Weil (Tengen)

Weil (Tengen)
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Tengen. Tengen ist auch ein alter Name für Hohentengen am Hochrhein. Für Tengen als Ausdruck eines Brettspiels, siehe Go (Spiel).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Tengen
Tengen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Tengen hervorgehoben
47.8144444444448.6591666666667614Koordinaten: 47° 49′ N, 8° 40′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Konstanz
Höhe: 614 m ü. NN
Fläche: 61,98 km²
Einwohner: 4706 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78250
Vorwahl: 07736
Kfz-Kennzeichen: KN
Gemeindeschlüssel: 08 3 35 080
Adresse der Stadtverwaltung: Marktstraße 1
78250 Tengen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Helmut Groß

Tengen ist eine kleine Stadt im Hegau im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Stadtgliederung

Zur Stadt Tengen mit den eingemeindeten, früher selbstständigen Gemeinden Beuren am Ried, Blumenfeld, Büßlingen, Talheim, Uttenhofen, Watterdingen, Weil und Wiechs am Randen gehören außer der Stadt Tengen 23 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Zu den ehemaligen Gemeinden Beuren am Ried, Blumenfeld, Büßlingen, Weil gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Talheim gehören das Dorf Talheim und das Gasthaus Haus Ehinger (Huihalden). Zur Stadt Tengen in den Grenzen von 1970 gehören die Stadt Tengen, die Siedlung Städtergärten und die Höfe Berghof, Deggenhofen, Haslacherhof, Mittlere Mühle und Untere (Bei-)Mühle. Zur ehemaligen Gemeinde Uttenhofen gehören das Dorf Uttenhofen und die Höfe Hauhof und Talmühle. Zu Watterdingen das Dorf Watterdingen und die Höfe Bucher (Hasler)hof, Wannenhof und Weingarten (Stricker-Rotenbühler)hof. Zur ehemaligen Gemeinde Wiechs am Randen gehören das Dorf Wiechs am Randen (Ober-, Mittel- und Unterwiechs), der Weiler Schlauch, das Gehöft Bauernhof (ehem. Ziegelhütte) und das Haus Wäschbach.
Im Gebiet der Stadt Tengen in den Grenzen von 1970 liegen die Wüstungen Hofstetten, Ilmenstetten und Immenstetten. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wiechs am Randen liegt die in Wiechs am Randen aufgegangene Ortschaft Kirchstetten, der Ortsteil Büttenhardt(er)hof (Verenahof) kam 1967 im Zuge von Grenzbereinigungen an die Schweiz.[2]

Geschichte

Stadttor in der Tengener Altstadt

Als Tengen erstmals in einer Urkunde genannt wurde gehörte es dem Bischof von Konstanz. Die Herren von Tengen erhielten in der Stauferzeit Stadtrechte und Hohe Gerichtsbarkeit. 1275 wurde die hintere Stadt verkauft, wurde habsburgisch und nach weiteren Wechseln schließlich Besitz der Deutschordenskommende Mainau. Die Vordere Stadt war jahrhundertelang im Besitz der Herren von Tengen. 1446 kam der schwäbische Städtebund mit einem Heer in den Hegau und vor Tengen, weil die Hintertengener gefürchtete Raubritter waren. Nach Verhandlungen mit den Vordertengenern durften die Schwaben Hintertengen von Vordertengen aus angreifen, wenn Vordertengen verschont würde. 1522 kam Tengen an Österreich, die hintere Burg wurde drei Jahre zuvor durch einen Brand endgültig zerstört.

Tengen und Tengen-Hinterburg liegen auf einem rund 300 Meter langen und 60 bis 90 Meter breiten Felssporn. Zwischen den beiden liegen eine Stadtmauer und ein Graben, über den nur eine Bogenbrücke führt. Die vordere Stadt ist 200 Meter lang und besteht im wesentlichen aus einem Marktplatz. Die Ruine Hinterburg ist nur halb so groß, dafür hatte sie einen 32 Meter hohen Bergfried, der noch heute zu sehen ist. Beide Städte hatten Marktrecht, die Hintere Herrschaft Tengen erhielt es 1291 durch König Rudolf I. Sie konnte es aber nicht nutzen, weil für einen Markt gar kein Platz da war und weil es, da die vordere Stadt andere Herrschaften hatte als die hintere Stadt, keine eigene Zufahrt hatte; lediglich ein Fuß- und Eselsweg führte zur hinteren Stadt hinauf.

Als Kuriosum galt lange Zeit der Verenahof. Dieser 43 Hektar große Bauernbetrieb lag auf Schweizer Gebiet. Im Dorf Büttenhardt im Kanton Schaffhausen hatte die Tengener Grafschaft Besitz. Wegen verfehlter Politik gelangte der Hof 1806 an das Großherzogtum Baden und wurde danach deutsch. Der Hof gehörte zum heutigen Ortsteil Wiechs. Lange war der Verenahof neben Büsingen die einzige deutsche Exklave. 1967 wurde der Verenahof in einem Staatsvertrag durch Landtausch Schweizer Hoheitsgebiet. In Wiechs am Randen, beim Rathaus, und in Büttenhardt, beim Alten Schulhaus, stehen als Andenken die alten Grenzsteine noch.

Religionen

Tengen ist von jeher römisch-katholisch geprägt. Auch heute finden sich eine römisch-katholische Kirche (St. Laurentius) und eine römisch-katholische Kapelle (St. Georg) in Tengen wieder. Es gibt auch eine kleine evangelische Gemeinde im Ort.

Eingemeindungen

Schloss Blumenfeld

Durch Eingemeindungen 1971 kamen Talheim und Uttenhofen, 1973 Blumenfeld zu Tengen. Beuren am Ried wurde 1972 in Büßlingen, Weil 1972 in Watterdingen eingemeindet. 1975 wurde aus Tengen, Büßlingen, Watterdingen und Wiechs am Randen die neue Stadt Tengen gebildet.

Wappen der ehemaligen Gemeinden

Politik

Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 20 Mitglieder an.

FWG 48,0 % +7,5 10 Sitze +1
CDU 40,3 % +0,3 8 Sitze ±0
SPD 11,7 % -7,8 2 Sitze -2

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot ein aufgerichtetes silbernes Einhorn, zwischen dem linken Vorder- und Hinterfuß einen silbernen Schild haltend, darin ein gradarmiges schwarzes Tatzenkreuz.“

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Tengen ist durch die Bundesstraße 314 (LauchringenSingen (Hohentwiel)) an das überregionale Straßennetz angebunden.

Bildungseinrichtungen

In Tengen gibt es eine Grund- und Hauptschule. In Büßlingen und Watterdingen gibt es eine reine Grundschule. Außerdem gibt es drei Kindergärten im Ort.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Tengen liegt an der Römerstraße Neckar-Alb, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Museen

Auf dem alten römischen Gutshof in Büßlingen ist ein Freilichtmuseum untergebracht.

Natur-Sehenswürdigkeiten

Mühlbachschlucht östlich der Altstadt mit mehreren sehenswerten Wasserfällen, Blumenfelder Wasserfall der Biber unter der Brücke in die Altstadt von Blumenfeld.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Sonstige Persönlichkeiten

  • Traugott Freiherr von Stackelberg (1891–1970), Mediziner, Maler, Schriftsteller

Siehe auch

Territoriale Besonderheiten in Südwestdeutschland nach 1810

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 797–802

Weblinks


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