Waggon Union

Waggon Union
Der WU-Typ GT8-60C der Verkehrsbetriebe Karlsruhe
Berliner Doppeldeckerbus mit Waggon Union-Aufbau

Waggon Union (WU) ist ein 1896 gegründeter und seit 1906 in Berlin-Wittenau und Netphen (Kreis Siegen) ansässiger Hersteller von Schienenfahrzeugen und Maschinen. Unter dem Namen „Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken (DWM)“ wurden anfangs ausschließlich Kriegsgüter produziert. Ab 1952 befasste man sich mit dem Bau und der Reparatur von Schienenfahrzeugen.

Die WU wurde 1990 von ABB Henschel aufgekauft. ABB Henschel ging später in die Firma ADtranz über und die ging wiederum später in der kanadischen Firma Bombardier auf. 1997 wurde der neue Standort in Berlin-Wilhelmsruh aufgebaut.

Auf Betreiben des Kartellamtes mussten Teile der WU abgespalten werden. Nachfolger der WU ist damit die Firma Stadler Rail mit dem Standort Berlin-Wilhelmsruh. Das Werk in Netphen bei Siegen gehört weiterhin zu Bombardier und fertigt Drehgestelle. Früher wurden dort komplette Güterwaggons gefertigt, zum Beispiel Schüttgutwaggons, Kesselwaggons und Schiebetürwaggons.

Produkte

Die Waggon Union hat zahlreiche Bauarten von Reisezugwagen und Güterwagen entwickelt und hergestellt, darunter die Wagen des TUI-FerienExpress. Ein bekannter Triebwagen der Waggon Union ist der NE 81 mehrerer deutscher Privatbahnen. Außerdem war die Waggon Union am Bau der Schwerkleinwagen Klv 53 sowie der Entwicklung des Klv 54 beteiligt.

Am Berliner Standort in der Miraustraße wurden unter anderem U-Bahn-Wagen und Aufbauten der Doppeldeckerbusse für die BVG (Typ MAN SD 200) sowie Straßenbahnwagen für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe und die Darmstädter Verkehrsgesellschaft HEAG hergestellt. Des Weiteren lieferte die WU 1975 auch die vier Triebwagen 22 bis 25 an die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft.

Der Standort Netphen war für die Produktion von Güterwagen aller Art zuständig, darunter auch Kesselwagen und Schüttgutwagen. Außerdem werden dort noch heute Drehgestelle für Güterwagen, Personenwagen und Straßenbahnen produziert (heute Bombardier). Unter anderem wurden dort auch die Drehgestelle für den ICE 1 entwickelt.

Um 1990 war die Waggon Union außerdem an der Herstellung der ersten Stadtbahnwagen mit Niederflurtechnik beteiligt, dem VÖV-Niederflurprototyp. Diese kamen jedoch nie in den Linienbetrieb. Der letzte Triebwagen dieser Art befindet sich im Besitz der Rheinbahn AG.

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