- Wachregiment Feliks Dzierzynski
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Wachregiment „Feliks Dzierzynski“
Wappen des MfSAktiv 1954–2. Oktober 1990 Land Deutsche Demokratische Republik Streitkräfte Ministerium für Staatssicherheit Truppengattung Infanterie Typ Infanterieregiment Grobgliederung siehe unten Stärke Zuletzt 11.426 Mann Garnison Berlin Das Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ war ein paramilitärischer Verband und Teil der Bewaffneten Organe der DDR. Es wurde im November 1954 gegründet und unterstand dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Benannt war es nach Felix Edmundowitsch Dserschinski, dem Gründer der sowjetrussischen Geheimpolizei Tscheka.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Anfang 1951 entstandene Wachbataillon A beim MfS war an der Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni 1953 beteiligt. Das Wachregiment als militärischer Arm des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR wurde dann im November 1954 aufgestellt. Der Stab war in Berlin-Adlershof untergebracht. Einheiten des Wachregiments sicherten unter anderem den Mauerbau in Berlin 1961. Im Jahr 1967 erhielt das Wachregiment den Namen Feliks Dzierzynski. Seit Mitte der 1980er Jahre unterstand das Wachregiment direkt der Arbeitsgruppe des Ministers Erich Mielke. Dem Wachregiment unterstanden 1989 mehr als 11.000 Mann. Es wurde nach der Wende in der DDR Anfang 1990 aufgelöst.
Auftrag
Die Aufgaben umfassten vor allem den militärisch-operativen Wach- und Sicherungsdienst (MOWSD) an Staats- und Parteieinrichtungen auf dem Gebiet Ost-Berlins und Umgebung. In den Bezirksstädten der DDR wurde dieser Auftrag von kleineren Wach- und Sicherungseinheiten (WSE) durchgeführt. Diese WSE hatten ihre Dienstobjekte üblicherweise auf dem Gelände der jeweiligen Bezirksverwaltung des MfS. Das Wachregiment bildete auch die operativ-militärische Reserve der Regierung zur Sicherung der öffentlichen Ordnung und der Regierung.
Weitere Aufgaben waren:
- Sicherung von Großveranstaltungen (auch in Zivil).
- Sicherung der Wandlitzer Waldsiedlung (Wohnobjekt der Partei- und Staatsführung)
- Sicherung besonderer militärischer Anlagen (Führungseinrichtungen/Bunker), z. B. Kommando 4
- Bau der Bunkeranlagen (z. B. Objekt 5001 und 5005) durch das Baubataillon des Kommandos 4
- Sicherung und Bewachung von Bauplätzen und Anlagen des Ministeriums innerhalb und außerhalb von Berlin (DE87)
- Spezielle Einheiten von Gruppen- bis Kompaniestärke unterstützten auch andere Hauptabteilungen des MfS in diversen Bereichen (z. B. Ehrenkompanie (28. und 29. MSK im 10. MSB), Übernahme spezieller Sicherungsmaßnahmen, Transportschutz, Ministerreserve (jeweils Kommando A und/oder 30. Mot.-Schützen Kompanie (MSK) im 10. Mot.-Schützen Bataillon (MSB)) Hundestaffel).
Seit mindestens 1987 hießen die Ehrenkompanien 13., 14. und RSK (Regulierungs- und Standortkompanie). Zusätzlich deckten diese Kompanien die Bewachung des Objektes (Adlershof) sowie den Arrest ab.
Organisation
Da das Regiment dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt war und damit offiziell nicht den Streitkräften angehörte, konnte es so trotz des Vier-Mächte-Status-bedingten Stationierungsverbots in Berlin-Adlershof stationiert werden. Im Regiment dienten Berufs- und Zeitsoldaten.
