Hohentengen am Hochrhein

Hohentengen am Hochrhein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Hohentengen am Hochrhein
Hohentengen am Hochrhein
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hohentengen am Hochrhein hervorgehoben
47.578.4338888888889368
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Waldshut
Höhe: 368 m ü. NN
Fläche: 27,55 km²
Einwohner:

3.644 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79801
Vorwahl: 07742
Kfz-Kennzeichen: WT
Gemeindeschlüssel: 08 3 37 053
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchstraße 4
79801 Hohentengen
Webpräsenz: www.hohentengen.de
Bürgermeister: Martin Benz
Lage der Gemeinde Hohentengen am Hochrhein im Landkreis Waldshut
Aare Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald Landkreis Lörrach Landkreis Konstanz Landkreis Tuttlingen Schwarzwald-Baar-Kreis Albbruck Bad Säckingen Bernau im Schwarzwald Bonndorf im Schwarzwald Dachsberg (Südschwarzwald) Dettighofen Dogern Eggingen Görwihl Grafenhausen Häusern Herrischried Höchenschwand Hohentengen am Hochrhein Ibach (Schwarzwald) Jestetten Klettgau (Gemeinde) Küssaberg Lauchringen Laufenburg (Baden) Lottstetten Murg (Hochrhein) Rickenbach (Hotzenwald) St. Blasien Stühlingen Todtmoos Ühlingen-Birkendorf Waldshut-Tiengen Wehr (Baden) Weilheim (Baden) Wutach (Gemeinde) Wutöschingen Schweiz RheinKarte
Über dieses Bild

Hohentengen am Hochrhein ist eine Gemeinde im Landkreis Waldshut im Bundesland Baden-Württemberg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Das Dorf Hohentengen liegt auf dem nördlichen Rheinbord mit Blick auf die Schweiz. Bei entsprechender Wetterlage bietet sich vom Stettener „Kalten Wangen“ ein Ausblick auf die Schweizer Berge. Hohentengen am Hochrhein besteht aus sechs Ortsteilen: Hohentengen, Lienheim, Herdern, Bergöschingen, Günzgen und Stetten.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Klettgau, im Osten an die Schweizer Gemeinden Wasterkingen und Hüntwangen, im Süden an Glattfelden und Weiach, alle im Kanton Zürich, sowie Kaiserstuhl, Fisibach und Rümikon im Kanton Aargau, im Westen wieder an die deutsche Gemeinde Küssaberg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hohentengen am Hochrhein besteht aus den sechs Ortsteilen Bergöschingen, Günzgen, Herdern, Hohentengen, Lienheim und Stetten. Die räumlichen Grenzen der Ortsteile Bergöschingen, Herdern, Hohentengen und Lienheim entsprechen denen der früheren Gemeinden gleichen Namens, die räumlichen Grenzen der Ortsteile Günzgen und Stetten entsprechen denen der früheren Wohnbezirke der Gemeinde Stetten. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Ortsteils. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.[2]

Zum Ortsteil Bergöschingen gehören das Dorf Bergöschingen und die Höfe Becherhof, Dachshof, Heiterhof, Krummhof, Schrennenhof und Weilerhof. Zum Ortsteil Hohentengen gehören die Dörfer Hohentengen und Herdern, der Zinken Guggenmühle, die Höfe Engelhof, Neuhof und Unter Juckenhof und die Wohnplätze Klausen und Schloss Rötteln. Zu Lienheim das Dorf Lienheim und die Höfe Eichbühlerhof, Gatterhof, Gfällhof, Sandhof, Schlosshof, Steinlebachhof, Turmhof (bisher Türnenhof) und Vorderer Rohrhof (bisher Wüstrüttehof). Zur ehemaligen Gemeinde Stetten gehören die Dörfer Stetten und Günzgen und das Gehöft Lenkhof.
In Bergöschingen aufgegangen ist die Ortschaft Oberhofen. In Hohentengen aufgegangen ist die Ortschaft Klausen, des Weiteren liegt die Wüstung Weißwasserstelz im Ortsteil Hohentengen. In Lienheim aufgegangen ist die Ortschaft Kohlerhof.[3]

Ortsteile

Wappen Der Ortsteil Hohentengen ist das Zentrum der Gemeinde und Sitz der Gemeindeverwaltung.
Bergöschingen Bergöschingen, der kleinste Ortsteil wird geprägt von landwirtschaftlichen Gebäuden. Idyllisch gelegen ist Bergöschingen ein Ort der Ruhe und Naturverbundenheit.
Lienheim Lienheim ist der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Hohentengen a.H.
Günzgen Der Ortsteil Günzgen liegt unmittelbar an der Grenze zur Schweizer Gemeinde Wasterkingen. Das Bild des kleinen malerischen Ortes erhielt in langer Planung sein heutiges reizvolles Gesicht.
Herdern Herdern ist der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Hohentengen, gelegen am Rheinufer auf halbem Weg zum Flusskraftwerk von Rheinsfelden/Schweiz.
Stetten

Der Ortsteil Stetten gehört mit seinen knapp 300 Einwohnern zu den kleinsten Ortschaften der Gemeinde. Stetten liegt am Fuße des Kalten Wangen und liegt wunderschön inmitten von Feldern und Wiesen. Bei entsprechendem Wetter bietet sich den Wanderern vom Kalten Wangen ein grandioser Ausblick auf die Schweizer Alpen.

