U 464

U 464
U 464
(vorheriges/nächstes –alle U-Boote)
Typ:

XIV

Feldpostnummer:

M 46 289

Werft:

Deutsche Werke AG, Kiel

Bauauftrag:

15. August 1940

Baunummer:

295

Kiellegung:

18. März 1941

Stapellauf:

20. Dezember 1941

Indienststellung:

30. April 1942

Kommandanten:
  • 30. April 1942 - 20. August 1942
    Kptlt. Otto Harms
Einsätze:
  • 1 Versorgungsfahrt
Versenkungen:
  • keine, da Versorgungsboot
Verbleib: am 20. August 1942 gesunken

U 464 war ein deutsches U-Boot vom Typ XIV, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Der Auftrag für das Boot wurde am 15. August 1940 an die Deutsche Werke AG in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 18. März 1941, der Stapellauf am 20. Dezember 1941, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Otto Harms fand schließlich am 30. April 1942 statt.

Die U-Boote der U-Boot-Klasse XIV, offiziell Typ XIV genannt, waren eine Modifikation des Typs IX D und wurden entworfen, um andere deutsche U-Boote während des Zweiten Weltkrieges mit Treibstoff, Lebensmitteln und Munition zu versorgen. Der Spitzname der Boote dieser Klasse war „Milchkuh“.

Diese U-Boote hatten selbst keine Offensivwaffen, nur Flugabwehrgeschütze zur Verteidigung gegen Luftangriffe. In der Mitte des Zweiten Weltkrieges spielten sie eine wichtige Rolle bei der Unterstützung kleinerer U-Boote vom Typ VII C beim Angriff auf die amerikanische Küste (Unternehmen Paukenschlag).

Geschichte

Am 14. August 1942 verließ U 464 Bergen zu einer Versorgungsfahrt in Richtung der Ostküste Neufundlands. Das Boot wurde westlich der Färöer-Inseln in schwerer See von einem PBY-Catalina-Flugboot entdeckt und mit fünf Wasserbomben belegt, welche das Boot schwer beschädigten und tauchunfähig machten. Obwohl das U-Boot immer noch 8 Knoten an Geschwindigkeit zu leisten im Stande war, entschied sich Kapitänleutnant Harms, das Boot aufzugeben und der sicheren Versenkung durch Feindbeschuss zu entgehen, indem er es selbst versenken ließ. Er und die 52 Mann Besatzung von U 464 (zwei Mann starben bei dem Luftangriff) retteten sich auf den in der Nähe fahrenden isländischen Trawler Skaftfellingur.

Der Trawler näherte sich dem sinkenden U-Boot und begann mit Rettungsmaßnahmen. Zunächst zögerten die deutschen Seeleute, das herbeigeeilte Boot zu betreten. Als jedoch ein Mann bereits per Seil an Bord gehievt worden war, folgten die anderen seinem Beispiel, sprangen ins Wasser und schwammen zum rettenden Boot. Die siebenköpfige Besatzung des Trawlers brachte die 52 erschöpften Gefangenen unter Androhung von Waffengewalt im Bug des Schiffes unter, bis sie später am Tag durch zwei britische Zerstörer übernommen wurden.

U 464 verlor während seiner Dienstzeit bis zur Versenkung keine Besatzungsmitglieder.

Im Juli 1999 ehrte die Bundesmarine im Rahmen eines Besuchs deutscher U-Boote in Reykjavík die isländischen Seeleute, die an der Rettungsaktion beteiligt waren.

Siehe auch

Weblinks


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