- Weltpokalsieger
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Als Weltpokal bezeichnet man einen auf globaler Ebene von Vereinsmannschaften ausgetragenen sportlichen Wettbewerb. Weltpokale werden meist vom Weltverband der jeweiligen Sportart ausgetragen. Die sportliche Qualifikation der teilnehmenden Mannschaften erfolgt üblicherweise auf kontinentaler, manchmal auf nationaler Ebene.
Die deutsche Bezeichnung Weltpokal ist vom Begriff Europapokal abgeleitet. Im Ausland wird der Wettbewerb vorrangig als Internationaler Pokal bezeichnet, so im italienischen Coppa Internationale oder im englischen Intercontinental Cup. Das Gegenstück des Weltpokals für Nationalmannschaften ist die Weltmeisterschaft. Der Weltpokal ist nicht zu verwechseln mit dem Weltcup in Individualsportarten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Bedeutung
Ein Weltpokal-Wettbewerb wurde zuerst im Fußball ausgetragen. Dabei handelte es sich jedoch nur um ein Duell der besten Mannschaften Europas und Südamerikas. Ein „echter“ Weltpokal mit den Meistern aller Kontinente findet erst seit 2005 statt.
Nach einer großen Fülle an Weltpokal-Wettbewerben in den 1990er Jahren in fast allen großen Mannschaftssportarten gibt es heute nur noch wenige regelmäßig ausgetragene Wettbewerbe. Die Gründe dafür sind vor allem logistischer und finanzieller Art. Zudem ist die Konkurrenz regelmäßig stattfindender nationaler und kontinentaler Wettbewerbe meist übermächtig. So konzentriert sich im Fußball die öffentliche Wahrnehmung Europas fast ausschließlich auf die kontinentale UEFA Champions League, da diese im Gegensatz zum Weltpokal während der ganzen Saison ausgetragen wird.
Basketball
Ausrichter der Weltpokal-Wettbewerbe im Basketball zwischen 1966 und 1999 waren verschiedene Veranstalter:
Der erste wurde von der Fédération Internationale de Basketball (FIBA) ausgespielt. An diesem FIBA Intercontinental Cup haben nordamerikanische, südamerikanische und europäische nationale aber auch kontinentale Meister teilgenommen. Dieser endete 1987. Erster Sieger hier waren Ignis Varèse aus der italienischen Liga. Rekordsieger war der spanische Verein Real Madrid.
Diesem Wettbewerb folgten die Mc Donalds Open die mit Unterbrechungen von 1987 bis 1999 ausgespielt wurden. Er wurde in Kooperation zwischen der NBA und der FIBA ausgetragen und kann als semioffizieller Weltpokal betrachtet werden. Hier dominierten die NBA-Mannschaften, erster Sieger waren die Milwaukee Bucks, letzter Sieger die San Antonio Spurs.
Der Wettbewerb wurde 1992, 1994 und 1998 nicht ausgespielt. 1998 veranstaltete der amtierende Sieger des höchsten Europapokal aus Griechenland Panathinaikos Athen dafür einen alternativen Weltpokal gegen den Sieger des höchsten Südamerikapokal im Basketball. Sie gewannen das Spiel.
Heute gibt es keinen Weltpokal, die 2006 erstmals veranstaltete NBA Europe Live Tour, kommt diesem aber am nächsten. Auf dieser Tour, in der mehrere NBA-Mannschaften in Europa unterwegs sind und Freundschaftsspiele - so genannten Pre-season games - bestreiten, kam es auch zu einem Turnier, an dem die Finalteilnehmer der ULEB Euroleague gegen zwei Mannschaften der NBA antraten.
Eishockey
Hauptartikel: Victoria Cup
Im Oktober 2008 wird von der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) erstmals der Victoria Cup zwischen dem Sieger des Champions Hockey League und einem Vertreter der National Hockey League ausgetragen. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 1 Millionen Schweizer Franken (ca. 0,6 Millionen Euro). Benannt ist die Trophäe nach dem Victoria Eisstadion in Montréal, das die IIHF als Geburtsstätte des Eishockeysports ansieht, da dort 1875 ein Hallen-Eishockeyspiel stattfand. Der Victoria Cup kann noch nicht als Weltpokal gelten, da nicht automatisch der Stanley Cup-Sieger (Meister der NHL) antritt. Langfristig will die IIHF den Pokal aber zwischen dem europäischen und dem nordamerikanischen Meister ausspielen lassen.
Für Nationalmannschaften gibt es einen World Cup of Hockey genannten Wettbewerb, der unregelmäßig ausgespielt wird. Der World Cup ist das Nachfolgeturnier des Canada Cup und zeichnet sich, im Gegensatz zur jährlich ausgespielten Eishockey-Weltmeisterschaft, dadurch aus, dass alle Profis der NHL am Wettbewerb teilnehmen können.
