Malediven

Malediven
ދިވެހިރާއްޖޭގެ ޖުމުހޫރިއްޔާ

Raajjeyge Jumhooriyyaa
Republik Malediven

Flagge der Malediven
Wappen der Malediven
Flagge Wappen
Amtssprache Dhivehi
Hauptstadt Malé
Staatsform Präsidialrepublik mit beträchtlichem Einfluss des Präsidenten
Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Mohamed Nasheed
Fläche 298[1] km²
Einwohnerzahl 395.650 (Stand Juli 2010)[2]
Bevölkerungsdichte 1.070,4 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt nominal (2007)[3] 1.674 Mio. US-Dollar (187.)
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 4.200 US$ (153.)
Human Development Index 0,771(95.) [4]
Währung 1 Rufiyaa = 100 Laari
Unabhängigkeit am 26. Juli 1965
Nationalhymne Gavmii mi ekuverikan matii tibegen kuriime salaam
Zeitzone UTC +5h
Kfz-Kennzeichen MV
Internet-TLD .mv
Telefonvorwahl +960
Maldives in its region (small islands magnified).svg
Maldives DE.png

Die Malediven (amtlich: Republik Malediven, (dhivehi: ދިވެހިރާއްޖޭގެ ޖުމުހޫރިއްޔާ, Rajjeyge Jumhuriyya) sind ein Inselstaat im Indischen Ozean nahe der Südspitze Indiens und bestehen aus mehreren Atollen und 1196 Inseln, von denen 220 von Einheimischen bewohnt und 87 weitere für touristische Zwecke genutzt werden. Zudem ist das Land Gründungsmitglied der SAARC (Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage der Malediven im Indischen Ozean
Die Atolle Nord- und Süd-Malosmadulu
Blick aus der Luft

Allgemein

Die Malediven sind eine Kette (der Name „Malediven“ bedeutet „Inselkette“, vgl. Mala) von 19 Inselgruppen im Indischen Ozean, südwestlich von Indien und Sri Lanka. Sie erstrecken sich über 823 Kilometer in Nord-Süd-Richtung bis kurz südlich des Äquators. Die Inseln sind verteilt auf 26 Atolle mit Korallenriffen.[2] Sie liegen, wie die Lakkadiven, auf dem maledivischen Rücken. Dieser wird als abgekippte und gesunkene Randscholle der indischen Landmasse angesehen. Die Malediven sind nicht, wie beispielsweise Hawaii, vulkanischen Ursprungs. Insgesamt sind von den 1.196 Inseln nur 220 Inseln bewohnt. Die Inseln liegen alle rund 1 Meter (m) über dem Meeresspiegel, was sie besonders anfällig für den stetig ansteigenden Meeresspiegel macht. Die höchste Erhebung ist auf der Insel Villingili im Addu-Atoll mit 2,4 m.[2]

Die nahe gelegenen Riffe bieten den einzigen Schutz vor den manchmal heftigen Monsunstürmen. Die Inseln sind mit Palmen und Brotfruchtbäumen bewachsen und von Sandstränden und klaren Lagunen umgeben.

Die Malediven lassen sich in Inseln für Einheimische („local islands“) und Inseln für Touristen unterscheiden (wie Kuramathi, Bandos, Vabbinfaru oder Meerufenfushi). Malediver sind auf den Touristeninseln nur als Personal zugelassen. Touristen wiederum haben nur bedingt Zutritt auf Einheimischen-Inseln; in der Regel ist dies nur im Rahmen geführter Touren („Island-Hopping“) möglich. Darüber hinaus kann man eine staatliche Erlaubnis beantragen. Derartige Genehmigungen werden nur selten und unter strengen Auflagen erteilt.

Ein Drittel der maledivischen Bevölkerung lebt auf der Hauptinsel Malé, die zugleich einzige richtige Stadt der Malediven ist. Malé ist eine der am dichtesten besiedelten Städte der Welt: Auf gerade einmal 5,7 Quadratkilometern drängt sich Hochhaus an Hochhaus, um über 103.000 Menschen zu beherbergen. Aus diesem Grund wurde 1997 eine Planung begonnen, um rund 3 Kilometer entfernt von Malé durch Landgewinnung eine neue Insel zum Wohnen und Arbeiten zu schaffen. Die Insel Hulhumalé soll mit Abschluss der Phase 1 von rund 60.000 Menschen bevölkert sein.

Siehe auch: Atolle der Malediven

Klima

Die Malediven haben im meist ruhigen Indischen Ozean ein sehr konstant heißes, tropisches Klima. Die Temperaturen fallen selbst nachts selten unter 25 Grad.

