Belair Airlines

Belair Airlines
Belair Airlines
Boeing 767 der Belair
IATA-Code: 4T
ICAO-Code: BHP
Rufzeichen: Belair
Gründung: 2001
Sitz: Opfikon, Schweiz
Heimatflughafen: Flughafen Zürich
Allianz: Air Berlin
Vielfliegerprogramm: Top Bonus
Flottenstärke: 4
Ziele: Internationale Charterflüge

Die Belair (offiziell Belair Airlines AG) ist eine schweizerische Charterfluggesellschaft mit Sitz in Opfikon. Heimatflughafen der Belair ist Zürich-Kloten. 2007 erwarb Air Berlin eine 49-prozentige Beteiligung an Belair. Seither sind die Flugzeuge in die Air Berlin-Flotte integriert und tragen deren Farben.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ur-Balair

1925 gründete Balz Zimmermann in Basel die Basler Luftverkehrs AG, kurz Balair, wobei auf den französischen Namen der Stadt Basel, Bâle, zurückgegriffen wurde. Die erste Linie führte von Basel nach Freiburg (Breisgau) und Mannheim. Die Balair wuchs rasch - 1929 wurde der (damals noch) Flugplatz Basel-Sternenfeld als grösster Flugplatz der Schweiz von neun Linien (u.a. nach La Chaux-de-Fonds, Zürich, Genf-Lyon oder Karlsruhe und Frankfurt am Main) direkt angeflogen. Wegen der Weltwirtschaftskrise mussten die Basler Balair und die Zürcher Ad Astra Aero [lateinisch: Zu den Sternen fliegen] auf Druck des eidgenössischen Luftamtes hin am 1. Januar 1931 zur Swissair mit Sitz in Zürich fusionieren.

Während des Bestehens flog die Balair über 18'000 Passagiere, 320 Tonnen Fracht und gut 143 Tonnen Post. Geflogen wurde nur im Sommerhalbjahr. Finanziert wurde sie v.a. mit Bundessubventionen und vom Posttransport für die Schweizerischen PTT-Betriebe.

Charter-Balair

Douglas DC-8 der Balair

Die zweite Balair wurde im Januar 1953 gegründet. Das Basler Stimmvolk stimmte am 5. Oktober 1952 der Gründung einer Aktiengesellschaft zu. Hans Peter Tschudin wurde als erster Präsident gewählt. Die Balair konzentrierte sich in den ersten Jahren auf die Flugschulung und den Flugzeugunterhalt sowie die Abfertigung der Swissair Maschinen auf dem Flugplatz Basel-Mulhouse. 1957 fand der Einstieg ins Chartergeschäft mit zwei Vickers 610 Viking statt. 1959 erwarb die Swissair eine 40%ige Beteiligung an der Balair. Die Flotte wurde um zwei DC-4 der Swissair aufgestockt.

Nachdem im Jahre 1979 zur Balairflotte die DC-10 (Kennzeichen HB-IHK) hinzukam, umfasste die damalige Flotte insgesamt eine DC-6, eine DC-9 und zwei DC-8.

Ziele während der Winterzeit waren unter anderem Mombasa, Rio de Janeiro, Colombo (Sri Lanka), New York und Los Angeles. Sehr oft waren die Flugzeuge der Balair im Auftrag des IKRK in Krisengebieten unterwegs. Eine Fokker 27 wurde im Auftrag der Vereinten Nationen betrieben. Mit der DC-6 HB-IBS verfügte die Balair über den letzten viermotorigen Propliner der Schweiz. Die Maschine wurde nach Kanada verkauft und fliegt dort als Löschflugzeug.

Balair-CTA

Später wurden unter dem Namen Balair Charterflüge der Swissair durchgeführt, 1993 die beiden Chartertöchter Balair und CTA (Genf) zur balairCTA fusioniert. Politisch bedingt verblieb das Rechtsdomizil der Firma in Genf, die Buchhaltung in Basel, während die operationelle Basis nach Zürich verlegt wurde. Trotz Restrukturierung und Massenentlassungen konnte das Swissair Charter-Geschäft nicht in die Gewinnzone geführt werden. 1995 wurde der Betrieb eingestellt. Die Kurzstrecken gingen an die Crossair über, die Langstrecken an die Swissair. 1997 wurde das Chartergeschäft wieder ausgelagert und per 1. November 1997 flog die Balair/CTA als Tochtergesellschaft der Swissair.