Faustball
Ausrichter des Faustball-Weltpokal-Wettbewerbs ist die International Fistball Association (IFA):
Der Weltpokal im Faustball wird zumeist zwischen dem Europa- und dem Südamerikapokalsieger ausgespielt, die dann zwei (seltener drei) Spiele am gleichen Ort gegen einander austragen, wobei das Heimrecht jährlich zwischen den beiden Kontinenten wechselt. In einigen Jahren spielte auch als Afrika-Vertreter der SK Windhoek aus Namibia mit. In diesem Fall trat zweimal jeder gegen jeden an.
- Der Pokal für Männer wird seit 1986 ausgetragen (mit drei Unterbrechungen – 1987, 1991 und 1993). Rekordsieger ist SOGIPA Porto Alegre aus Brasilien mit neun Titeln.
- Der Frauen-Wettbewerb findet seit 1997 statt. Die meisten Titel (nämlich je zwei) erzielten der TV Jahn Schneverdingen, die Telekom-Post SG Köln und der Ahlhorner SV, alle aus Deutschland.
Fußball
Hauptartikel: FIFA Klub-Weltmeisterschaft, Weltpokal (Vereinsfußball)
Der Weltpokal im Fußball trägt den offiziellen Namen der FIFA Club World Cup (zu deutsch FIFA Klub-Weltmeisterschaft). Ausrichter ist die Fédération Internationale de Football Association (FIFA).
Die sechs Teilnehmer qualifizieren sich als Sieger der jeweils höchsten kontinentalen Wettbewerbe oder, falls diese verzichten, als jeweils Zweite der Wettbewerbe. Gespielt wird meistens Mitte Dezember. Der Wettbewerb findet seit einiger Zeit schon in Japan statt und beginnt mit einem Viertelfinale, wobei die Vertreter Südamerikas und Europas ein Freilos haben. Sie steigen im Halbfinale in den Wettbewerb ein, der Wettbewerb wird mit einem Finale entschieden, daneben gibt es noch Platzierungsspiele für den dritten und fünften Platz. Das erste mal wurde der Wettbewerb 2000 ausgetragen, zwischen 2001 und 2004 ruhte er dann. Seit 2005 findet er alljährlich statt. Erster Sieger war die brasilianische Mannschaft SC Corinthians Paulista.
Die Klub-Weltmeisterschaft hat den Intercontinental Cup (zu deutsch Weltpokal) abgelöst, der von 1960 bis 2004 ausgespielt wurde. Teilgenommen haben hier nur die Sieger des höchsten kontinentalen Pokals aus Europa und Südamerika. Erster Sieger war das spanische Team Real Madrid, letzter Sieger war die portugiesische Mannschaft FC Porto.
Handball
Der entsprechende Wettbewerb im Hallenhandball findet alle fünf Jahre unter dem Namen Super Globe in Turnierform statt, wobei die Kontinentalverbände der International Handball Federation ihre Vertreter entsenden: 1997 in Österreich gewann das Team von TEKA Cantabria Santander aus Spanien, 2002 in Katar der Club Al Sadd aus dem Gastgeberland. Sieger 2007 in Kairo wurde der spanische Verein BM Ciudad Real vor dem Gastgeber Al Ahly.
Darüber hinaus gibt es zwei Turniere für Nationalmannschaften, die als World Cup (im deutschen Sprachraum auch Weltcup) bezeichnet werden:
- Für Männer den Statoil World Cup. Er findet alle zwei Jahre in Schweden statt.
- Für Frauen den GF World Cup. Dieser wird seit 2005 jährlich in Dänemark ausgetragen.
Rugby League
Ausrichter des aktuellen Rugby League-Weltpokal-Wettbewerbes sind die australasische National Rugby League (NRL) und die europäische Super League:
- World Club Challenge
Der Weltpokal im Rugby League ist die World Club Challenge, an dem der Sieger der National Rugby League und der Sieger der Super League teilnehmen. 2008 sind das Melbourne Storm und die Leeds Rhinos. Gespielt wird meistens Ende Februar. Der Wettbewerb wurde mit einem einzigen Aufeinandertreffen am 29. Februar 2008 in Leeds entschieden. Das erste Mal wurde der Wettbewerb 1976 ausgetragen. Zwischen 1977 und 1986 ruhte der Wettbewerb dann, bis er 1987 mit einigen Unterbrechungen in den folgenden Jahren wieder aufgenommen wurde: 1988, 1990, 1993, 1995, 1996, 1998 und 1999. 1997 wurde ein weltweites Turnier mit 22 Mannschaften aus der europäischen und australasischen Super League ausgetragen. Rekordmeister sind die englischen Vereine Wigan Warriors und Bradford Bulls mit drei Titeln.
Volleyball
Ausrichter des Volleyball-Weltpokal-Wettbewerbs zwischen 1989 und 1992 war die Fédération Internationale de Volleyball (FIBV):
Der Weltpokal im Volleyball hieß FIVB Club World Championship. An ihm nahmen die Sieger des kontinentalen Wettbewerbs aus Südamerika und Europa teil, wobei in den vier Jahren des Wettbewerbs immer die europäischen Mannschaften gewannen. Erster Sieger war Maxicono Parma im Jahr 1989. Rekordweltpokalsieger ist Mediolanum Milano mit zwei Titeln.
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