- Wahlergebnisse des Landesrings bei Parlamentswahlen
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Der Landesring der Unabhängigen (LdU) beteiligte sich erstmals bei den Eidgenössischen Parlamentswahlen 1939, zum letzten Mal bei den Parlamentswahlen 1999 als politische Gruppierung. Im Jahr 1935 errang die neu gegründete Bewegung um Gottlieb Duttweiler zwar auf Anhieb 7 Sitze im Nationalrat, doch wurde die Partei formell erst 1936 gegründet. Zeitweise stellte der LdU – jeweils im Kanton Zürich – auch einen Sitz im Ständerat.
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die Wähleranteile, die Stimmen sowie die Sitze des LdU anlässlich der Wahlen.
Nationalratswahlergebnisse des Landesrings (1935–1999)8%6%4%2%0%Jahr Nationalrat
StimmenNationalrat
WähleranteilNationalrat
SitzeStänderat
Sitze1935 37'861 4,14% 7 0 1939 43'735 7,07%1 9 0 1943 48'557 5,52% 72 0 1947 42'428 4,42% 83 0 1951 49'100 5,11% 10 0 1955 53'450 5,48% 10 0 1959 54'049 5,50% 10 0 1963 48'224 5,01% 10 0 1967 89'950 9,05% 16 1 1971 150'684 7,63% 13 1 1975 116'349 6,06% 11 1 1979 73'895 4,07% 8 0 1983 77'745 4,00% 94 0 1987 80'099 4,17% 94 1 1991 61'176 3,03% 54 1 1995 34'375 1,83% 3 1 1999 14063 0,72% 1 0
Anmerkungen: 1Bei den Nationalratswahlen 1939 fanden in neun Kantonen Stille Wahlen statt (darunter auch grössere wie Waadt, Luzern, Solothurn und Kanton Wallis). Der Wähleranteil bezieht sich nur auf die übrigen 15 Kantone. Weil der Landesring in den Kantonen mit stiller Wahl nicht oder nur schwach vertreten war, ist der offizielle Wähleranteil des Landesring 1939 höher als es seiner tatsächlichen damaligen Popularität entsprach.2Bei den Nationalratswahlen 1943 errang der Landesring zwar 7 Sitze. Doch war einer davon eine dissidente Liste (Unabhängig-freie Liste im Kanton Zürich, 6922 Stimmen). Ausserdem trat der LdU-Vertreter aus Basel-Stadt der Fraktion nicht bei. Die effektiven Zahlen sind somit 41'635 Stimmen, Wähleranteil 4,73 % und 6 Sitze im Nationalrat.
3Im Jahr 1947 umfasste die LdU-Fraktion 9 Personen, da auch der gewählte Vertreter der Liberalsozialistischen Partei (auch Freiwirtschafter genannt) zur Fraktion stiess. Aus diesem Grund wird die errungene Mandatszahl häufig mit 9 angegeben.
4 Im Kanton Appenzell Ausserrhoden wurde 1983 der parteilose Herbert Mäder (1983–1995 im Nationalrat) gewählt, der dem Landesring nahestand und der Fraktion beitrat, sein Sitz ist in den neun Mandaten inbegriffen.
Bei den Nationalratswahlen 1999 erreichte noch ein Vertreter des LdU einen Sitz im Nationalrat: Roland Wiederkehr (1987–2003 im Nationalrat). Er behielt sein Mandat auch nach der Auflösung des LdU bis zum Ablauf der Legislaturperiode.
Bei den Nationalratswahlen 2003 errang ein Ableger des Landesrings, das Freie Forum, 3317 Stimmen (0,16 %). Die Partei trat nur im Kanton Zürich an und errang keinen Sitz mehr.
Die Partei trat jeweils in drei bis elf Kantonen zur Wahl an. Die drei höchsten Wahlanteile: 23,0% (Kanton Zürich, 1967), 22,1 % (Kanton Schaffhausen, 1959) und 18,8 % (Kanton Zürich, 1947).
Und in allen Kantonen:
- Kanton Zürich 23,0 % (1967)
- Kanton Schaffhausen 22,1 % (1959)
- Kanton Basel-Landschaft 17,0 % (1943)
- Kanton Basel-Stadt 15,8 % (1967)
- Kanton Genf 12,1 % (1967)
- Kanton Aargau 11,7 % (1967)
- Kanton St. Gallen 10,2 % (1983)
- Kanton Luzern 8,7 % (1971)
- Kanton Bern 7,4 % (1967)
- Kanton Solothurn 7,2 % (1967)
- Kanton Thurgau 6,6 % (1975)
- Kanton Waadt 4,4 % (1943)
- Kanton Neuenburg 3,5 % (1983)
- Kanton Wallis 1,4 % (1967)
- Kanton Graubünden 1,1 % (1995)
Von 1979 bis 1999 bildete der Landesring auf Bundesebene jeweils eine Fraktion mit der EVP.
Der Ständeratssitz (im Kanton Zürich) wurde von Gottlieb Duttweiler in einer Nachwahl im Jahr 1949 errungen. Der Ständeratssitz von Monika Weber ging nach ihrem Rücktritt 1998 verloren. Somit stellte der Landesring von 1949–1951, 1967–1979 und von 1987–1998 eine Vertretung im Ständerat.
Kategorie:- Wahl in der Schweiz
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