Gliederung
Die Unterteilung war in Kommandos gegliedert (Stand 1980 bis 1989)
- Kommando 1 – Standort Adlershof, Standorte in den Bezirken
- Kommando 2 – Standort Erkner
- Kommando 3 – Standort Teupitz
- Kommando 4 – Standort in Eberswalde-Finow, später (Mitte der 80er-Jahre) in Erkner, Prenden und Biesenthal
- Kommando 5 – Standort bis 1982 Freienbrink dann Ahrensfelde
Der Standort Ahrensfelde wurde vom Wachregiment erst Mitte Januar 1989 übernommen. Bis dahin war er Unterkunftsobjekt für aus UaZ gebildete Einheiten des Ministeriums für Staatssicherheit (z. B. Sicherungseinheiten der VRD, BdL, HA VI, AGMS). Diese uniformierten Verbände waren ebenso wie die Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen des MfS (BV) keine Untergliederungen des Wachregiments. Teile dieser Einheiten wurden im Januar 1989 in das Wachregiment eingegliedert, weshalb der Standort Ahrensfelde vom Wachregiment übernommen wurde. Bis 1989 hatte das Wachregiment auch keine „Standorte in den Bezirken“. Die Dienstobjekte dort wurden durch die WSE bewacht, die den jeweiligen BV unterstellt waren.
Eine Kompanie bestand aus 100 Motschützen zu jeweils drei Zügen und drei Gruppen. Eine Ausnahme bildete der 3. Zug; er bestand aus vier Motschützengruppen. Die 10. MSG einer jeden Kompanie wurde an der Panzerfaust ausgebildet.
Standorte
Adlershof
Der Standort in Adlershof umfasste:
- Kaserne
- Stabsgebäude Stab I (militärische Führung)
- Stabsgebäude Stab II (Personalleitung, Rückwärtige Dienste, Politabteilung und Rechenzentrum)
- Wohnheim für Berufssoldaten (von den Wehrpflichtigen auch als „Blauer Affe“ bezeichnet)
- Speisesaal I (Hauptgebäude) und II (roter Saal)
- Wache
- Militärarrest
- Lager
- KfZ-Park
- Stationiert: Pionierbatallion; Musikkapelle; Kommando A
- Flugplatz Johannisthal
- Paradestrecke
- Munitionslager
- Sturmbahn
- 3000-m-Laufstrecke
- Schießstand
- Heizkraftwerk
- Einrichtungen
- Schwimmbad
- Sauna mit Tauchbecken
- Konzerthalle mit Kino
- Konsum-Verkaufsstelle in der Nähe des Haupteingangs Rudower Chausee
- Frisör
- Post
- Sparkasse
- Medpunkt (Poliklinik)
- Restaurant zwischen Speisesaal und Kino (Kulturhaus).
Erkner
Standort Erkner Kommando 2
• Hauptwache, Nebeneingang mit Wachgebäude mit Personen- und Fahrzeugschleuse • Stabsgebäude • KFZ Fuhrpark • Verkaufseinrichtungen • Sportraum, Fußballplatz, Kraftraum • Schulgebäude • Essensgebäude für Offiziere, getrennt von Soldaten • Mannschaftsunterkünfte • Med.Punkt . Sturmbahn . Feuerwehr . Exerzierplatz . Heizhaus . Friseur
Im Standort Erkner waren Wacheinheiten untergebracht, die zum Beispiel für folgende Wachobjekte zuständig waren: Waldsiedlung Wandlitz, Oberstes Gericht, Palast der Republik, Gebäude des ZK der SED, AdM – Amtssitz des Ministerrates sowie das Staatsratsgebäude in Berlin-Mitte; Gosen, Hans-Loch-Straße (Fahrbereitschaft MfS), Normannenstraße, Gotlindestraße, Regierungskrankenhaus Berlin-Buch sowie in Groß Dölln in der Schorfheide, in Berlin-Hohenschönhausen und Schloss Niederschönhausen.
Der Standort in Erkner war seit Mitte der 1980er-Jahre Sitz des Stabs von Kommando 4. Die Wacheinheiten befanden sich jedoch in Prenden und Biesenthal.
