Georg-Henning Graf von Bassewitz-Behr

Georg-Henning Graf von Bassewitz-Behr

Georg-Henning Graf von Bassewitz-Behr (* 21. März 1900 auf Gut Lützow; † Januar 1949 in Magadan) war SS-Gruppenführer, Generalleutnant der Waffen-SS und Polizei während des Zweiten Weltkriegs

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von Bassewitz-Behr wuchs nebst vier jüngeren Schwestern auf einem Gutshof in Mecklenburg auf. Im Alter von 15 Jahren verlor er seinen Vater. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bewirtschaftete von Bassewitz-Behr die Güter in Mecklenburg, versorgte seine Familie und wurde Mitglied des Stahlhelms.[1] Nachdem er 1930 vergeblich eine neue Existenz als Farmer in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika aufzubauen versucht hatte, kehrte er nach Deutschland zurück und wurde ein Anhänger der nationalsozialistischen Ideologie.[1]

Er trat 1931 der NSDAP (Mitgliedsnr. 458.315) und der SS (Mitgliedsnr. 35.466)[2][3] sowie dem NSKK bei.[1] 1938 wurde er als Mitglied des Stabs des SS-Hauptamts Inspekteur der Kraftfahrkampftruppe.[2] Während des Kriegs gegen die Sowjetunion war er von Mitte November 1941 bis Anfang August 1942 SS- und Polizeiführer in Dnjepropetrowsk,[2] wo er für den Mord an 45.000 Zivilisten verantwortlich war. Im Zeitraum vom 22. November 1942 bis 24. März 1943 war er Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) Russland-Mitte in Mogilew. Vom 16. Februar 1943 bis zum 8. Mai 1945 war er HSSPF des Wehrkreises X. (HSSPF Nordsee) in Hamburg. Am 1. Juli 1944 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant der Waffen-SS, nachdem er bereits am 20. April 1943 zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei befördert wurde.[4]

Nachdem er im August 1947 im Hamburger Curiohaus als Kriegsverbrecher freigesprochen worden war, wurde er am 16. September 1947 den sowjetischen Behörden überstellt.[1] Für den Mord an den 45.000 Zivilisten in der Gegend von Dnjepropetrowsk wurde er zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er starb zwei Jahre später in einem Arbeitslager in Ostsibirien.

Auszeichnungen

Bassewitz-Behrs SS- und Polizeiränge
Datum Rang
September 1938 SS-Oberführer
Juni 1940 SS-Obersturmbannführer (Waffen-SS)
Januar 1942 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei
April 1943 SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei
Juli 1944 Generalleutnant der Waffen-SS

Literatur

  • Tino Jacobs: Himmlers Mann in Hamburg – Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr als Höherer SS- und Polizeiführer im Wehrkreis X 1943 - 1945. Dölling u. Galitz, Hamburg 2001. 191 S. ISBN 3-87916-063-5 und ISBN 3-935549-74-1 (TB)[1]
  • Tino Jacobs: „Besitzt die Eignung zum höheren Führer“ – Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr - eine SS-Karriere. in: ISHZ 44 (Okt. 2004), S. 50-65;[6]
  • Linde Apel, Hamburger Behörde für Kultur, Sport, Medien, in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hrsg.): In den Tod geschickt - Die Deportationen von Juden, Roma und Sinti aus Hamburg, 1940 bis 1945, Metropol Verlag, Hamburg 2009
  • Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten. Droste Verlag, Düsseldorf, 1986. ISBN 3-7700-0710-7
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16038-8. (Aktualisierte 2. Auflage)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Himmlers Mann in Hamburg Online-Version des Textes von Tino Jacobs
  2. a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 30.
  3. Bassewitz-Behr auf www.genealogie.fr
  4. Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten., Düsseldorf 1986, S.331
  5. Kurzbiografie Bassewitz-Behr auf www.geocities.com
  6. Besitzt die Eignung zum höheren Führer Online-Version des Textes von Tino Jacobs

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