- Volleyball World Cup
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Der Volleyball World Cup ist ein Wettbewerb für Nationalmannschaften der Herren und Damen. Das Turnier gilt als Qualifikation für die Olympischen Spiele.
Inhaltsverzeichnis
Reglement
Das Reglement des World Cup, das von der FIVB festgelegt wurde, beinhaltet folgende Bestimmungen.
- Der World Cup findet in Japan statt.
- An jedem Turnier nehmen zwölf Mannschaften teil. Zehn von ihnen qualifizieren sich, zwei werden eingeladen.
- Japan ist als Gastgeber immer gesetzt.
- Neun Mannschaften qualifizieren sich durch die kontinentalen Meisterschaften. Afrika hat einen Startplatz, alle anderen Kontinente jeweils zwei.
- An zwei weitere Mannschaften vergibt die FIVB Wildcards.
- Das Turnier ist in zwei Phasen eingeteilt.
- Die Mannschaft werden auf zwei Gruppen verteilt.
- In der ersten Runde spielen die Teams gegen die Gegner der eigenen Gruppe.
- In der zweiten Runde spielen sie gegen alle Gegner der anderen Gruppe.
- Der Wettbewerb dauert zwei Wochen lang. Pro Tag finden sechs Spiele statt. Alle zwei oder drei Tage gibt es einen Ruhetag.
- Die endgültigen Tabellenstände werden nach den üblichen Kriterien des Volleyballs ermittelt: Anzahl der Siege, Satzquotient, Punktquotient, direkte Duelle.
- Die besten drei Mannschaften (unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit) qualifizieren sich für die folgenden Olympischen Spiele.
- Beim Turnier gelten strikte Bestimmungen. Nur zwölf Spieler sind pro Mannschaft erlaubt und Nachnominierungen sind selbst im Fall einer Verletzung nicht gestattet.
Geschichte
Der World Cup wurde 1965 erstmals ausgetragen, um die Lücke zwischen den wichtigsten Volleyball-Wettbewerben (Olympische Spiele und Weltmeisterschaft) zu füllen. Er fand zunächst im Jahr nach den Olympischen Spielen statt. Somit gab es innerhalb von jeweils vier Jahren nur ein Jahr ohne großes Turnier. Die ersten beiden Ausgaben 1965 in Warschau und 1969 in Berlin waren allein den Herren vorbehalten. 1973 in Montevideo gab es dann erstmals einen Wettbewerb für die Damen. Diese drei Turniere fanden an unterschiedlichen Orten statt. Vor dem nächsten Turnier 1977 entschied man sich jedoch für Japan als ständigen Austragungsort des World Cup.
Die Einführung der Weltliga und des World Grand Prix in den 1990er Jahren führte dazu, dass die ursprüngliche Idee des World Cup nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Der Weltvolleyballverband FIVB wollte den bewährten Wettbewerb jedoch nicht aus Mangel an Interesse einstellen und entschied sich deshalb 1991 für eine Änderung des Format. Ab sofort fand das Turnier ein Jahr vor den Olympischen Spielen statt und galt als Qualifikation für Olympia, wobei dem Sieger ein fester Startplatz garantiert wurde. Diese Entscheidung rettete den Wettbewerb. Die Möglichkeit, sich früh für die Olympischen Spiele qualifizieren zu können und damit einer anstrengenden kontinentalen Qualifikation aus dem Weg zu gehen, motivierte die Nationalmannschaften für eine Teilnahme am World Cup. 1995 wurde die Anzahl der für Olympia qualifizierten Teams auf drei erhöht. Diese Regel gilt bis heute.
Statistik Herren
Turniere
Die Sowjetunion ist mit vier Siegen die erfolgreichste Mannschaft in der Geschichte des World Cups. Sie entschieden gleich das erste Turnier für sich. Vier Jahre später triumphierte mit der DDR ebenfalls ein Land des Ostblocks. Der für 1973 in Uruguay geplante World Cup fand nicht statt. Anschließend gewannen die Sowjets in Japan zweimal in Folge. 1985 standen sie erneut im Finale, mussten sich aber den USA in fünf Sätzen geschlagen geben. 1989 überraschte Kuba die Favoriten und schlug im Endspiel die aufstrebenden Italiener.
Nach der Änderung des Format gewannen 1991 erneut die Sowjets um Dmitri Fomin kurz vor der Auflösung ihres Staates. Die Italiener, die vier Jahre zuvor nicht teilgenommen hatten, holten sich 1995 ihren ersten Titel. Russland, das die volleyballerischen Qualitäten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks geerbt hatte, war 1999 erfolgreich. 2003 wurde Brasilien seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte Italien im Finale. Diesen Titel konnte Brasilien im Jahr 2007 erfolgreich verteidigen.
