Vestenberg

Vestenberg
Vestenberg
Gemeinde Petersaurach
Koordinaten: 49° 20′ N, 10° 41′ O49.32805555555610.688888888889382Koordinaten: 49° 19′ 41″ N, 10° 41′ 20″ O
Höhe: 382–433 m ü. NN
Fläche: 947 hadep1
Einwohner: 197 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91580
Vorwahl: 09802

Vestenberg (umgangssprachlich: Festnberch [1]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Petersaurach im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Vestenberg grenzt direkt an Schafhof im Osten, es liegt zwischen Wicklesgreuth im Süden und Wustendorf im Norden. Ein Teil der Ortschaft liegt im Rippbachtal, der größere Teil liegt in der Steigung bis auf die Anhöhe.

Geschichte

Das Wappen der Vestenberg

Vestenberg wurde im Jahr 1157 unter dem Namen Festinberc zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Ort war Sitz der Herren von Vestenberg. Ihr Wappen, der grün-weiß-grüne Schild mit dem Brackenkopf als Helmzier, befindet sich noch heute auf der Stützmauer in der Ortsmitte. Ihre Burg lag oberhalb des Ortes an der Stelle der heutigen Kirche, nur ein kleines Stück Mauer hat die Zeiten überdauert. Oft wechselte die Burg ihre Besitzer, von den Vestenberg an die Dornberger, dann die Heidecker und von diesen an die Herren von Eyb, die sie fast 300 Jahre lang besaßen, bis sie die Herrschaft 1724 an die Markgrafen verkauften. Aus der Zeit der Herrn von Eyb ist noch die alte Kapelle von 1466 erhalten, sie dient heute als Gemeindehaus. Mitte des 17. Jahrhunderts siedelten in Vestenberg protestantische Flüchtlinge aus Oberösterreich und glichen somit die Bevölkerungsverluste des Dreißigjährigen Krieges aus.

1891 wurde die ev.-luth. Pfarrkirche St. Laurentius auf den Grundmauern der Burg der Herren v. Vestenberg erbaut. Von der Innenausstattung der Vorgängerkirche wurde einiges übernommen: So ein Kruzifix aus dem 18. Jh., das Altarbild aus dem Jahr 1829 und zwei Grabsteine des 16. Jh.s zweier Verstorbener der Familie v. Eyb, die sich in der Turmhalle befinden.

Bis zur Gebietsreform bildete Vestenberg zusammen mit Adelmannssitz, Frohnhof, Külbingen, Schafhof und Thurndorf eine eigenständige Gemeinde mit einer Gebietsfläche von 947 ha. 1978 wurde die Gemeinde Vestenberg nach Petersaurach eingemeindet, jedoch ohne Thurndorf (→ Gemeinde Weihenzell).

Baudenkmäler

  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Laurentius
  • Burgruine vermutlich einer Abschnittsburg der Herren von Vestenberg (später v. Dornberg, v. Heydeck, v. Eyb, Ansbacher Markgrafen) im Südwesten des Ortes an einem Bergrücken: Erhalten geblieben sind die hohen Bruchsteinmauern mit darin z. T unzugänglichen Kelleranlagen
  • Freilichtbühne von 1953, gelegen unterhalb der Kirche, im inneren der ehemaligen Burg. Sie wurde 2003 im Zuge der Dorferneuerung wieder renoviert.
  • Schulhaus von 1830: Zweigeschossiger Bau mit Rundbogenfenstern und Walmdach
  • 2. Schulhaus in der ehemaligen Kirche, Ende 19. Jh. zur Schule umgebaut: Ehemalige Eigenkirche der Herren von Vestenberg. Aus der Erbauungszeit von 1466 wohl noch die zugemauerte Gruft der Herren von Eyb. Im übrigen Saalbau wohl des 18. Jahrhunderts mit trapezförmig nach Osten anschließendem ehemaligen Chorraum und Fachwerk-Sakristei-Bau. Rundbogenportal, Rundbogenfenster und Ovalfenster der Südseite größtenteils unverändert. Fachwerk-Dachreiter.
  • Haus Nr. 13 (Brauerei): Zweigeschossiger Bau mit dreigeschossigem Giebel; Untergeschosse wohl 16./17. Jahrhundert, Aufbau später verändert
  • Haus Nr. 17: Eingeschossiges Haus des 18. Jahrhunderts mit Zwerchgiebel und Mansardendach

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Vestenberg

  • 1910: 495 Einwohner[2]
  • 1933: 502 Einwohner
  • 1939: 458 Einwohner[3]
  • 1961: 547 Einwohner (davon 478 Einwohner in der späteren Gemeinde Petersaurach)
  • 1963: 522 Einwohner
  • 1970: 527 Einwohner (davon 475 Einwohner in der späteren Gemeinde Petersaurach)
  • 2009: 197 Einwohner (nur V.)

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

In Vestenberg gibt es mehrere kleine Handwerksbetriebe, darunter auch eine noch aktive Brauerei, die Löwenbräu Vestenberg.

Verkehr

Vestenberg

Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Adelmannssitz, Schafhof, Wustendorf, Frohnhof, Külbingen und Wicklesgreuth.

Zum Bahnhof in Wicklesgreuth sind es knapp 3 km. In Vestenberg verkehren regelmäßig die Busse des VGN.

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 200.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 188.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 145.

Weblink

 Commons: Vestenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 188
  2. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  3. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html

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