Wahlkreis 11 Wandsbek

Wahlkreis 11 Wandsbek

Der Wahlkreis 11 Wandsbek ist ein Wahlkreis zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Bezirk Wandsbek. Er ist nach dem Hamburger Wahlrecht ein Mehrmandatswahlkreis, in dem vier Bürgerschaftsabgeordnete in Direktwahl oder nach Wahlkreislisten gewählt werden.[1]

Wahlkreis 11: Wandsbek
Karte: Lage des Wahlkreises Wandsbek in Hamburg.
Land Deutschland
Bundesland Hamburg
Bezirk Wandsbek
Wahlkreisnummer 11
Einwohner 102.279
Wahlberechtigte 74.651
Abgeordnete

Der Wahlkreis umfasst die Stadtteile Eilbek, Wandsbek, Marienthal, Jenfeld und Tonndorf.[1] Er liegt im Osten Hamburgs und grenzt dort teilweise an Schleswig-Holstein. Benachbarte Wahlkreise sind Bramfeld-Farmsen-Berne im Norden, Rahlstedt im Nordosten, Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg im Westen, Hamburg-Mitte und Billstedt-Wilhelmsburg-Finkenwerder im Süden.

Inhaltsverzeichnis

Strukturdaten

Im Wahlkreis leben gut 102.000 Menschen, davon sind knapp 75.000 wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei den vergangenen Bürgerschaftswahlen 2008 mit 58,7 Prozent, 2004 mit 64,2 Prozent und 2001 mit 69,1 Prozent unter der Gesamtbeteiligung in Hamburg mit 63,5 Prozent, 68,7 Prozent und 71,0 Prozent.

Die Bevölkerungsdichte im Wahlkreis beträgt 5130 Einwohner/km² und liegt damit über dem Hamburger Durchschnitt mit 2294 Einwohner/km². Die unter 18-Jährigen bilden einen Anteil von 13,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung (Hamburg 15,7 Prozent), die über 65-Jährigen 20,9 Prozent (18,8 Prozent). Der Ausländeranteil bewegt sich mit 15,2 Prozent leicht über dem Durchschnitt von 14,8 Prozent. Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 19,7 Prozent gegenüber 15,6 Prozent in ganz Hamburg.

In der Sozialstruktur zeichnet sich der Wahlkreis durch einen überdurchschnittlichen Anteil von Leistungsempfängern nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitslosengeld II, sogenanntes Hartz IV) und eine höhere Arbeitslosenquote aus. Der Anteil von Sozialwohnungen ist niedriger als im Hamburger Durchschnitt. 11,1 Prozent aller Wohnungen sind Sozialwohnungen (Hamburg 13,2 Prozent). Jedem Einwohner steht eine Wohnfläche von 35,9 Quadratmetern zur Verfügung (Hamburg 36,5 Quadratmeter), die Wohnungen sind durchschnittlich 66,8 Quadratmeter groß (71,8 Quadratmeter). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Jahre 2006 mit 48,4 Prozent über dem Hamburger Durchschnitt von 47,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im September desselben Jahres 8,7 Prozent und lag damit über der Quote von 7,8 Prozent in ganz Hamburg. Ein großer Teil der Arbeitslosen erhält Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), im Juni 2006 waren es im Gebiet des Wahlkreises 6,5 Prozent der Bevölkerung, in Hamburg durchschnittlich 5,7 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung des Wahlkreises erhielt im September 2006 jeder Siebte Hartz-IV-Leistungen (13,6 Prozent) gegenüber im Durchschnitt 11,9 Prozent in Hamburg.

Die Kriminalitätsrate entspricht im Wahlkreis Wandsbek etwa dem Hamburger Durchschnitt. Die Zahl der gesamten Straftaten je 1000 Einwohner beträgt 126 (Hamburg 137 je 1000 Einwohner), die Zahl der Gewaltdelikte fünf (Hamburg fünf) und die Zahl der Diebstähle 64 je 1000 Einwohner (Hamburg 63).

Wahlen

Bürgerschaftswahl 2008

Zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 traten im Wahlkreis Wandsbek sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und ein Einzelbewerber an. Insgesamt bewarben sich 37 Kandidaten um ein Mandat.[2]

74.651 Personen waren wahlberechtigt. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Landesliste 58,7 Prozent und bei den Wahlkreislisten 58,6 Prozent. 1 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Landesliste sowie 3,2 Prozent der Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Für die Landesliste wurden 43.337 gültige Stimmen abgegeben, für die Wahlkreislisten insgesamt 207.912.