Jahr Gold Silber Bronze 1 1965 UdSSR Polen Tschechoslowakei 2 1969 Deutsche Demokratische Republik Japan UdSSR 3 1977 UdSSR Japan Kuba 4 1981 UdSSR Kuba Brasilien 5 1985 USA UdSSR Tschechoslowakei 6 1989 Kuba Italien UdSSR 7 1991 UdSSR Kuba USA 8 1995 Italien Niederlande Brasilien 9 1999 Russland Kuba Italien 10 2003 Brasilien Italien Serbien und Montenegro 11 2007 Brasilien Russland Bulgarien Medaillenspiegel
Nation Gold Silber Bronze Gesamt Russland1 5 2 2 9 Brasilien 2 0 2 4 Kuba 1 3 1 5 Italien 1 2 1 4 USA 1 0 1 2 Deutsche Demokratische Republik 1 0 0 1 Japan 0 2 0 2 Niederlande 0 1 0 1 Polen 0 1 0 1 Tschechoslowakei 0 0 2 2 Serbien2 0 0 1 1 Bulgarien 0 0 1 1 1 1965 bis 1991 UdSSR
2 2003 Serbien und MontenegroPlatzierungen
TN 1965 1969 1977 1981 1985 1989 1991 1995 1999 2003 2007 2011 Ägypten 6 11 8 11 12 10 X Algerien 1 9 Argentinien 5 5 7 9 7 X Australien 1 8 Brasilien 11 6 8 3 4 5 6 3 5 1 1 X Bulgarien 4 9 4 6 3 Chile 1 12 China 6 5 5 9 11 10 X Deutsche Demokratische Republik 2 5 1 Deutschland1 2 10 7 Frankreich 2 11 5 Iran 2 11 X Italien 6 7 2 1 3 2 X Japan 12 4 2 2 6 6 6 4 5 10 9 9 X Kamerun 1 8 Kanada 4 12 10 8 7 Kuba 8 9 3 2 1 2 6 2 X Mexiko 2 9 10 Niederlande 2 10 2 Polen 5 2 8 4 4 X Puerto Rico 1 6 Rumänien 2 6 7 Russland2 10 1 3 1 1 2 3 1 1 2 X Serbien3 3 8 3 X Spanien 2 6 5 Südkorea 8 7 7 7 5 8 7 6 11 Tschechien4 3 3 5 3 Tunesien 7 11 8 8 12 12 11 12 Ungarn 1 7 USA 9 10 1 4 3 4 4 4 4 X Venezuela 1 8 TN = Anzahl der Teilnahmen (1965 bis 2011) 1 1969 Bundesrepublik Deutschland
2 1965 bis 1991 UdSSR
3 1965 Jugoslawien, 2003 Serbien und Montenegro
4 1965 bis 1985 TschechoslowakeiStatistik Damen
Turniere
Bei den Damen haben bisher zwei Mannschaften - China und Kuba - den Wettbewerb geprägt. Die Sowjetunion gewann die erste Ausgabe des World Cup 1973. Vier Jahre später war der vorherige Finalist aus Japan erfolgreich. Angeführt von Lang Ping entschied China die nächsten beiden Turniere (1981 und 1985) für sich. Anschließend begann der Siegeszug der Damen aus Kuba. Von 1989 bis 1999 gewannen die Spielerinnen aus der Karibik den World Cup viermal in Folge. 2003 siegte wiederum China mit einer sehr offensiven Spielweise. Die Asiatinnen holten damit ihren dritten Titel. 2007 siegten erstmals die Italienerinnen, die in insgesamt 11 Spielen nur 2 Sätze abgaben.
Jahr Gold Silber Bronze 1 1973 UdSSR Japan Südkorea 2 1977 Japan Kuba Südkorea 3 1981 China Japan UdSSR 4 1985 China Kuba UdSSR 5 1989 Kuba UdSSR China 6 1991 Kuba China UdSSR 7 1995 Kuba Brasilien China 8 1999 Kuba Russland Brasilien 9 2003 China Brasilien USA 10 2007 Italien Brasilien USA 11 2011 Italien USA China Medaillenspiegel
Nation Gold Silber Bronze Gesamt Kuba 4 2 0 6 China 3 1 3 7 Italien 2 0 0 2 Russland1 1 2 3 6 Japan 1 2 0 3 Brasilien 0 3 1 4 USA 0 1 2 3 Südkorea 0 0 2 2 1 1973 bis 1991 UdSSR Platzierungen
TN 1973 1977 1981 1985 1989 1991 1995 1999 2003 2007 2011 Ägypten 2 12 12 Algerien 1 11 Argentinien 4 8 11 11 10 Brasilien 9 9 8 6 8 2 3 2 2 5 Bulgarien 1 7 China 9 4 1 1 3 2 3 5 1 3 Deutsche Demokratische Republik 1 6 Deutschland 2 9 6 Dominikanische R. 3 10 9 8 Italien 4 7 4 1 1 Japan 11 2 1 2 4 4 7 6 6 5 7 4 Kanada 4 7 8 10 9 Kenia 4 12 11 12 12 Kroatien 2 4 8 Kuba 10 5 2 6 2 1 1 1 1 6 4 Niederlande 1 8 Peru 8 4 5 5 5 5 10 10 11 Polen 2 8 6 Russland1 7 1 8 3 3 2 3 2 Serbien 2 5 7 Spanien 1 11 Südkorea 11 3 3 5 7 7 6 5 4 9 8 9 Thailand 1 10 Tunesien 2 8 12 Türkei 1 7 Ungarn 1 6 Uruguay 1 10 USA 9 6 7 4 4 7 9 3 3 2 TN = Anzahl der Teilnahmen (1973 bis 2011) 1 1973 bis 1991 UdSSR Weblinks
- Informationen der FIVB (englisch)
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