Neue Balair

Die Kombination Charter- und Linienverkehr bewährte sich dann aber doch nicht, und so wurde 1997 wieder eine Charter-Tochter der Swissair gegründet, welche unter dem alten Markennamen Balair auftrat. Exklusiv für die Reiseveranstalter Hotelplan und deren Tochtergesellschaften ESCO-Reisen und M-travel wurden auf Mittel- und Kurzstrecken zwei Boeing 757-200 betrieben, deren Leasingnehmerin Hotelplan selber war; zudem verfügte die Balair über zwei Boeing 767-300 für Langstrecken. Auch die neue Balair geriet in den Strudel der Swissair-Krise nach deren Grounding. Am 5. Oktober 2001 landete der letzte Balair-Flug in Zürich. Während die Boeing 767 an die Leasinggeber zurückgingen, transferierte Hotelplan ihre eigenen Boeing 757 in die als Auffanggesellschaft gegründete Belair Airlines.

von Balair zu Belair

Im Herbst 2001 war für die Verantwortlichen des Reisekonzerns Hotelplan klar, dass mit dem Ende der Swissair und den Airlinebetrieben der SAir-Group auch das Ende der Charter-Gesellschaft Balair eingeläutet war. Nach Rücksprache mit dem Mutterkonzern Migros gründete Hotelplan die neue Charterfluggesellschaft Belair Airlines, die am 16. Oktober im Handelsregister eingetragen wurde. Diese geringfügige Namensänderung machte es möglich, die beiden (Hotelplan-)eigenen Boeing 757 mit sehr geringem Aufwand provisorisch umzumalen. Von der Balair konnten 120 Angestellte übernommen werden.

Belair

Die Flugzeuge blieben einen Tag am Boden, ehe sie – nach dem Übertragen aller betriebsnotwendigen Unterlagen auf die neue Gesellschaft und der Erteilung der Flugbewilligung durch das BAZL – am 3. November 2001 zum ersten kommerziellen Flug der Belair abhoben. Die Flüge der beiden Maschinen führen seither hauptsächlich zu Badeorten am Mittelmeer und im nördlichen Afrika. Neben den beiden Boeing 757-200 (HB-IHR und HB-IHS), wurde mittlerweile wieder eine Boeing 767-300 (HB-ISE) geleast, die auf Langstrecken eingesetzt wird.

Neben den regulären Ferienflügen, dienten die Belair B767 und die Edelweiss A330 bereits mehrfach gemeinsam der Rückführung von Ferienreisenden aus Krisengebieten, nach Naturkatastrophen oder Anschlägen. In Zusammenarbeit mit der REGA, der Schweizerischen Rettungsflugwacht, wurde die B757 HB-IHR der Belair so umkonzipiert, dass sie im Falle von Katastrophen als Rettungsflugzeug eingesetzt werden könnte. Somit bildet Belair eine Partnerschaft mit REGA im Bereich Repatriierungsflüge.

Seit dem 1. November 2007 ist Air Berlin im Sinne einer strategischen Partnerschaft mit 49% am Unternehmen beteiligt, die schrittweise in Kraft trat. Mit der Kooperation vergrössert Air Berlin die Präsenz in der Schweiz via das Vertriebsnetz der Hotelplan-Gruppe, umgekehrt steht den Hotelplan-Kunden ein deutlich vergrössertes Flugangebot zur Verfügung. Aus diesem Grund wurden die zwei Boeing 757-200ER in Air Berlin-Farben umlackiert und in die Flotte integriert. Das erste Flugzeug in den neuen Farben war die HB-IHR.[2]

Seit März 2009 betreibt Belair Airlines nebst der Boeing Flotte zudem zwei Airbus A320 sowie einen Airbus A319.

Eigentumsverhältnisse

Belair gehört dem Migros-Konzern respektive dessen Reisebüro-Konzerntochter Hotelplan. Schrittweise beteiligt sich Air Berlin an der Fluggesellschaft, bis ein Anteil von 49% erreicht ist.

Ziele

Belair fliegt mit zwei Boeing 757 und einer Boeing 767 im Auftrag von Air Berlin unterschiedliche Ziele innerhalb des Streckennetzes an. Als eigenständige Fluggesellschaft wurden Langstrecken-Ziele, wie beispielsweise Phuket oder die Malediven, sowie Vancouver (Kanada) und San Francisco (Vereinigte Staaten) angeflogen. In der Wintersaison 07/08 flog Belair ausserdem Goa und Marrakesch an.

Streckennetz ab März 2009: Europa, mehrheitlich rund um das Mittelmeer, sowie Ägypten und Kanaren. Startplätze sind Zürich und Basel. Flüge innerhalb der EU werden mit AB-Designator (Air Berlin) durchgeführt. Flüge ausserhalb der EU sind mit 4T-Flugnummer (Belair) unterwegs.

Flotte

(Stand: März 2009)[3]

  • 2 Boeing 757-200ER (Auslieferung 2000, in den Farben der Air Berlin) Sie werden durch A321 ersetzt.
  • 1 Boeing 767-300ER (in den Farben der Air Berlin, wird 2009 ausgemustert und an Condor übergeben)
  • 2 Airbus A320 (in den Farben der Air Berlin)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Belair Airlines als Mitglied der Air Berlin Group
  2. skyliner-aviation.de: Foto der Boeing 757-200ER HB-IHR
  3. airfleets.net: Belair-Flotte 23. März 2009

Weblinks


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