- Eishockey-Weltmeisterschaft
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Seit 1920 finden Eishockey-Weltmeisterschaften statt, welche von der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) veranstaltet werden. Bis 1928 galten nur die Turniere im Rahmen der Olympischen Spiele (1920 Olympische Sommerspiele, 1924 und 28 Olympische Winterspiele) auch als Weltmeisterschaft. Seit 1930 werden sie jährlich separat (Ausnahmen: eine Unterbrechung von 1940–46 wegen des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren 1980, 1984 und 1988 aufgrund der Olympischen Winterspiele) ausgetragen. Bis 1968 galt in den Olympiajahren das Olympische Eishockeyturnier weiterhin auch gleichzeitig als WM-Turnier.
Im Jahre 1977 wurden zum ersten Mal Junioren-Weltmeisterschaften für Spieler unter 20 Jahren (U 20) ausgetragen; sie finden seither jährlich statt. Seit 1999 tragen auch die Junioren unter 18 Jahren (U 18) jährlich eine WM aus; sie hat sich aus der zuvor alljährlich stattfindenden Junioren-Europameisterschaft durch Einbeziehung der nordamerikanischen und fernöstlichen Mannschaften entwickelt.
Die Frauen trugen ihre erste Weltmeisterschaft im Jahre 1990 aus. Danach fanden die Turniere zunächst im Zweijahresrhythmus statt, seit 1999 gilt auch hier der Einjahresrhythmus. Ausnahmen bilden die Winterolympiajahre (2002, 2006 usw.), in denen weiterhin keine Weltmeisterschaft ausgetragen wird, und das Jahr 2003, als eine SARS-Epidemie die Austragung der A-WM im Gastgeberland China verhinderte. Seit dem Jahr 2008 werden nun auch Weltmeisterschaften für Juniorinnen unter 18 Jahren (U 18) ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis
Teilnehmer bei den Weltmeisterschaften
Mit zunehmender Zahl der Eishockeynationen war es bei den Herren ab Ende der 1950er Jahren nicht mehr möglich, alle für das Turnier angemeldeten Nationen in einem Weltmeisterschaftsturnier spielen zu lassen. Da durch den jährlichen Austragungsmodus eine umfangreiche Qualifikationsrunde nicht möglich erschien, beschloss die Internationale Eishockey-Föderation 1959, unterschiedliche Meisterschaftsklassen (A-, B-, C-Weltmeisterschaft, ab 1987 auch D-WM) mit Auf- und Abstieg ab 1961 einzuführen.
2001 wurde dieser Modus leicht abgeändert und die Bezeichnungen angepasst: Der Weltmeister wird jetzt in der Weltmeisterschaft (World Championship) ausgespielt. Darunter spielen jeweils in zwei Staffeln die Division I (inoffiziell als B-WM bezeichnet) und die Division II (inoffiziell C-WM). Die Division III, die unter der Division II rangiert, spielte bis 2009 nur in einer Staffel. Ab 2010 wird auch hier in zwei Staffeln gespielt. Neu einsteigende oder wiedereinsteigende Nationalmannschaften beginnen bei den Herren grundsätzlich in der Division III.
Die Teilnehmereinstufung bei den Frauen- und Junioren-Weltmeisterschaften sowie der IIHF-Inlinehockey-WM erfolgt auf ähnliche Art und Weise. Allerdings spielen hier die unterschiedlichen Divisionen meist nur in einem Turnier. Bei den Frauen existieren aktuell fünf Divisionen unterhalb der Weltmeisterschaft. Die Weltmeisterschaft findet ab 2011 mit acht Mannschaften statt, wobei die Vorrunde in zwei Gruppen mit jeweils vier Teams ausgetragen wird. Die Divisionen I bis IV werden mit jeweils sechs Mannschaften in einer Staffel und die Division V mit fünf Mannschaften in einer Staffel gespielt.