Prägend für das Klima sind der Südwest-Monsun von Mai bis Oktober und der Nordost-Monsun von November bis April. Der Südwest-Monsun bringt normalerweise im Juni und Juli Wind und intensivere Niederschläge. Als beste Reisezeit gelten die Monate November bis April.

Malé
Klimadiagramm (Erklärung)
J F M A M J J A S O N D
 
 
114
 
30
26
 
 
38
 
31
26
 
 
74
 
31
26
 
 
123
 
32
27
 
 
219
 
31
26
 
 
167
 
31
26
 
 
150
 
31
26
 
 
176
 
30
26
 
 
199
 
30
25
 
 
194
 
30
25
 
 
231
 
30
25
 
 
217
 
30
25
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: WMO
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Malé
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 30,3 30,7 31,4 31,6 31,2 30,6 30,5 30,4 30,2 30,2 30,1 30,1 Ø 30,6
Min. Temperatur (°C) 25,7 25,9 26,4 26,8 26,3 26,0 25,8 25,5 25,3 25,4 25,2 25,4 Ø 25,8
Niederschlag (mm) 114,2 38,1 73,9 122,5 218,9 167,3 149,9 175,5 199,0 194,2 231,1 216,8 Σ 1.901,4
Sonnenstunden (h/d) 8 9 8 7 6 6 6 6 6 5 6 8 Ø 6,7
Regentage (d) 6 3 5 9 15 13 12 13 15 15 13 12 Σ 131
Wassertemperatur (°C) 27 27 28 29 29 28 28 27 27 28 28 27 Ø 27,8
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
30,3
25,7
30,7
25,9
31,4
26,4
31,6
26,8
31,2
26,3
30,6
26,0
30,5
25,8
30,4
25,5
30,2
25,3
30,2
25,4
30,1
25,2
30,1
25,4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
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c
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114,2 38,1 73,9 122,5 218,9 167,3 149,9 175,5 199,0 194,2 231,1 216,8
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: WMO

Bevölkerung und Sprache

Die 395.650 Einwohner (Schätzung Juli 2010)[2] der Malediven sind sunnitische Muslime. Der Islam ist die alleinige Staatsreligion. Bedingung für die maledivische Staatsbürgerschaft ist das muslimische Glaubensbekenntnis. Religionsfreiheit wird ausdrücklich ausgeschlossen. Auf dem aktuellen christlichen Weltverfolgungsindex von Open Doors stehen die Malediven auf Platz 6 (Vergleich 2008: Platz 4, 2009: Platz 6, 2010: Platz 5).[5]

Die maledivische Sprache, Dhivehi, leitet sich vom mittelalterlichen Singhalesisch ab, ist aber inzwischen vollkommen eigenständig.

Siehe auch: Christentum in den Malediven

Gesundheitswesen

In der Hauptstadt Malé sind zwei Krankenhäuser vorhanden, ein privates (ADK) und ein öffentliches (IGMH). Beide Krankenhäuser sind verhältnismäßig gut ausgestattet. Kompliziertere chirurgische Behandlungen können dort jedoch nicht durchgeführt werden. Hier wird von vielen Maledivern eine Behandlung in Indien bevorzugt, sofern die finanziellen Mittel vorhanden sind.

Die medizinische Versorgung und Betreuung der Bevölkerung auf den kleineren Inseln basiert weitgehend auf traditionellen Behandlungsmethoden und ist aufgrund der stark zentralistisch ausgebauten Infrastruktur nur unzureichend. Einige Inseln besitzen Apotheken und „Medical Centers“, die aber in den wenigsten Fällen mit Ärzten besetzt sind. Die Insel Bandos im Nord-Malé-Atoll jedoch hat gleich zwei Ärzte ständig im Dienst: Einen GP (General Practitioner) und einen DMO (Diving Medical Officer, Taucharzt). Letzterer ist verantwortlich für die auf Bandos vorhandene Dekompressionskammer, in der Tauchunfälle behandelt werden können. In der Regel werden beide Dienstposten mit Ärzten aus dem deutschsprachigen Raum besetzt.

