Glogowski

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Gerhard Glogowski (* 11. Februar 1943 in Hannover) ist ein deutscher SPD-Politiker. Er war vom 21. Juni 1990 bis zum 27. Oktober 1998 Innenminister von Niedersachsen und vom 28. Oktober 1998 bis zum 14. Dezember 1999 Ministerpräsident von Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Glogowski in Bonn eine Lehre als Werkzeugmacher. Parallel dazu besuchte er die Abendschule und machte dort sein Abitur nach. Anschließend studierte er an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg bis zum Abschluss als Diplom-Volkswirt.

Politische Laufbahn

Glogowski wuchs in Bonn auf, sein Vater war Chauffeur der SPD-Politiker Herbert Wehner und Erich Ollenhauer.

Seit 1960 ist Glogowski Mitglied der IG Metall.

Mit 29 Jahren wurde er zunächst Bürgermeister des Stadtteils Braunschweig-Waggum, bevor er mit 33 Jahren ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig wurde (1976 bis 1981 und 1986 bis 1990).

1978 wurde er erstmals in den Niedersächsischen Landtag gewählt, dem er ohne Unterbrechung bis 2004 angehörte. Von 1984 bis 1990 war er dort stellvertretender Vorsitzender der SPD Landtagsfraktion.

Neben diesen politischen Ämtern nahm Glogowski in verschiedenen anderen Institutionen eine Vielzahl herausgehobener Positionen ein. So war er beispielsweise vor seiner Amtszeit als Innenminister auch Präsident des Niedersächsischen Städtetages. Er gehörte außerdem viele Jahre den Aufsichtsräten der Volkswagen AG, der Norddeutschen Landesbank und der Öffentlichen Versicherung Braunschweig an.

Glogowski hat sich über viele Jahre immer wieder vehement für den Bau der vom Stadtsportbund geforderten Großsporthalle eingesetzt. Dieses für die Stadt Braunschweig außerordentlich wichtige Projekt konnte schließlich im wesentlichen deshalb realisiert werden, weil er sich im Rahmen der ihm als Mitglied der Landesregierung zur Verfügung stehenden Möglichkeiten dafür eingesetzt hatte, dass sich die Volkswagen AG und die Nord/LB neben anderen Sponsoren an der Finanzierung der Investitionskosten für die Veranstaltungshalle am Europaplatz einsetzten.

Seit Jahrzehnten hat sich Glogowski zudem immer wieder für die Belange des BTSV Eintracht von 1895 e. V. engagiert. Nachdem er bereits in den 80er Jahren an den Entscheidungen der Stadt Braunschweig zum Erhalt des Stadions an der Hamburger Straße verantwortlich mitgewirkt hatte, setzte er sich als Niedersächsischer Innenminister für den Ausbau des Stadions ein. Die Finanzierung des Investitionsprojektes konnte nur deshalb sichergestellt werden, weil das Land Niedersachsen in erheblichem Umfang Sportförderungsmittel gewährte. Als Präsident hat er die Eintracht vor dem finanziellen Ende bewahrt und den Verein wirtschaftlich konsolidiert.

Glogowski gilt als „Vater“ des Braunschweiger Straßenkarnevals. Er hat 1996 die Anregung für einen Braunschweiger „Kinderkarnevalsumzug“ gegeben. Daraus ist mittlerweile der größte Karnevalsumzug in Norddeutschland mit mehr als sechs Kilometern Länge geworden.[1] Bis zu 280.000 Zuschauer säumen an dem Veranstaltungstag die Straßen der Innenstadt. Die Organisatoren des Karnevalsumzuges haben ihn für sein langjähriges Engagement zum Ehrenzugmarschall ernannt.

Öffentliche Ämter

Vom 21. Juni 1990 bis 28. Oktober 1998 war er niedersächsischer Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident unter Gerhard Schröder. Nach Schröders Wahl zum Bundeskanzler am 27. Oktober 1998 trat Glogowski am 28. Oktober 1998 dessen Nachfolge als niedersächsischer Ministerpräsident an. Die Kritiker in Hannover formierten sich auch gegen den Braunschweiger Klüngel. Glogowski hatte auch als Innenminister und Ministerpräsident die Interessen seiner Heimatstadt im Blick. Er besorgte Landesmittel für den Ausbau des Eintracht-Stadions und den öffentlichen Nahverkehr. Er kümmerte sich von der Staatskanzlei aus um die Baugenehmigung für einen Supermarkt oder das Rizzi-Haus. Weil diverse Skandale in seiner Heimatstadt mit ihm in Verbindung gebracht wurden, trat Glogowski nach nur gut einem Jahr zurück.

Gerhard Glogowski ist Ehrensenator der TU Braunschweig.

Leben nach der Politik

Nachdem Gerhard Glogowski siebeneinhalb Jahre Präsident von Eintracht Braunschweig war, wurde er im Dezember 2007 zum Ehrenpräsidenten des Vereins ernannt.

Am 18. Dezember 2007 beschloss der Rat der Stadt Braunschweig nach kontroverser Debatte mehrheitlich, Glogowski zum Ehrenbürger der Stadt Braunschweig zu ernennen. Die Ernennung fand am 11. Februar 2008 statt.[2]

Siehe auch

Zitate

NPD, DVU und Republikaner zu unterscheiden, hieße Scheiße nach Geruch zu sortieren.“ - Gerhard Glogowski 1998

Einzelnachweise

  1. http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/veranstaltungen/blickpunkte/bsm_artikel/karneval.html
  2. Uwe Hildebrandt: Viel Anerkennung und eine Anekdote: Glogowski rettete den Löwen, newsclick.de, 12. Februar 2008

Weblinks


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