Prenden
- Kaserne
- Objekt
- Bunker für die Staats- und Regierungsführung
Teupitz (TÜT)
Am Truppenübungsplatz Teupitz (TÜT) gab es folgende Einrichtungen:
- Kaserne
- Truppenübungsplatz
- Schießplatz I für praktische Ausbildung
- Schießplatz II für theoretische Ausbildung
- Sturmbahn
- Häuserkampfplatz I
- Häuserkampfplatz II
- Feldlager
- „Tabaksee“ für SPW-Schwimmübungen
- Kfz-Lehrbahn mit Schulungsgebäude für SPW-Ausbildung
- Turnhalle
- Judohalle zur Kampfsportausbildung
- Sportplatz
- Munitionslager mit Hochspannungssicherungsanlage(HSA)
- Fuhrpark mit großen Hallen
- Mobilmachungspark im Munitionslager
- Unteroffiziersschule für Militärkraftfahrer und für Gruppenführer (GFAK)
- 1. und 2. GFAK für das Wachregiment, 3. GFAK für den Einsatz in den Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirke. Unterbringung erfolgte in Baracken,
- Kultur- und Veranstaltungshaus
- Medpunkt (Poliklinik)
- Verkaufsstelle (MHO)
- Speisesaal und Kasernenküche (Offiziere und Mannschaften getrennt)
- Kfz.-Gruppenführer-und Militärkraftfahrerschule
Personalentwicklung
Die Mannstärke des Wachregiments betrug:
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1955: 1.475 1960: 4.372 1965: 5.121 1970: 7.924 1975: 9.245 1980: 10.082 1985: 10.192 1989: 11.426
Damit besaß der aus Traditionsgründen nach wie vor als "Regiment" bezeichnete Verband seit ca. 1980 faktisch Divisionsstärke.
Führung
Kommandeure des Wachregiments waren:
- 1962 bis 1972: Generalmajor Heinz Gronau (kommissarisch)
- 1972 bis 1987: Oberst (seit 1976 Generalmajor) Bernhard Elsner
- 1987 bis 1990: Generalmajor Manfred Döring
Rekrutierung und Ausbildung
Im Wachregiment wurde die Wehrpflicht als WED (Wehrersatzdienst) abgeleistet. Die Dienstzeit für Wehrpflichtige betrug drei Jahre. Einberufen wurde im Gegensatz zur NVA bereits im April und September/Oktober, also einen Monat früher.
Zum Wehrdienst im Wachregiment wurden ausschließlich Rekruten aus als politisch besonders zuverlässig geltenden Familien eingezogen, wobei ein ausdrücklicher Wunsch des Wehrpflichtigen nur in wenigen Fällen eine Rolle spielte. Grundsätzlich wurden eventuelle Rekruten bereits durch die entsprechenden MfS-Kreis- und Bezirksdienststellen ausgewählt und anschließend der Einberufungsbehörde (Wehrkreiskommando) als eventuelle Anwärter für das Wachregiment Berlin genannt. Mit den Rekruten fand in der Mehrheit aller Fälle kein Vorgespräch statt, sondern sie wurden zur entsprechenden MfS-Kreis-oder Bezirksbehörde bestellt, wo die Betroffenen auf ihre politische Zuverlässigkeit hin geprüft wurden und ihnen ein dreijähriger Wehrdienst vorgeschlagen wurde. Diese Auswahl für „Dreijährige“ nahm ihren Anfang immer in den Wehrbezirkskommandos der 15 DDR-Bezirke, die die führende Übersicht über alle einzuziehenden Jahrgänge innerhalb der DDR hatten. Bei der elitären Personal-Vorauswahl durch die Staatssicherheit konnte kein Wehrkreiskommando mitreden. Das MfS überprüfte grundsätzlich alle Wehrpflichtigen, die sich zu einem dreijährigen Wehrdienst bereit erklärt hatten, und filterte aus diesem Bestand seine Rekruten heraus. Im Wachregiment wurden keine Reservisten eingesetzt; Soldaten, die im WR ihren Grundwehrdienst abgeleistet hatten, wurden in der Regel nicht wieder in das WR eingezogen. Jährlich wurde mindestens einmal eine Regimentsübung durchgeführt, meist im Januar. Bei dieser war fast das ganze Regiment auf "Achse". Die Übungen wurden meist unter Nuklearkriegsbedingungen abgehalten.
Am Entlassungstag "verzierten" viele Wehrpflichtige in Adlershof traditionell mit ihren Spind-Vorhängeschlössern den Zaun des gegenüberliegenden Grundstücks des Deutschen Fernsehfunks. Der Ordnung halber entfernte das Wachregiment die Vorhängeschlösser kurz darauf wieder mit Hilfe von Bolzenschneidern.