A-WM der Männer
Die Turniere im Überblick
Medaillenspiegel
nach 75 Turnieren
Rang Land Gold Silber Bronze Gesamt 1 Russland* (davon
UdSSR)
25 (22) 9 (7) 7 (5) 41 (34) 2 /
/
/
Kanada
24 13 9 46 3 Tschechien* (davon Tschechoslowakei)
12 (6) 13 (12) 20 (16) 45 (34) 4 Schweden
8 19 16 43 5 USA
2 9 5 16 6 Finnland
2 6 3 11 7 Großbritannien
1 2 2 5 8 Slowakei
1 1 1 3 9 /
Deutsches Reich /
BR Deutschland
– 2 2 4 10 Schweiz
– 1 8 9 11 Österreich
– – 2 2 * Russland hat die IIHF-Mitgliedschaft der UdSSR übernommen und Tschechien die der Tschechoslowakei bzw. Böhmens. Daher werden in den offiziellen Statistiken diese Länder gemeinsam betrachtet.
A-WM der männlichen Junioren (U-20)
Die Turniere im Überblick
Jahr Austragungsort(e) Gold Silber Bronze 1977 Banská Bystrica, Zvolen (Tschechoslowakei) UdSSR
Kanada
Tschechoslowakei
1978 Montreal, Québec City u.a. (Kanada) UdSSR
Schweden
Kanada
1979 Karlstad, Karlskoga (Schweden) UdSSR
Tschechoslowakei
Schweden
1980 Helsinki, Vantaa (Finnland) UdSSR
Finnland
Schweden
1981 Augsburg, Kaufbeuren u.a. (BR Deutschland) Schweden
Finnland
UdSSR
1982 Minneapolis (USA) Kanada
Tschechoslowakei
Finnland
1983 Leningrad (UdSSR) UdSSR
Tschechoslowakei
Kanada
1984 Norrköping, Nyköping (Schweden) UdSSR
Finnland
Tschechoslowakei
1985 Espoo, Helsinki, Turku, Vantaa (Finnland) Kanada
Tschechoslowakei
UdSSR
1986 Hamilton, Toronto u.a. (Kanada) UdSSR
Kanada
USA
1987 Nitra, Trenčín u.a. (Tschechoslowakei) Finnland
Tschechoslowakei
Schweden
1988 Moskau (UdSSR) Kanada
UdSSR
Finnland
1989 Anchorage (USA) UdSSR
Schweden
Tschechoslowakei
1990 Helsinki, Turku u.a. (Finnland) Kanada
UdSSR
Tschechoslowakei
1991 Saskatoon, Regina u.a. (Kanada) Kanada
UdSSR
Tschechoslowakei
1992 Füssen, Kaufbeuren (Deutschland) GUS
Schweden
USA
1993 Gävle, Falun u.a. (Schweden) Kanada
Schweden
Tschechien
1994 Ostrava, Frýdek-Místek (Tschechien) Kanada
Schweden
Russland
1995 Red Deer (Kanada) Kanada
Russland
Schweden
1996 Boston (USA) Kanada
Schweden
Russland
1997 Genf, Morges (Schweiz) Kanada
USA
Russland
1998 Helsinki, Hämeenlinna (Finnland) Finnland
Russland
Schweiz
1999 Winnipeg (Kanada) Russland
Kanada
Slowakei
2000 Skellefteå, Umeå (Schweden) Tschechien
Russland
Kanada
2001 Moskau, Podolsk (Russland) Tschechien
Finnland
Kanada
2002 Pardubice, Hradec Králové (Tschechien) Russland
Kanada
Finnland
2003 Halifax, Sidney (Kanada) Russland
Kanada
Finnland
2004 Helsinki, Hämeenlinna (Finnland) USA
Kanada
Finnland
2005 Grand Forks, Thief River Falls (USA) Kanada
Russland
Tschechien
2006 Vancouver, Kamloops, Kelowna (Kanada) Kanada
Russland
Finnland
2007 Leksand, Mora (Schweden) Kanada
Russland
USA
2008 Pardubice, Liberec (Tschechien) Kanada
Schweden
Russland
2009 Ottawa (Kanada) Kanada
Schweden
Russland
2010 Saskatoon, Regina (Kanada) USA
Kanada
Schweden
2011 Buffalo, Lewiston (USA) Russland
Kanada
USA
2012 Calgary, Edmonton (Kanada) 2013 Ufa (Russland) 2014 (Schweden) 2015 (Kanada) Die Weltmeisterschaften 2017, 2019 und 2021 finden jeweils in Kanada statt.[1]
Medaillenspiegel
nach 34 Turnieren
* Russland hat die IIHF-Mitgliedschaft der UdSSR übernommen und Tschechien die der Tschechoslowakei. Daher werden in den offiziellen Statistiken diese Länder gemeinsam betrachtet.