Bildung

Die Alphabetisierungsrate liegt bei 99 Prozent. Auf jeder kleinen Insel gibt es Schulen, in denen die Kinder ab dem Alter von sechs Jahren Englisch und Dhivehi lesen und schreiben lernen sowie darüber hinaus das arabische Alphabet, um den Koran rezitieren zu können. Die einzigen Schulen, in denen man die Hochschulreife erlangen kann, befinden sich in Malé. Zunehmend orientiert sich das Bildungssystem an der arabischen Welt, Hauptfach ist Islam.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Malediven

Über die Erstbesiedlung der Malediven sind in der wissenschaftlichen Literatur bis heute nur widersprüchliche Informationen zu finden. Eine Theorie besagt, dass die Besiedlung der Malediven ihren Anfang im 5. Jahrhundert v. Chr. nahm, als sich buddhistische Fischer aus Indien und von der Insel Ceylon auf den Inseln niederließen. Den archäologischen Untersuchungen von Thor Heyerdahl aus dem Jahr 1985 zufolge sind neben buddhistischen Tempeln auch Hinweise auf hinduistischen Glauben und auf Sonnenanbetungskulte zu finden. Heyerdahl glaubt, dass diese Religionen einen gewissen Zeitraum lang parallel existiert haben.[6]

Durch einen arabischen Reisenden wurden die Malediven 1153 zum Islam bekehrt. Die Malediven wurden sowohl von Sultanen als auch von einer Vielzahl von Sultaninnen regiert. Die bekannteste von Ihnen war die Sultanin Khadeeja Rehendi Kabaidhi Kilege, die das Land im 14. Jahrhundert 35 Jahre lang regierte. Auch heute spielen Frauen eine große Rolle im öffentlichen Leben der Malediven. So sind die Hälfte der Studierenden, viele Geschäftsleute, Beamten und Minister Frauen.[7][8] Allerdings ist der matriarchale Einfluss bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei den muslimischen Minangkabau auf Sumatra.

1558 besetzten die Portugiesen die Inseln, sie wurden aber in einem acht Jahre andauernden Guerillakrieg durch Muhammad Thakurufaan 1573 wieder vertrieben. Erst im 17. Jahrhundert schaffte es ein europäisches Land, die Inseln zu unterwerfen: Die Niederlande machten aus dem maledivischen Sultanat ein Protektorat, nachdem sie auch Ceylon besetzt hatten. Als die Niederlande Ceylon an die Briten 1796 verloren, gerieten auch die Malediven unter britischen Einfluss, so dass sie von 1887 bis 1965 britisches Protektorat waren.

1932 erhielten die Malediven ihre erste Verfassung von Sultan Mohammed Shamsudeen III. 1942 baute das Vereinigte Königreich einen Militärflugplatz auf der Insel Gan, der erst in den späten 1970er-Jahren von der Royal Air Force geräumt wurde. 1953 wurde die Republik ausgerufen. Daraufhin übernahm ein Verwandter des Sultans das Präsidentenamt. Nach einer Volksabstimmung wurde jedoch wieder das Sultanat eingeführt und Mohammed Farid Didi wurde erneut Sultan. Drei Jahre später, 1956, erhielten die Malediven innere Autonomie, jedoch errichteten die Briten weitere Militärflugplätze. 1963 gab Großbritannien die Inseln auf, behielt aber das Nutzungsrecht an den Militärflugplätzen. Die Malediven traten dem Colombo-Plan bei und wurden dann zwei Jahre später unabhängig.

Per Verfassungsänderung wurde 1968 das Sultanat in eine Republik umgewandelt und die über 250 Jahre lange Herrschaft der Didi beendet. Ibrahim Nasir wurde Staats- und Regierungschef. Ein Jahr später wurde die Republik unter dem Namen Malediven erneut ausgerufen. 1972 wurden die Ämter des Staatsoberhauptes und des Regierungschefs getrennt. Drei Jahre später wurde das Amt des Regierungschefs wieder abgeschafft und der Präsident übernahm dieses Amt. 1976 verließen die Briten das Land endgültig, da die 30-jährige Nutzungszeit der Militärflugplätzen abgelaufen war. 1982 traten die Malediven dem Commonwealth of Nations bei. In der Hauptstadt Malé fand 1989 eine internationale Konferenz wegen der Bedrohung der Inseln durch den steigenden Meeresspiegel statt.

1972 öffnete sich das Land – zunächst langsam – für den Tourismus. Am 26. Dezember 2004 wurden zahlreiche Siedlungen und Touristenresorts auf den Inseln durch eine Flutwelle in Folge des Seebebens im Indischen Ozean stark beschädigt oder zerstört. Anders als die an flachen Meeresbereichen gelegenen Küsten Sri Lankas oder Indiens, wo Tsunamis ihre Kraft entwickeln können, blieben die meisten Atolle von größeren Zerstörungen verschont.