Ausrüstung
Uniform
Die Dienst- bzw. Ausgangsuniform des Regiments war eine NVA-Uniform aus qualitativ hochwertigem (Offiziers-)Stoff mit bordeauxrotem Kragenspiegel und braunem (Offiziers-)Lederkoppel. Der linke Ärmel war mit einem Ärmelstreifen und der Aufschrift „Wachregiment F. Dzierzynski“ versehen. Soldaten der MOS-Einheiten hatten typischerweise folgende persönliche Uniformen:
- 1 × Dienstuniform (Schirmmütze, Uniformjacke, Paradehose (Stiefelhosen, auch „Reiterhosen“ genannt), Hemd grau, Binder, Offizierstiefel genarbt, braunes Koppel)
- 1 × Ausgangsuniform (Schirmmütze, Uniformjacke, Ausgangshose, Hemd grau, Binder, Halbschuhe, braunes Koppel)
- 1 × Felddienstuniform Sommer („ein Strich, kein Strich“, Stahlhelm („Eierschale“)/ Käppi, graues Gurtkoppel, Offizierstiefel genarbt)
- 1 × Felddienstuniform Winter („ein Strich, kein Strich“)
- 1 × Sonderdienstuniform (Uniformjacke, Paradehose (Stiefelhosen, auch „Reiterhosen“ genannt), Hemd grau, Binder, Offizierstiefel glatt, Koppel, Berufsunteroffiziersausführung mit mindestens Unteroffiziersschulterstücken (auch wenn der betreffende Soldat nur Soldat auf Zeit war und vom Rang nur Soldat) (nicht im persönlichen Schrank)
- 1 × Drillich (Arbeitsuniform)
- 1 × Dienstuniform Winter
- 1 × Sportanzug „Dynamo“ in Weinrot, schwarze Turnschuhe
Im Kommando 4 – Eberswalde-Finow bei Bernau trugen UaZ, Berufsunteroffiziere und Berufsoffiziere reguläre Uniformen der NVA mit der Waffenfarbe schwarz (Pioniere) und weiß (Mot.-Schützen) zur Tarnung des Wachregimentseinsatzes. Die UaZ trugen die NVA-Uniform aus grobem Stoff.
Zivilkleidung
Dienstlich
Die Zivilkleidung wurde für Einsätze aus der Kleiderkammer ausgegeben. Diese war ziemlich einheitlich ausgerichtet und oft für vermeintlich „Jugendliche“ so untypisch, dass diese nicht selten auffällig war. Die Zivilkleidung sollte ohnehin keine Tarnfunktion erfüllen. Ganz das Gegenteil war der Fall. Die Anwesenheit von Sicherheitskräften wurde nicht verheimlicht, sondern recht offen gezeigt. Genau das war eine der Aufgabenstellungen des Wachregiments Berlin. Getarnte Einsatzkräfte wurden vielfach zusätzlich postiert. Diese blieben den Rekruten des Wachregiments allerdings mehrheitlich unbekannt. Spätestens ab 1987 wurde auf entsprechenden Einsätzen nur noch die private Zivilkleidung getragen.
Privat
Nach sechs Monaten Dienstzeit war es den SaZ und UaZ im Ausgang und Urlaub gestattet, private Zivilkleidung zu tragen. Von der Zivilbevölkerung wurden die Einheiten des Wachregiments mit dem Bau der Berliner Mauer in Verbindung gebracht. Nach Schikanierungen in Berliner Gaststätten und Tanzlokalen sowie Übergriffen auf Angehörige des Wachregiments in Ost-Berlin durfte seit 1987 der Ausgang nur noch in ziviler Kleidung erfolgen.
Bewaffnung
Das Wachregiment war mit Schützenwaffen (Pistole Makarow, Walther PP, Kalaschnikow AK-47, AK-74, LMG, RPG-7) bis hin zu leichten Schützenpanzerwagen (SPW 60 PB, SPW 70, PSH) ausgestattet.