Geschichte

Der Historiker Franz Joseph Mone erkennt in Hohentengen die einstige römische Siedlung Tenedo. Ihm zufolge befand sich die römische Festung auf der Hochebene wo sich heute die Kirche befindet. Seiner Meinung nach ruht der heutige Kirchturm auf den Fundamenten eines römischen Turms, was er auf die Abmessungen zurückführt. Auch stiess man beim Ausheben der um die Kirche gelegenen Gräber auf Mauerreste. Etwas weiter westlich bei Kaiserstuhl befand sich der alte Rheinübergang welchen Tenedo mit den linksrheinischen römischen Gebieten verband.[4]

Der ursprünglich Thengen bei der hohen Chilchen genannte Ort Hohentengen war seit der Karolingerzeit Standort der Urkirche von über 14 Dörfern beidseits des Rheins. Die 1519 erbaute neue Pfarrkirche fasste 400 Personen, obwohl damals in Hohentengen selber nur 187 Menschen wohnten.

Durch die Grenzlage zur Schweiz ist die Geschichte Hohentengens und seiner Ortsteile eng mit der Schweiz verbunden. Hohentengen gehörte zur Landgrafschaft Klettgau war aber im Besitz des Bischofs von Konstanz. Nach dem Schwabenkrieg 1499 übte die Eidgenossenschaft bis ins 18. Jahrhundert die Militärhoheit in Hohentengen, Lienheim und Herdern aus, weil das Gebiet Teil des äußeren Amtes Kaiserstuhl in der Landvogtei Baden war. Es gab Anfang des 19. Jahrhunderts sogar von Hohentengener Bürgern vorangetriebene Anschlussversuche, die aber fehlschlugen. Seit dem 13. Jahrhundert verbindet eine Rheinbrücke Hohentengen fast ununterbrochen mit Kaiserstuhl.

Die Ortsteile Stetten und Günzgen gehörten bis zur Neuordnung durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 zur Landgrafschaft Klettgau, die im Besitz der Grafen von Sulz, später derer von Schwarzenberg war.

Dagegen waren Hohentengen und Lienheim vom Mittelalter bis 1802 in bestimmten Bereichen ein Kondominium zwischen der Grafschaft Baden und dem Fürstbistum Konstanz.[5]

Politik

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 61,4 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
40,2%
26,3%
19,4%
14,1%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-25
-30
+5,3%
-27,0%
+7,5%
+14,1%

Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 61,4 % (+ 0,1) zu folgendem Ergebnis:[6]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze +/-
CDU 40,2 % 6 +1
FWV 26,3 % 4 -3
SPD 19,4 % 2 ±0
Grüne 14,1 % 2 +2

Wirtschaft

Hohentengen ist wirtschaftlich sehr eng mit der Schweiz verbunden. Der überwiegende Teil der Bevölkerung arbeitet als Grenzgänger in der Schweiz. Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe werden durch die Schweizer Kundschaft geprägt. Ein starker Euro wirkt sich sowohl negativ auf die Kundenfrequenz, als auch auf das Einkommen der Grenzgänger aus.

Der Engelhof westlich des Dorfes Hohentengen liegt auf 47,57 Grad nördlicher Breite und wird somit als der südlichste Weinberg Deutschlands bezeichnet.

Medien

In Hohentengen ist die Monopolzeitung Südkurier mit ihrem Ableger Alb-Bote vertreten. Dazu kommen die Anzeigenblätter "WOM" und "Anzeiger Hochrhein". Für den SWR ist das Korrespondentenbüro in Waldshut zuständig.

Auf dem Gemeindegebiet steht auch der Sender Wannenberg des SWR.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Schloss Rötteln
  • Pfarrkirche mit Wappen von Kaiserstuhler Geschlechtern
  • St. Bernhard in Stetten
  • Schloss Rötteln, direkt gegenüber Kaiserstuhl

Kunst

  • Skulpturen-Weg entlang beider Rhein-Ufer zwischen Kaiserstuhl, Hohentengen, Weiach und Glattfelden

Sport

Der FC Eintracht Stetten stieg 2007 in die Landesliga des Badischen Fußballverbands auf. Die erste Mannschaft des SC Hohentengen wurde in der Saison 2010/2011 Meister der Kreisliga B. Beide Vereine schlossen sich 2011 zum FC Hochrhein zusammen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Fuchs, H.: Hohentengen und die Dörfer des Bohnenviertels: Lienheim, Herdern, Stetten, Günzgen und Bergöschingen: Geschichte und Geschichten, unter Berücksichtigung der historischen Verbindungen zu Kaiserstuhl/Schweiz. Horb am Neckar, 1992. ISBN 3-89264-716-X
  • Fuchs, Herbert: Die Geschichte von Kirche und Pfarrei St.Maria Hohentengen a.H., 2006
  • Fuchs, Herbert: Die Flur- und Wegkreuze auf dem Gebiet der Gemeinde Hohentengen a.H., 2006
  • Fuchs, Herbert: Ein Dorf in der Kriegs- und Nachkriegszeit 1940-1950, 1999
  • Sigg, Eugen Edwin: Lienheimer Geschichtsblätter - Hohentengen-Lienheim (später: Kandel), 1990- /
  • Fuchs. Herbert sen.: Hohentengen a.H., Die alten Höfe auf dem Südranden 2008 / ISBN 978-3-00-025746-9

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Hohentengen am Rhein vom 12. Dezember 2000
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 992–994
  4. ZGORh. Bd. 13, S. 180ff
  5. Herbert Fuchs: Hohentengen und die Dörfer des Bohnenviertels. Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-716-X.
  6. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Weblinks

 Commons: Hohentengen am Hochrhein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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