NE 81

NE 81
NE 81
NE 81
Anzahl: 26
Hersteller: DUEWAG, WU
Baujahr(e): 1981–1995
Achsformel: B'B'
Länge über Puffer: 23,9 m
Leermasse: 39,0–46,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 80–100 km/h
Stundenleistung: 2×199–2×250 kW
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: dieselhydraulisch
Sitzplätze: 78–79

Der NE 81 ist ein Dieseltriebwagen, der speziell für die Nichtbundeseigenen Eisenbahnen konzipiert und erstmals 1981 ausgeliefert wurde. Ebenfalls als NE 81 bezeichnet werden die dazugehörigen Steuerwagen und Mittelwagen. Seit 2006 besitzt auch die Deutsche Bahn AG gebraucht erworbene Fahrzeuge dieses Typs, sie werden bei der DB als Baureihe 626 (Triebwagen) bzw. Baureihe 926 (Steuerwagen) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der NE 81 wurde 1979 und 1980 gemeinsam von DUEWAG und der Waggon-Union als vierachsiger Dieseltriebwagen speziell für den Einmannbetrieb entwickelt. Er ist besonders auf die Anforderungen der Nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE) mit mittlerem Verkehr zugeschnitten und wurde ab 1981 von mehreren deutschen NE-Bahnen beschafft. Die bereits in der ersten Hälfte der 1970er Jahre für die Deutsche Bundesbahn entwickelten Dieseltriebwagen der Baureihen 627.0 und 628.0 waren hierfür nicht geeignet, da diese nicht den Güterverkehr auf ihren jeweiligen Einsatzstrecken als sogenannte Schlepptriebwagen abwickeln konnten. Mit einer maximalen Anhängelast von 400 t erfüllt der NE 81 diese Anforderung. Die selbsttätig schließenden Falttüren sind von der bei DUEWAG-Straßenbahnen üblichen Bauart.

Insgesamt wurden 26 Triebwagen, 3 Beiwagen und 14 Steuerwagen hergestellt. Zwei Triebwagen wurden nach einem Zusammenstoß 1998 und ein Steuerwagen nach einem Brand 2006 ausgemustert.

1. Serie

Die ersten Fahrzeuge wurden 1981 ausgeliefert. Die Württembergische Nebenbahnen AG (die 1984 in der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) aufging) erhielt zwei Triebwagen und einen Steuerwagen, die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) sechs Triebwagen und die Kahlgrundbahn (KVG) zwei Triebwagen, diese drei Bahnen wirkten bei der Entwicklung mit. Außerdem wurde ein Triebwagen an die Regentalbahn geliefert. Die Fahrzeuge der ersten Lieferung haben Drehgestelle von O&K und eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Aus zweiter Hand erhielten später die HzL, NOB, HWB und WFB je einen Triebwagen. Zwei Triebwagen gingen 1994 an die AVG, wurden jedoch bei einem Unfall 1998 zerstört.

1985 wurde eine weitere Serie aufgelegt, beliefert wurde die SWEG mit zwei Triebwagen, zwei Beiwagen und sechs Steuerwagen, die Regentalbahn erhielt einen Triebwagen und zwei Steuerwagen und die KVG zwei Steuerwagen. Ab 1985 wurden Drehgestelle von Waggon-Union eingebaut, die eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h ermöglichen. Drei Steuerwagen gingen 1994 an die AVG, heute ist einer davon bei der SWEG und zwei bei der WEG (davon einer zum Beiwagen umgebaut).

2. Serie

Im Jahr 1993 wurde eine modifizierte Form ausgeliefert. Hierbei wurden neue Sitze eingebaut und die Front mit neuen Scheinwerfern versehen. Die Frontscheibe wurde verkleinert und anstelle der integrierten Rollbandanzeige eine separate Matrixanzeige zum Anzeigen des Fahrtziels eingebaut. Die Motorleistung stieg auf 2×250 kW an, die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h. Die letzten Fahrzeuge wurden 1995 bereits vom Unternehmen ABB Henschel ausgeliefert, welches die Waggon-Union übernommen hatte. Die Lieferung der letzten Serie ging 1994 und 1995 an die WEG (zwei Triebwagen und ein Steuerwagen für die Strohgäubahn sowie drei Triebwagen und zwei Steuerwagen für die Wieslauftalbahn), an die KVG (ein Triebwagen), an die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) (drei Triebwagen und ein Steuerwagen) und an die Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) (drei Triebwagen). Letztere hat ihre Fahrzeuge 2006 an die HzL für den Einsatz auf dem Seehäsle verkauft, wo sie bis Ende 2008 verkehrten; inzwischen sind sie bei der SWEG im Einsatz. Der Triebwagen der KVG ist heute bei der Westfrankenbahn.

Zu weiteren Neuauslieferungen kam es nicht mehr, da seit 1996 mit dem Regio-Shuttle von Adtranz (später Stadler Rail) ein niederfluriges und wesentlich stärkeres Fahrzeug zur Verfügung steht, das auf Konzepten des NE 81 beruht und in der Variante mit Schraubenkupplung eine gemischte Vielfachsteuerung mit NE 81 ermöglicht.

Einsatzgebiet

Folgende NE-Bahnen setzen den NE 81 im Jahre 2010 noch ein: Die SWEG (Kaiserstuhl, nur im Schülerverkehr), die HzL (Hechingen-Gammertingen-Sigmaringen), die WEG (Wieslauftalbahn, Strohgäubahn), die Regentalbahn/Länderbahn (Lam-Kötzting) und die NOB (betriebliche Reserve in Niebüll). Die Hochwaldbahn betreibt einen Triebwagen für Gelegenheitsverkehre. Aufgrund der Auslieferung neuer niederfluriger und klimatisierter Triebwagen dienen viele NE 81 nur noch als Reserve.

DB-Baureihen 626 und 926

Im Herbst 2006 übernahm die DB-Tochter Westfrankenbahn von der Kahlgrund Verkehrs-GmbH (an der sie mit 28% des Stammkapitals beteiligt ist) drei Triebwagen und zwei Steuerwagen, die nach dem im Dezember 2005 erfolgten Betreiberwechsel auf der Kahlgrundbahn von dieser nicht mehr benötigt wurden. Die DB integrierte die Fahrzeuge unter den Baureihenbezeichnungen 626 bzw. 926 in den Bestand, ferner wurden die Fahrzeuge nach dem aktuellen verkehrsroten Farbkonzept von DB Regio umlackiert. Sie dienen als betriebliche Reserve und werden aufgrund ihrer Zugkraft auch vor Bauzügen eingesetzt [1]. Der Steuerwagen 926 984-6 (ehemals KVG VS 184) und der Triebwagen VT 43 (ehemals KVG VT 80) sind in den Besitz der Hochwaldbahn übergangen und sind derzeit in Hermeskeil zu sehen.

Galerie: NE 81 bei verschiedenen Bahnunternehmen

Weblinks

 Commons: NE 81 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Drehscheibe Online: DB Baureihe 626 mit Bauzug 2010

Literatur

  • Michael Kochems und Frank von Meißner: Regionalbahnen im Südwesten: HzL, SWEG, AVG und WEG auf ihrem Weg in die Zukunft. ALBA-Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-87094-240-1

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