- Widzino
-
Widzino Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Kobylnica Geographische Lage: 54° 26′ N, 16° 58′ O54.42722222222216.964166666667Koordinaten: 54° 25′ 38″ N, 16° 57′ 51″ O Einwohner: 535
Postleitzahl: 76-251 Kobylnica Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: DK 21: Słupsk–Miastko Schienenweg: PKP-Linie 405 Ustka–Piła Nächster int. Flughafen: Danzig Widzino (deutsch Veddin) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Widzino liegt fünf Kilometer südwestlich der Kreisstadt Słupsk am früher so genannten Kamenz-Bach und ist von der polnischen Landesstraße 21 (ehemalige deutsche Reichsstraße 125) Słupsk - Miastko (Rummelsburg) über den Abzweig Kobylnica zu erreichen. Das Dorf ist Bahnstation an der Staatsbahnlinie Nr. 405 Piła (Schneidemühl) - Ustka (Stolpmünde).
Nachbargemeinde von Widzino sind: im Westen Reblino (Reblin), im Norden Bolesławice (Ulrichsfelde), im Osten Kobylnica und im Süden Słonowice (Groß Schlönwitz).
Geschichtliches
Widzino, seiner Form nach ein Zeilendorf, ist eines der ältesten urkundlich bekannten Dörfer des Stolper Landes. Im Jahre 1281 schenkte Herzog Mestwin II. von Pommerellen das Dorf - damals Vidino genannt - dem Kloster Belbuck als Ausstattung für das Nonnenkloster der Prämonstratenser in Stolp.
Während der Reformation nahm 1522 Herzog Bogislaw X. von Pommern die Güter des Klosters in seine Verwaltung. Veddin unterstand dann bis 1810 dem Amt Stolp.
Im Jahre 1784 hatte Veddin mit dem Schulzen 10 Bauern, 2 Kossäten, 5 Büdner (darunter 1 Schmied) und 1 Schulmeister bei insgesamt 21 Feuerstellen. 1853 kaufte es Friedrich Rieck, und in seiner Familie blieb das zuletzt 232 Hektar große Rittergut bis zur Aufsiedlung in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Am 17. Mai 1939 lebten in Veddin 593 Einwohner in 137 Haushaltungen. Das Dorf gehörte mit Adlig Kublitz (Kobylniczka), (Königlich) Kublitz (Kobylnica), Lossin (Łosino) und Sanskow (Zajączkowo) zum Amtsbezirk Lossin im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Auch das zuständige Standesamt hatte seinen Sitz in Lossin. Der Amtsgerichtsbereich war Stolp. Der letzte Veddiner Bürgermeister war Franz Albrecht.
Am 7. März 1945 besetzte die Rote Armee das Dorf, dessen Bewohner ihren Ort aufgrund der von Flüchtlingen völlig verstopften Landstraßen nicht mehr verlassen konnten. Am 14. und 15 März 1945 wurden die Deutschen aus dem Ort vertrieben. Aus Veddin ist das polnische Widzino in der Gmina Kobylnica im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp) geworden. Hier leben heute 535 Einwohner.
Kirche
Vor 1945 waren die Dorfbewohner alle evangelisch. Veddin gehörte zur Kirchengemeinde Kublitz (Kobylnica) und damit zum Kirchspiel der St.-Johannis- und Schlosskirche Stolp. Es lag im Kirchenkreis Stolp-Stadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Friedrich Pieper.
Seit 1945 sind die Einwohner von Widzino überwiegend katholisch. Der Ort gehört weiterhin kirchlich nach Kobylnica, wo die - jetzt katholische - Pfarrei ihren Sitz hat. Sie liegt im Dekanat Słupsk Zachod (Stolp-West) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Evangelische Kirchenglieder gehören heute zum Kirchspiel der Kreuzkirche in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Schule
Die Volksschule in Veddin war vor 1945 dreiklassig. Hier unterrichteten damals zwei Lehrkräfte 89 Kinder. Die letzten deutschen Lehrer waren Karl Syring und Ernst Henke.
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
Gmina Kobylnica (Kublitz)Ortsteile: Bolesławice (Ulrichsfelde) – Bzowo (Besow) – Kobylnica (Kublitz) – Komiłowo (Keudellshof) – Komorczyn (Kummerzin) – Kończewo (Kunsow) – Kruszyna (Krussen) – Kuleszewo (Kulsow) – Kwakowo (Quackenburg) – Lubuń (Labuhn) – Lulemino (Lüllemin) – Łosino (Lossin) – Płaszewo (Wendisch Plassow, 1937-45 Plassenberg) – Reblino (Reblin) – Runowo Sławieńskie (Klein Runow) – Sierakowo Słupskie (Zirchow) – Słonowice (Groß Schlönwitz) – Słonowiczki (Klein Schlönwitz) – Sycewice (Zitzewitz) – Ściegnica (Ziegnitz) – Widzino (Veddin) – Wrząca (Franzen) – Zagórki (Sagerke, 1937-45 Brackenberg) – Zębowo (Symbow) – Żelkówko (Klein Silkow)
weitere Dörfer: Bolesławice-Kolonia - Ciechomice (Friedrichshof) - Dobrzęcino (Dubberzin) - Giełdoń (Georgenthal) - Kczewo (Egsow) - Kobylniczka (Adlig Kublitz) - Kozłówek - Luleminko - Maszkowo (Johannishof) - Miedzno (Grenzhof) - Otok - Reblinko (Neu Reblin) - Rozłęka (Planheide) - Runowo-Kolonia (Annaburg) - Sierakowo-Kolonia - Wrząckie (Klein Franzen) - Zajączkowo (Sanskow) - Zbyszewo (Reinholdsfelde) - Zębowo-Kolonia - Żelki (Groß Silkow) - Żelkowiec
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Widzino (PKP station) — Infobox PKP station name = Widzino city = Widzino district = address = prec = Słonowice following = Kobylnica Sł. water tower = depot = platforms = building = start = prev name = VeddinWidzino is a Polskie Koleje Państwowe (PKP) railway station… … Wikipedia
Veddin — Widzino Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Bolesławice (Kobylnica) — Bolesławice (deutsch Ulrichsfelde) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp). Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichtliches … Deutsch Wikipedia
Bolesławice (Woiwodschaft Pommern) — Bolesławice Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Alt Reblin — Reblino (deutsch Reblin, auch Alt Reblin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp). Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichtliches … Deutsch Wikipedia
Klein Runow — Runowo Sławieńskie (deutscher Name Klein Runow) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp). Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3… … Deutsch Wikipedia
Neu Reblin — Reblino (deutsch Reblin, auch Alt Reblin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp). Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichtliches … Deutsch Wikipedia
Reblinko — Reblino (deutsch Reblin, auch Alt Reblin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp). Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichtliches … Deutsch Wikipedia
Runowo-Kolonia — Runowo Sławieńskie (deutscher Name Klein Runow) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp). Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3… … Deutsch Wikipedia
Besow — Bzowo (deutscher Name: Besow) ist ein Dorf im Nordosten der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Kreis Słupsk (Stolp). Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichtliches 2.1 Ortsgliederung bis… … Deutsch Wikipedia