- Uwe Backes
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Uwe Backes (* 2. Februar 1960 in Greimerath) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Backes studierte Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft und Germanistik an der Universität Trier. Von 1988 bis 1994 war er Akademischer Rat a.Z. an der Universität Bayreuth. 1997/98 erhielt Backes ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am „Centre d’Étude pour la Vie Politique Française“ (CEVIPOF) in Paris und 1998/99 ein Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im Sommersemester 1998 war er als Otto-von-Freising-Gastprofessor an der Katholischen Universität Eichstätt tätig. Seit 1999 hat Backes eine außerplanmäßige Professur für vergleichende Diktaturforschung an der Technischen Universität Dresden und ist zudem stellvertretender Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung (HAIT). Im Wintersemester 2000/2001 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Paris X in Nanterre und im Sommersemester 2008 eine Alfred-Grosser-Gastprofessur am Campus franco-allemand de Sciences Po Paris in Nancy.
Forschungstätigkeit
Backes forscht vor allem in den Bereichen Demokratietheorie, Ideologiegeschichte, vergleichende Extremismusforschung sowie autoritäre und totalitäre Diktaturen. Er gehört dem Veldensteiner Kreis an.
Gemeinsam mit Eckhard Jesse gibt Uwe Backes das Jahrbuch Extremismus und Demokratie heraus.
Ende 1999 ermunterte Backes seinen Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Lothar Fritze, seine umstrittenen Thesen über das Hitler-Attentat Georg Elsers in der Frankfurter Rundschau zu veröffentlichen. Fritze hatte sich kritisch zur Vorgehensweise Elsers geäußert und die Meinung vertreten, dass Elsers Verhalten nicht vorbehaltlos als vorbildhaft zu bewerten sei [1]. Backes wurde deshalb auch innerhalb des Hannah-Arendt-Instituts scharf angegriffen und zum Rücktritt aufgefordert.[2]
Im März 2011 wurde Backes von Linksextremisten bedroht. Die "Revolutionären Aktionszellen" (RAZ) schicktem ihm eine Patrone und drohten in einem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben, dass „die nächste Zustellung per Express“ erfolge. Neben Backes betraf diese Aktion unter anderem seinen Kollegen Eckhard Jesse sowie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich.[3]
Veröffentlichungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
- Totalitarismus – Extremismus – Terrorismus. Ein Literaturführer und Wegweiser im Lichte deutscher Erfahrung, Opladen 1984 (zusammen mit Eckhard Jesse). ISBN 3-8100-0560-6
- Reichstagsbrand. Aufklärung einer historischen Legende, München 1986 (hrsg. mit Karl-Heinz Janßen, Eckhard Jesse, Henning Köhler, Hans Mommsen und Fritz Tobias). ISBN 3-492-03027-0
- Politischer Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten. Elemente einer normativen Rahmentheorie, Opladen 1989. ISBN 3-531-11946-X
- Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland, (zusammen mit Eckhard Jesse).
- Band 1: Literatur. ISBN 3-8046-8695-8
- Band 2: Analyse. ISBN 3-8046-8727-X
- Band 3: Dokumentation. ISBN 3-8046-8728-8
- Die Schatten der Vergangenheit. Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus, Berlin 1990 (hrsg. mit Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann). ISBN 3-549-07407-7
- Bleierne Jahre. Baader-Meinhof und danach, Erlangen 1991. ISBN 3-927-49136-5
- Die extreme Rechte in Deutschland. Geschichte – gegenwärtige Gefahren – Ursachen – Gegenmaßnahmen, München 1994 (zusammen mit Patrick Moreau). ISBN 3-929-11530-1
- Vergleichende Extremismusforschung, Baden-Baden 2005 (zusammen mit Eckhard Jesse). ISBN 3-832-90997-4
- Politische Extreme. Eine Wort- und Begriffsgeschichte von der Antike bis in die Gegenwart, Göttingen 2006. ISBN 978-3-525-36908-1
Weblinks
- Literatur von und über Uwe Backes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.hait.tu-dresden.de Homepage beim HAIT
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Fritze, Lothar: Legitimer Widerstand? Der Fall Elser, BWV, Berlin 2009
- ↑ Frankfurter Rundschau 8. November 1999; J. Lau: Eine Selbstschädigung. Die Zeit 13. Januar 2000
- ↑ Patronen für Professoren - Politikwissenschaftler erhalten Post mit 8-Millimeter-Projektilen. In: Freie Presse. 1. April 2011, abgerufen am 5. September 2011.
Kategorien:- Politikwissenschaftler
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