A-WM der männlichen Junioren (U-18)
Die Turniere im Überblick
Jahr Austragungsort(e) Gold Silber Bronze 1999 Füssen, Kaufbeuren (Deutschland) Finnland
Schweden
Slowakei
2000 Kloten, Weinfelden (Schweiz) Finnland
Russland
Schweden
2001 Helsinki, Lahti, Heinola (Finnland) Russland
Schweiz
Finnland
2002 Trnava, Piešťany (Slowakei) USA
Russland
Tschechien
2003 Jaroslawl (Russland) Kanada
Slowakei
Russland
2004 Minsk (Weißrussland) Russland
USA
Tschechien
2005 Plzeň, České Budějovice (Tschechien) USA
Kanada
Schweden
2006 Ängelholm, Halmstad (Schweden) USA
Finnland
Tschechien
2007 Tampere, Rauma (Finnland) Russland
USA
Schweden
2008 Kasan (Russland) Kanada
Russland
USA
2009 Fargo, Moorhead (USA) USA
Russland
Finnland
2010 Minsk, Babrujsk (Weißrussland) USA
Schweden
Finnland
2011 Crimmitschau, Dresden (Deutschland) USA
Schweden
Russland
2012 (Schweiz) oder (Dänemark) Medaillenspiegel
nach 13 Turnieren
Rang Land Gold Silber Bronze Gesamt 1 USA
6 2 1 9 2 Russland
3 4 2 9 3 Finnland
2 1 3 6 4 Kanada
2 1 – 3 5 Schweden
– 3 3 6 6 Slowakei
– 1 1 2 7 Schweiz
– 1 – 1 8 Tschechien
– – 3 3 A-WM der Frauen
Die Turniere im Überblick
Jahr Austragungsort(e) Gold Silber Bronze 1990 Ottawa (Kanada) Kanada
USA
Finnland
1992 Tampere (Finnland) Kanada
USA
Finnland
1994 Lake Placid (USA) Kanada
USA
Finnland
1997 Kitchener, Hamilton, Mississauga u.a. (Kanada) Kanada
USA
Finnland
1999 Espoo, Vantaa (Finnland) Kanada
USA
Finnland
2000 Mississauga, Kitchener u.a. (Kanada) Kanada
USA
Finnland
2001 Minneapolis, St. Paul (USA) Kanada
USA
Russland
2003 A-WM ausgefallen 2004 Halifax, Dartmouth (Kanada) Kanada
USA
Finnland
2005 Linköping, Norrköping (Schweden) USA
Kanada
Schweden
2007 Winnipeg, Selkirk (Kanada) Kanada
USA
Schweden
2008 Harbin (China) USA
Kanada
Finnland
2009 Hämeenlinna (Finnland) USA
Kanada
Finnland
2011 Zürich, Winterthur (Schweiz) USA
Kanada
Finnland
2012 Burlington (USA) 2013 Ottawa (Kanada) Die Weltmeisterschaften 2016 und 2020 finden in Kanada statt.
Medaillenspiegel
nach 13 Turnieren
Rang Land Gold Silber Bronze Gesamt 1 Kanada
9 4 – 13 2 USA
4 9 – 13 3 Finnland
– – 10 10 4 Schweden
– – 2 2 5 Russland
– – 1 1 A-WM der Juniorinnen (U-18)
Die Turniere im Überblick
Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze 2008 Calgary (Kanada) USA
Kanada
Tschechien
2009 Füssen (Deutschland) USA
Kanada
Schweden
2010 Chicago (USA) Kanada
USA
Schweden
2011 Stockholm (Schweden) USA
Kanada
Finnland
2012 (Tschechien) Medaillenspiegel
nach 4 Turnieren
Rang Land Gold Silber Bronze Gesamt 1 USA
3 1 – 4 2 Kanada
1 3 – 4 3 Schweden
– – 2 2 4 Tschechien
– – 1 1 Finnland
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Schweer, Joachim; Reisner, Dino: Die Geschichte der Eishockey-WM. Kassel: AGON, 1996, ISBN 3-928562-56-8
- Müller, Stephan: International Ice Hockey Encyclopedia 1904–2005 / BoD GmbH Norderstedt, 2005 ISBN 3-8334-4189-5
Weblinks
- Offizielle Website der IIHF (englisch)
Wikimedia Foundation.