- Wiersbitzkyj
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Wierzbicki (phonetisch „Wieschbitzki“) ist der Name eines polnischen Uradelsgeschlechte (von poln. wierzba, „Weidenbaum“, in Deutsch etwa „bei/von den Weiden“) und wurde erstmals im Jahre 931 urkundlich erwähnt.
1250 Angehörige der polnischen Ritterschaft, der Szlachta. Im Königreich Polen Verwaltungsämter als Wojwode, Kastellan; Kirchenämter Bischof. 1772 erfolgte teils Aufnahme in den preußischen Adel durch Erbhuldigung (Friedrich II.), in diesen Fällen wurde das deutsche Adelsprädikat von/"v." dem polnischen Familiennamen vorangestellt, teils in Verbindung mit dem Wappennamen in Form eines Doppelnamens. In Preußen meist spätere Militärlaufbahn, bis zum Generalmajor.
Durch Einheirat mit Nachkommen von Umina Berzeviczy hat ein Zweig auch peruanische Wurzeln.
Drei Auszeichnungen zum Ritter des Ordens Pour le Mérite (1740–1807): Friedrich Gottlob Karl Ludw. v. Corvin-Wiersbitzki (1787), Aug. Ferd. v. Corvin-Wiersbitzki (1793), Heinr. Friedrich Ernst v. Corvin-Wiersbitzki (1794),
Heute existieren mehrere hunderttausend Namensträger, die über die ganze Welt verteilt sind, wobei ein Großteil in Polen, dem historischen Baltikum, Russland, der Ukraine, Frankreich, den Vereinigten Staaten, Südafrika, Österreich und in Deutschland lebt.
Der Name Wierzbicki wurde in verschiedenen Sprachen und Zeiten unterschiedlich geschrieben:
- Wiersbitzki
- Wiersbitzky
- Wierzbitzky
- Wiersbitzkyj
- Wierzbitzkyj
- Wiersbitzki
- Wiersbitzke
- Wirsbitzki
- Wirsbitzke u. ä.
Es gibt mehrere Adelsgeschlechter mit diese Familienname, ohne Blutverwandschaft, benutzte verschiedene Wappen:
- Wierzbicki mit Wappen Gryf
- Wierzbicki mit Wappen Jastrzębiec
- Wierzbicki mit Wappen Lubicz
- Wierzbicki mit Wappen Nieczuja
- Wierzbicki mit Wappen Ślepowron
- Wierzbicki mit Wappen Korwin (Corvin-Wierzbicki)
- Wierzbicki mit Wappen Nałęcz
- Wierzbicki mit Wappen Radwan
Den Name Wierzbicki trugen außer Adelsgeschlechtern auch mehrere bürgerliche und bauernliche Familien in Polen.
Inhaltsverzeichnis
Namensträger
Otto von Corvin-Wiersbitzki, 1812–1886
Deutscher Schriftsteller und Journalist, Pseudonyme: Otto von der Weiden, Otto von Corvin.
Auf den Militärdienst in einer Kadettenanstalt vorbereitet, war Corvin u.a. ab 1830 als Leutnant in Mainz stationiert; 1835 verließ er das Militär und schloß sich der deutschen Befreiungsbewegung an, war 1849 an der Badische Revolution beteiligt, wurde nach dessen Niederschlagung zum Tode verurteilt, dann aber zu einer 10-jährigen Festungshaft begnadigt. Nach Beendigung der Haft ging er nach London, wurde Mitarbeiter des englischen Schriftstellers Charles Dickens und Mitarbeiter der Times, in deren Auftrag er den Sezessionskrieg beobachtete und kam schließlich als Korrespondent der New York Times nach Deutschland zurück. 1871 zog er mit den preußischen Truppen in Paris ein, wo er mit seinem ehemaligen Gegenspieler Otto von Bismarck zusammentraf. Bekannt wurde er durch seine gegen die katholische Kirche gerichtete, in zwei Bänden 1845 veröffentlichte Kampfschrift, die ab 1868 unter dem Titel Pfaffenspiegel immer wieder neu aufgelegt wurde, obwohl dessen Inhalt wissenschaftlicher Beurteilung nicht standhielt.
Alicia Fulford-Wierzbicki ist eine Schauspielerin. Ihr Debüt war im mit Beifall begrüßten neuseeländischen Film Rain.
Robert Jaroslaw Wierzbicki ist Professor an der Fachhochschule Mittweida und Inhaber von WIERZBICKI.ORG Cross Media Network.
Anna Wierzbicka (* 1938 in Polen) ist eine Linguistin, die heute in Australien lehrt. Sie ist hauptsächlich bekannt geworden mit ihren Arbeiten über die Semantik natürlicher Sprachen.
Elisabeth Wierzbicka Wela (* 1964 in Kraków) ist eine internationale Kunstmalerin und Plastikerin. Sie studierte von 1984–1989 an der Krakówer Academy of Fine Art und setzte abschließend ihre Ausbildung am Ecole Superiore of Fine Art in Paris fort.
Die Wappengemeinschaften der verschiedenen Zweige mit ihrem Namen
(poln. Herb szlachecki)
Literatur
- Juliusz hrabia Ostrowski: Księga herbowa rodów polskich (Wappenbuch der polnischen Geschlechter). Warschau 1897
- Adam Boniecki: Herbarz polski. Warschau 1903, Herausgeber: Gebethner und Wolff
- Seweryn Uruski, Adam Kosinski u. Aleksander Wlodarski: Rodzina, Herbarz szlachty polskiej. Warschau 1907, Herausgeber: Gebethner and Wolff.
- Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1859–1870
- K. Lodz-Czarnecki: Herbarz polski. Gneisen (heute: Gniezno) 1873 (polnisches Wappenbuch)
- I. A. Tyroff: Wappenbuch der preußischen Monarchie. Nürnberg 1828
- Polska enzyklopedja slachecka (Polnische Adelsenzyklopädie), Warschau 1938
- Bartosz Paprocki: Herby rycerstwa polskiego, wyd. 1584, wzn. 1858 (Wappen des polnischen Rittertums, Verlag 1584 und 1858)
- Emilian von Zernicki-Szeliga: Der Polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien; Generalverzeichnis, Verlag von Henri Strand, Hamburg 1900
- Adam Boniecki, Artur Herbarz Polski Reiski. Część I: Wiadomości historyczno-genealogiczne o rodach szlacheckich, t. I-XVII (reprint) Warschau 1899–1913 Gebethner i Wolff
- Herbarz polski, to iest O przyrodzeniv zioł y drzew rozmaitych, y innych rzeczy do lekarztw nalezących. Księgi dwoie... Marcin z Urzędowa Drukarnia Łazarzowa ; Krakau 1595
- Genealogisches Handbuch des Adels
Siehe auch
Weblinks
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