte Juni bis Mitte August. sind verschiedenste Sonnenblumen zu sehen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jeden Herbst findet ein Wandertag der Volksschule mit anschließendem Bauernmarkt statt; außerdem werden zu Muttertag und Weihnachten Aufführungen der Volksschule im Veranstaltungszentrum (VAZ) dargeboten. Am ersten Wochenende im Juli, genau zu Beginn der Sommerferien, ist das Feuerwehrfest in Katzelsdorf, das Feuerwehrfest in Wilfersdorf immer Ende Juli und das Feuerwehrfest in Tulbing hingegen meistens Mitte August.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 105, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 46. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1135. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,97 Prozent.
Persönlichkeiten
- Leopold Guggenberger (* 1918), Politiker
- E. A. Richter (* 1941), bildender Künstler und Autor
Literatur
- Sepp Brauneis: Chronik der Gemeinde Tulbing. Gemeinde Tulbing, Tulbing 1987.
- Stephan Geiblinger: Geschichte der Pfarrgemeinde und Schulgemeinde Tulbing, umfassend die Dörfer Tulbing mit Tulbing am Kogel und Katzelsdorf. Selbstverlag, Tulbing 1933.
- Maria Stögermayer: Tulbing. Studien zu einer Ortsgeschichte in der Neuzeit. Dissertation, Universität Wien 1991.
Weblinks
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