- Baureihe 163
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Als DRG-Baureihe E 63 (ab 1968: Baureihe 163) wurde eine Serie elektrischer Rangierlokomotiven der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft DRG bezeichnet.
Mitte der 1930er Jahre bestand durch die fortschreitende Elektrifizierung weiterer Bedarf an elektrischen Rangierlokomotiven in Süddeutschland. Die Deutsche Reichsbahn wollte jedoch keine weiteren Maschinen der Baureihe E 60 mehr beschaffen, die Fortschritte im Bau von Elektrolokomotiven in dieser Zeit sollten den Bau einer laufachslosen Rangierlok erlauben. Außerdem sollten in Anbetracht der geringen Stückzahl möglichst viele vorhandene und erprobte Komponenten verwendet werden. Dazu lagen mehrere Entwürfe vor. Die Reichsbahn bestellte zunächst bei AEG vier und bei Krauss-Maffei/BBC drei Maschinen.
So entstanden bei gleichen Abmessungen zwei auch äußerlich recht verschiedene Fahrzeugtypen. Beide Angebote nutzten ein leicht gekürztes und wenig modifiziertes Fahrgestell der E 60 mit drei stangengekuppelten Achsen und Blindwelle mit Schrägstangenantrieb Bauart Winterthur ohne Laufachse.
Inhaltsverzeichnis
E 63 01 bis 04 und 08
AEG lieferte 1935 vier Maschinen unter Verwendung von Motoren der E 18. Der Aufbau bestand aus einem langen, flachen und relativ niedrigen Vorbau vorne, dem Führerstand über den beiden hinteren Achsen und einem kurzen, flachen und ebenso niedrigen hinteren Vorbau. Zwei Lokomotiven wurden in Stuttgart und zwei in München stationiert. Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Strecke Nürnberg - Leipzig - Berlin waren weitere Bestellungen geplant, bedingt durch den Beginn des Krieges kam aber nur noch E 63 08 zur Auslieferung. Mit ihr endete 1940 die Beschaffung elektrischer Rangierlokomotiven in Deutschland bis heute.
E 63 05 bis 07
Die Arbeitsgemeinschaft Krauss-Maffei/BBC lieferte 1935 drei Maschinen unter Verwendung von Motoren der E 161. Der Aufbau bestand aus einem langen, abgeschrägten und relativ hohen Vorbau vorne, dem Führerstand über den beiden hinteren Achsen und einem kurzen, abgeschrägten und ebenso hohen hinteren Vorbau. Die drei Lokomotiven wurden in München stationiert.
Deutsche Bundesbahn
Alle acht Lokomotiven überstanden die Kriegsereignisse mit geringen Schäden, wurden repariert und wieder in Betrieb gesetzt. Die E 63 04 und 08 befanden sich in Bludenz/Österreich, kamen jedoch im Tausch gegen altösterreichische Lokomotiven zurück nach Deutschland. Die E 63 04 und 08 kamen nach Augsburg. Ab 1952 wurde die E 63 07 in Garmisch-Partenkirchen stationiert. Im Tausch gegen die E 60 05 ging die E 63 07 zurück nach München. 1959 kamen die E 63 05 bis 07 nach Augsburg und die E 63 04 und E 63 08 nach Stuttgart Hbf, so dass alle AEG-Maschinen nun in Stuttgart versammelt waren; die BBC-Maschinen blieben in Augsburg. Bei der 1960/61 durchgeführten Grundüberholung wurden die Loks mit Rangierübergängen über beiden Pufferbohlen versehen. Im Jahre 1968 wurden die E 63 in Baureihe 163 umgezeichnet; zu dieser Zeit waren noch alle Maschinen im Einsatz. 1977 kam die 163 002 nach Augsburg zur Unterstützung der 163 005, da zu diesem Zeitpunkt alle anderen E 63 ihren Dienst quittieren mussten. 1978, nach Fristablauf der 163 005 kam die 163 002 noch nach Garmisch-Partenkirchen wo die Lok jedoch nicht mehr zum Einsatz kam und 1979 als letzte dieser Gattung ausgemustert wurde.
Verbleib
Vier Maschinen der Baureihe E 63 sind erhalten geblieben (Stand April 2006):
- E 63 01 als Denkmal aufgestellt auf dem Gelände des Betriebshof Stuttgart-Rosenstein, Eigentümer DB AG;
- E 63 02 befindet sich in Privatbesitz und steht auf einem Firmengelände in Erlangen-Kriegenbrunn;
- E 63 05 Exponat im Bahnpark Augsburg, Eigentümer DB Museum;
- E 63 08 im Süddeutschen Eisenbahnmuseum Heilbronn, Eigentümer DB Museum.
Literatur
- Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven. 7. Auflage, Franckh 'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1986; ISBN 3-440-03754-1
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