- Wilhelm Pockels
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Wilhelm Pockels (* 19. Juli 1832 in Wolfenbüttel; † 13. Januar 1904 in Braunschweig) war von 1879 bis 1904 Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Er wurde als Sohn des Wolfenbütteler Stadtrates Wilhelm Pockels († 1876) geboren. Dieser arbeitete ab 1833 in Holzminden als Kreisdirektor, wo der junge Pockels das Gymnasium besuchte. Er studierte von 1850 bis 1853 Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen, wo er sich dem Corps Brunsviga anschloss. Im Januar 1858 wurde er Bürgermeister von Seesen. Während der vierjährigen Amtszeit legte er im Juli 1859 sein zweites juristisches Staatsexamen ab. In Seesen wurde er am 1. Dezember 1863 zum Ehrenbürger ernannt. Am Folgetag begann er eine Tätigkeit als Polizeiassessor Braunschweig. Im Mai 1873 wurde Pockels zum Direktor der Wolfenbütteler Gefangenenanstalt ernannt. In Wolfenbüttel wurde er 1875 auch zum Stadtverordneten gewählt. Im Februar 1878 wurde er Polizeidirektor in Braunschweig, bevor er dort im März 1879 zum Oberbürgermeister als Nachfolger Casparis gewählt wurde. Pockels war seit 1881 Mitglied des Braunschweigischen Landtages, dessen Präsident er 1898 wurde. Im Juli 1897 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der juristischen Fakultät der Universität Göttingen verliehen.
Braunschweig wird Großstadt
Im Jahre 1890 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000, womit Braunschweig zur Großstadt wurde. Der unter seinem Amtsvorgänger Caspari begonnene notwendige Ausbau der Infrastruktur wurde unter Pockels fortgesetzt. Die städtische Kanalisation und die Rieselfelder wurden ab 1879 angelegt, 1887 erfolgte die Eröffnung des Hauptfriedhofs und im Jahre 1900 wurde das von Ludwig Winter entworfene neue Rathaus fertiggestellt. Es wurden mehrere Schulbauten errichtet und Parkanlagen wie der Prinz-Albrecht-Park (ab 1903) geschaffen. Für die Erschließung der Außenstadt wurde 1889 durch den Stadtgeometer F. Knoll ein Ortsbauplan entworfen.
Nach ihm ist seit 1905 die Pockelsstraße im zentralen Campusbereich der Technischen Universität Braunschweig benannt.[1]
Literatur
- Norman-Mathias Pingel: Wilhelm Pockels. In: Braunschweiger Stadtlexikon. herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Luitgard Camerer, Manfred R. W. Garzmann und Wolf-Dieter Schuegraf unter besonderer Mitarbeit von Norman-Mathias Pingel, Braunschweig 1992, Seite 182, ISBN 3-926701-14-5
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hannover 1996, Seite 465
Einzelnachweise
- ↑ Camerer, Garzmann, Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Braunschweig 1992, S. 182
Weblinks
Maires, Stadt- bzw. Magistratsdirektoren (in der Funktion eines Bürgermeisters) und Oberbürgermeister der Stadt BraunschweigMaires (1807–1813)
Wilhelm Albrecht Christian von Mahrenholtz (1807–1808) | Friedrich Ludwig von Münchhausen (1809–1813)Stadt- bzw. Magistratsdirektoren in der Funktion eines Bürgermeisters (1813–1848)
Johann Heinrich Wilmerding (1813–1825) | Wilhelm Bode (1825–1848)Oberbürgermeister (seit 1848)
Heinrich Caspari (1848–1879) | Wilhelm Pockels (1879–1904) | Hugo Retemeyer (1904–1925) | Paul Trautmann (1925–1929) | Ernst Böhme (1929–1933) | Wilhelm Hesse (1933–1943/45) | Hans-Joachim Mertens (1943–1945 m.d.W.d.G.b.) | Erich Bockler (1945) | Ernst Böhme (1945–1948) | Otto Bennemann (1948–1952) | Kurd Semler (1952–1954) | Otto Bennemann (1954–1959) | Martha Fuchs (1959–1964) | Bernhard Ließ (1964–1972) | Walter Klöditz (1972–1974) | Günter Jaenicke (1974–1976) | Gerhard Glogowski (1976–1981) | Hartmut Scupin (1981–1986) | Gerhard Glogowski (1986–1990) | Werner Steffens (1990–2001) | Gert Hoffmann (seit 2001)
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