Gewählte Abgeordnete:

Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2008 im Wahlkreis 11 Wandsbek
Partei Landesliste
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Landesliste Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 45,5 42,1 19.700 87.434 63.467 23.967
SPD 33,6 33,7 14.558 70.128 41.368 28.760
GAL 6,9 9,5 2.970 19.687 10.630 9.057
FDP 4,9 6,0 2.116 12.421 6.906 5.515
Die Linke 6,3 7,3 2.711 15.230 9.052 6.178
HeimatHamburg 0,6 1,3 268 2.614 1.821 793
Lothar Hilmer 0,2 398 131 267

Auf die Landeslisten der Parteien ohne eigene Wahlkreislisten entfielen 2,4 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.

Wahl der Bezirksversammlung 2008

Zur Wahl der Bezirksversammlung Wandsbek traten im Wahlkreis sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 54 Kandidaten an.[2]

Zur Wahl der Bezirksversammlung waren auch Staatsangehörige der Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahlberechtigt.[4] Die Anzahl der Wahlberechtigten war mit 78.240 Personen deshalb größer als bei der Bürgerschaftswahl. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlkreislisten betrug 56,5 Prozent. 3,8 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Insgesamt wurden 208.335 gültige Stimmen abgegeben.

Ergebnis der Wahl zur Bezirksversammlung Wandsbek 2008 im Wahlkreis 11 Wandsbek
Partei Sitze Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 3 41,2 85.929 61.786 24.143
SPD 3 33,5 69.703 42.255 27.448
GAL 1 10,9 22.696 12.741 9.955
FDP 0 5,8 12.166 6.705 5.461
Die Linke 1 7,2 15.068 9.032 6.036
HeimatHamburg 0 1,3 2.773 1.951 822

Bürgerschaftswahlen 1966–2008

Die Bürgerschaftswahlen waren bis einschließlich 2004 reine Listenwahlen ohne Wahlkreise. Dargestellt werden deshalb im Zeitraum von 1966 bis 2004 (6.–18. Wahlperiode) die zusammengefassten Wahlergebnisse der Stadtteile im Wahlkreis. Für das Jahr 2008 (19. Wahlperiode) ist das Ergebnis der Landesliste, das für die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft entscheidend ist, angegeben. Es werden nur die Parteien aufgeführt, die im dargestellten Zeitraum in mindestens einem Stadtteil einmal mehr als fünf Prozent der abgegebenen gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen konnten. In der Summe kann das Ergebnis einer Wahl deshalb kleiner 100 Prozent sein. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.

Wahlergebnisse im Wahlkreis Wandsbek von 1966 bis 2008
Partei 1966 1970 1974 1978 6/1982 12/1982 1986 1987 1991 1993 1997 2001 2004 2008
CDU 30,8 33,6 41,5 38,3 43,8 39,3 43,6 41,2 35,5 25,1 30,8 27,4 49,2 45,5
SPD 57,3 54,9 44,5 52,2 44,1 52,2 43,5 46,8 49,8 43,1 38,3 37,6 31,6 33,6
GAL 6,3 5,4 7,5 5,0 5,3 10,4 10,2 5,5 8,3 6,9
Die Linke 6,3
FDP 7,5 7,0 10,9 4,4 4,6 2,6 4,3 6,1 5,0 3,8 3,1 4,7 3,0 4,9
DVU 3,7 7,1 1,3 1,1
Pro DM/Schill 0,2 4,0
NPD 4,2 2,9 0,8 0,3 0,1 0,4
Schill/Offensive D 20,7 0,3
STATT 5,6 3,9 0,5
REP 1,7 5,0 1,8 0,1

Belege

Strukturdaten
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis Wandsbek. In: Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft 2008, Strukturdaten der Wahlkreise. (Stand: 2006; PDF; 68 KB). 
Wahlen
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bürgerschaftswahl. In: Wahldatenbank seit 1965. Abgerufen am 1. Januar 2008.
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 11 Wandsbek. Landeslisten-Stimmen im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2004. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 4,2 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 11 Wandsbek. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 9,3 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 11 Wandsbek. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bezirksversammlungswahl 2008. (PDF; 38,1 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahlen zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 21, 14. März 2008, S. 659–660, 672 (PDF; 200 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008.. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 22, 18. März 2008, S. 699–701 (PDF; 296 KB). 
Einzelnachweise und Anmerkungen
  1. a b Anlage zu § 18 Absatz 8. In: Gesetz über die Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft. 28. Juli 2007. Abgerufen am 31. Dezember 2007..
  2. a b Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Zulassung der Wahlvorschläge für die Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Nr. 10, 5. Februar 2008, S. 2, 5, 32–33, 93–95 (PDF; 1,58 MB). 
  3. a b Parteistimmen sind die Summe der Listenstimmen und Persönlichkeitsstimmen. Listenstimmen wurden für die Wahlkreisliste einer Partei abgegeben. Persönlichkeitsstimmen wurden für einzelne Kandidaten abgegeben. Jeder Wähler hatte fünf Stimmen, die beliebig verteilt werden konnten.
  4. § 4 Gesetz über die Wahl zu den Bezirksversammlungen.

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