Im Kommando 3 (stationiert am Truppenübungsplatz Teupitz – TÜT) gab es außerdem ein Bataillon mit Sonderbewaffnung. Es bestand aus einer Kompanie, die mit dem rückstoßfreien schweren Panzer-Abwehr-Geschütz SPG-9 (wurde 1987 in eine Schützenkompanie umformiert) bewaffnet war, einer mit schweren Maschinengewehren ausgerüsteten Kompanie 31 Msk mit 2 Zügen Smg und einen Scharfschützen Zug ausgerüstet mit dem SSG Dragunow sowie der mit 70-mm-Fliegerabwehr-Raketen bewaffneten „Strela-2“-Kompanie. Bis 1982 gab es auch eine Artillerie-Abteilung. Diese war mit der 152-mm-Kanonenhaubitze bewaffnet. Früher hatte sie auch 85-mm-PaK D-44 sowie Granatwerfer der Kaliber 82 mm und 120 mm im Bestand.
Die Reguliererkompanie RSK war zusätzlich mit der AKS74 ausgerüstet, um die Schulterstütze einklappen zu können. Zumindest in den 1970er-Jahren waren das damalige Aufklärungsbataillon, die Granatwerferbatterien und das I-Bataillon mit Kalaschnikow in der S-Variante ausgestattet. Sondereinheiten wie die Ehrenkompanien (28. und 29. MSK des 10. MSB) waren zusätzlich zu den oben genannten Waffen mit Karabinern sowie Säbeln ausgestattet.
Die in dem Aufklärungsbataillon befindliche Kompanie Fallschirmjäger hatte auch die kleine Maschinenpistole Skorpion aus tschechischer Produktion zur Verfügung.
Die Bewaffnung auf Wachgängen bestand aus der AK-74 sowie 90 Schuss scharfer Munition. In der Magazintasche befanden sich bei Unterbringung im Waffenschrank ein Leermagazin und drei volle Magazine. Während der Verlegungen wurde das Leermagazin in die Waffe eingesetzt, auf Wachgängen ein volles Magazin. Turmposten trugen eine Pistole Makarow (9 mm). Die Waffenschränke befanden sich in den Truppenunterkünften unmittelbar neben den Zimmertüren.
Den Wachsoldaten der Waldsiedlung war es im Ernstfall nicht erlaubt, in das Objektinnere zu schießen. Sollte ein Eindringling den Postenweg direkt hinter der Mauer überwunden haben, musste er verfolgt werden. Zur Überwältigung war dann der Einsatz der Schusswaffe untersagt. Dafür sollten Bajonett (Seitengewehr) oder Gewehrkolben benutzt werden.
Die Munition wurde in regelmäßigen Abständen auf Vollzähligkeit geprüft. Dazu wurden alle Magazine vom Wachsoldaten persönlich im Gang der Kompanie auf seinen Stuhl abmunitioniert, dann vom Vorgesetzten nachgezählt und anschließend wieder aufmunitioniert.
Als Übungsmunition (Platzpatronen) kamen anfangs Patronen zum Einsatz, die nur mit Pulver gefüllt und am vorderen Ende zusammengekröpft waren. Später trugen diese Patronen ein Plastikprojektil. Bei Verwendung der neueren Übungsmunition wurde ein sogenannter Absorber am Mündungsende aufgeschraubt.
Transport
Für Mannschaftstransporte standen hauptsächlich LKW vom Typ W50 und Ural bereit. Im Design entsprachen diese den Fahrzeugen der NVA, trugen jedoch das amtliche Kennzeichen der Volkspolizei mit den übereinander angeordneten Buchstaben VP. Bei Veranstaltungen wurden Ikarus-Busse eingesetzt.
Zusatzausrüstung
Für Großveranstaltungen gab es als Zusatzausrüstung Schlagstöcke (flexibel), ab 1989 Schlagstock (fest), Schilde und Helme sowie Führungsketten.
Siehe auch
- Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung
- Wachregiment Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee (NVA)
- Wachregiment Hugo Eberlein der NVA
Literatur
- Hagen Koch, Peter Joachim Lapp: Die Garde des Erich Mielke – Der militärisch-operative Arm des MfS – Das Berliner Wachregiment „Feliks Dzierzynski“, Helios-Verlag Aachen 2008, ISBN 978-3-938208-72-4
- Erhard Rebohle: Rote Spiegel . Wachsoldaten in der DDR, Verlag Edition Ost, Berlin 2009 ISBN 9783360018090
Weblinks
Commons: Wachregiment Feliks Dzierzynski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationen zum Regiment auf der Website der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)
Kategorien:- Militärischer Verband (DDR)
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