- Weltkulturgipfel
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Der Weltkulturgipfel (World Culture Forum) ist eine für den Herbst 2010 geplante Veranstaltung. Die Idee und Gründungsteilnehmer gehen zurück auf das Forum Tiberius[1].
Ein Gründungssymposium mit rund 300 Vertretern aus Kunst, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Religion wurde vom 23. bis 25. November 2007 in Dresden veranstaltet, der Europäische Kongress für ein World Culture Forum sollte vom 26. Februar bis 1. März 2009 ebenfalls in Dresden stattfinden. In einem Interview mit MDR Figaro gab Mitinitiator Hans-Joachim Frey (Generalintendant des Theaters Bremen) die kurzfristige Verschiebung der Veranstaltung auf Oktober 2009 bekannt. Grund sei die zu geringe Resonanz angesprochener Partner in Anbetracht der internationalen Finanzkrise.
Inhaltsverzeichnis
Ziel
Unter Bezugnahme auf den Tagungsort des Weltwirtschaftsforums soll mit der Veranstaltung ein „Davos der Kultur“ etabliert werden.[2] Ziel des Gipfels ist es, "angesichts der Klimakatastrophe und der Dominanz der Ökonomie einen gesamtgesellschaftlichen Dialog zu initiieren, der die Bedeutung von Kultur und Wissenschaft stärker ins öffentliche Bewusstsein bringen soll".[1] Die Gründungsmitglieder Johannes Heinrichs und Kurt Biedenkopf haben dazu einen Vorschlag ausgearbeitet, in dem Kultur als eigenständige gesellschaftliche Ebene neben und unabhängig von Wirtschaft, Politik und Religion neu definiert wird. Zur Entfaltung und Repräsentanz der Kultur in der Gesellschaft fordern sie darin auch ein eigenes Kulturparlament.
Gründerkreis und Partner [1]
Zum Gründerkreis gehören u.a.:
- Kurt Biedenkopf
- Holk Freytag
- Ernst-Wilhelm Händler
- Johannes Heinrichs
- Jürgen Klimke
- Ulf Dietrich Merbold
- Meinhard Miegel
- Karl-Siegbert Rehberg
- Matthias Rößler
- Peter Steinbach
- Christoph Stölzl
- Udo Zimmermann
Als Partner fungieren:
- Sächsische Staatskanzlei (Schirmherrschaft: Ministerpräsident des Freistaates Sachsen)
- Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
- Robert Bosch Stiftung GmbH
- Automobilmanufaktur Dresden GmbH
- Glashütte Original
- The Westin Bellevue Dresden
- Pleon GmbH Dresden
Kritik
- Die Zeitung junge Welt kritisierte, es ginge im Kern nicht um Kultur und noch weniger um die Welt, sondern um die „Rettung des Abendlandes angesichts der Ausbreitung des Vulgärkapitalismus“.[3]
- Schirmherr des Gründungssymposiums war der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU), unter dessen maßgeblicher Befürwortung fast zeitgleich der Bau der Waldschlößchenbrücke begann: Aufgrund des Brückenbaus hatte die UNESCO das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal bereits auf die Rote Liste gesetzt (2009 wurde der Titel schließlich aberkannt). Vor dem Veranstaltungsort bezeichneten Demonstranten Milbradt als den „denkbar schlechtesten Repräsentanten“ des Gipfels und protestierten durch das Zersägen der Dresdner Welterbe-Ernennungsurkunde.[4] Als „Ersatz“ für die Anfang 2009 abgesagte Zusammenkunft veranstalteten Dresdner Brückengegner am 14. März 2009 ein „Welterbeforum“.[5]
Literatur
- Johannes Heinrichs: Kultur - in der Kunst der Begriffe. Mit einem Geleitwort von Kurt Biedenkopf zum World Culture Forum in Dresden. Steno, München 2007, ISBN 978-954-449-327-1
Fußnoten
- ↑ a b c FORUM TIBERIUS: World Culture Forum 2007/08 (mit Mitgliederliste des Gründerkreises)
- ↑ DIE ZEIT: Gründungssymposium: Wenn das Weltkulturforum ruft, 28. November 2007
- ↑ junge Welt: Vorletzter Versuch, das Abendland zu retten. 27. November 2007
- ↑ Sächsische Zeitung: Weitere Proteste gegen Waldschößchenbrücke. 23. November 2007
- ↑ Sächsische Zeitung: Magirius: Dresden versinkt in der kulturellen Mittelmäßigkeit, 16. März 2009
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