- Violette Szabo
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Violette Reine Elizabeth Bushell Szabo MBE (* 26. Juni 1921 in Paris; † 5. Februar 1945 im KZ Ravensbrück) war eine französische Agentin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Ihr Codename war „Louise“.
Leben
Violette Bushell wurde 1921 in Paris als Tochter des englischen Taxifahrers Charles Bushell und der Französin Reine Leroy geboren. Schon in jungen Jahren war sie sehr sportlich und übertraf ihre drei Brüder in kleineren Wettkämpfen. Kurz nach ihrer Geburt zog die Familie nach London. Mit 14 Jahren trat sie aus der Schule aus und arbeitete einige Jahre als Friseurin und Verkäuferin. 1940 lernte Violette Bushell den Captain der Fremdenlegion, Étienne Szabo, einen französischen Offizier ungarischer Abstammung kennen und heiratete ihn einige wenige Wochen später. Sie trat daraufhin der ATS, der Frauenabteilung der Britischen Armee bei.
1942 wurde sie schwanger und gebar ihre Tochter Tania. Deshalb musste sie aus der ATS austreten. Wenige Wochen später fiel ihr Mann, der im Zweiten Weltkrieg in Nordafrika stationiert war, in der Zweiten Schlacht von El Alamein am 24. Oktober 1942.
Bald darauf wurde sie vom britischen Nachrichtendienst SOE angeworben, um gefährliche Missionen im besetzten Frankreich auszuführen. Der Grund hierfür waren ihre ausgezeichneten Frankreich-Kenntnisse und dass sie fließend französisch sprach.
Nach ihrer Zusage wurde sie einer harten Ausbildung unterzogen, bei der sie unter anderem in der Handhabung von diversen Feuerwaffen, verschiedenen Kampfsportarten, Fallschirmspringen, Sabotage und Kryptographie ausgebildet wurde.
Im April 1944 trat sie ihre erste gefährliche Mission an, bei der sie mit einem Fallschirm in der Nähe von Cherbourg absprang. Ihr Auftrag war es, Kontakt mit einer Gruppe französischer Widerstandskämpfer aufzunehmen, deren Organisation von der Wehrmacht zerstört wurde, und diese wiederaufzubauen. Mit Szabo als Anführerin der Gruppe gelang es ihnen erfolgreich, Straßen und Brücken zu sabotieren, die von den deutschen Besatzern benutzt wurden. Weiters konnten durch Szabos Berichte über lokale, kriegsmaterialproduzierende Fabriken wichtige Angriffsziele für alliierte Bombenangriffe gefunden werden. Sie beendete diese gefährliche Mission erfolgreich und kehrte nach sechs Wochen mittels einer Westland Lysander nach England zurück.
Einen Tag nach dem D-Day, am 7. Juni 1944, wurde sie wieder nach Frankreich eingeschleust, wo sie Kontakt mit den Maquis aufnahm und erfolgreich die deutschen Kommunikationsnetzwerke sabotierte. Am 16. Juni geriet sie zusammen mit ihren französischen Begleitern in der Nähe von Salon-la-Tour in den Hinterhalt einer deutschen Patrouille, die auf der Suche nach Helmut Kämpfe war, der von Mitglieder der FTP gefangen genommen wurde. In dem Feuergefecht mit den Deutschen konnten einige Mitglieder des Maquis fliehen. Szabo hingegen wurde verwundet, festgenommen und zunächst nach Limoges, später ins Gestapo-Hauptquartier nach Paris gebracht. Sie wurde wochenlang brutal verhört und gefoltert, ohne etwas preiszugeben und wurde anschließend in einem Zug nach Deutschland transportiert.
1944 wurde sie ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht und danach in zwei Arbeitslagern inhaftiert, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten musste. Am 5. Februar 1945 wurde Violette Szabo nach Ravensbrück zurückgebracht und erschossen. Weitere weibliche Mitglieder der SOE, die im KZ Ravensbrück exekutiert wurden, waren Denise Bloch, Cecily Lefort und Lilian Rolfe.
Postume Ehrungen
- 1946: Georgs-Kreuz (Vereinigtes Königreich)
- 1973: Médaille de la Résistance
- Dame of the British Empire
- Croix de Guerre 1939-1945
Weblinks
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