Die Staatsoberhäupter

Regierungszeit Name Lebensdaten
1903–1933 Sultan Mohammed Shamsudeen III. 1879–1935
1933–1944 Sultan Hassan Nooraddeen II. 1887–1967
1944–1952 Interregnum
1953 Präsident Mohammed Amin Didi 1910–1954
1953–1954 amtierender Präsident Ibrahim Mohammed Didi unbekannt
1954–1968 Sultan Mohammed Farid Didi 1901–1969
1968–1978 Präsident Ibrahim Nasir 1926-2008
1978–2008 Präsident Maumoon Abdul Gayoom * 1937
ab 2008 Präsident Mohamed Nasheed * 1967

Politik

Verfassung

Im Januar 1998 trat eine neue Verfassung in Kraft. Regierungsform blieb die Präsidialrepublik. Der Staatspräsident und Regierungschef hat die uneingeschränkte Macht über die Exekutive. Er wird von einem Einkammerparlament, der Majilis, auf fünf Jahre gewählt. Die Majilis besteht aus 50 Mitgliedern, von denen 42 gewählt und acht vom Präsidenten eingesetzt sind. Nach der Wahl muss sich der Präsident noch einer Volksabstimmung stellen.

Regierung

Die Malediven sind eine Präsidialrepublik mit erheblichem Einfluss des Präsidenten: Er ist Regierungschef und Verteidigungsminister; bis 2006 unterstanden ihm auch die Zentralbank und die Finanzen. Er führt Polizei, Armee, Küstenwache, Feuerwehr und Justiz. Eine Gewaltenteilung gibt es nicht. Die Präsidentschaftswahlen finden alle fünf Jahre statt; das Volk wählt dabei mit einfacher Mehrheit einen der zwei vom Parlament aufgestellten Kandidaten zum Präsidenten.

Mohamed Nasheed ist seit den Neuwahlen im Oktober 2008 und dem Abschied des bisherigen Amtsinhabers Maumoon Abdul Gayoom am 10. November 2008 Staatsoberhaupt.[9] Gayoom war Präsident seit 1978 und damit der dienstälteste Staatschef Asiens. Bei seinen sechs siegreichen Präsidentschaftswahlen war er mitunter der einzige Anwärter auf das Amt, 2007 ernannte er sich ohne Rücksprache mit seiner Partei DRP bereits selbst zum Präsidentschaftskandidaten für die kommenden Wahlen. Der ehemalige Präsident Maumoon Abdul Gayoom ist auch an Ferienresorts beteiligt.[10]

Parteien

Auf den Malediven existiert eine seit 1998 erlaubte Opposition de facto erst seit dem Jahr 2005.

Im Juni 2005 stimmten die Abgeordneten der Majilis einstimmig für einen Antrag, der die Etablierung eines Mehrparteiensystems ermöglichen soll.

Seither hat Präsident Gayoom fünf Parteien geduldet: seine eigene, alles dominierende DRP, die islamische AP, die kleinen Parteien MSDP und IDP, sowie die demokratische MDP (Maldivian Democratic Party). Insbesondere die Mitglieder der MDP, allen voran ihr damaliger Geschäftsführer und heutige Präsident Mohamed Nasheed, sahen sich zum Teil erheblichen Repressionen und Einschränkungen ihrer politischen Arbeit ausgesetzt.[11]

Menschenrechte

Grundrechte wie die Rede- und Meinungsfreiheit sind eingeschränkt; im Vorfeld und während politischer Kundgebungen werden auch friedliche Demonstranten festgenommen. In maledivischen Gefängnissen sitzen nach wie vor zahlreiche politische Häftlinge ein.[12] Bis heute wird auf den Malediven außer dem Islam keine andere Religion geduldet[13]. Am 7. August 2008 erließ Präsident Mohammed Abdul Gayoom eine neue Verfassung, die in Artikel 9, Absatz d) Personen, welche nicht muslimisch sind, die Aufnahme als neue Staatsbürger verwehrt. Dies gilt jedoch nicht für Personen, die auf den Malediven geboren wurden und deren Eltern bereits Staatsbürger sind, unabhängig von ihrer Religion.[14]

Im Juli 2003 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht über die Menschenrechtsverletzungen des Regimes von Präsident Gayoom, in dem dieses beschuldigt wird, Folter anzuwenden. Häftlinge würden geschlagen und getreten, sie müssten stundenlang in Handschellen gefesselt in der Sonne ausharren. Vor Gericht würden ihnen Anwälte verwehrt.

Die Herausgeber des unabhängigen Internetmagazins „Sandhaan“ wurden wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt, unliebsame Politiker seien ebenso weggesperrt worden wie religiöse Führer oder Künstler. Gleichzeitig baute der ehemalige Präsident einstige Militärgebäude zu Gefängnissen aus - auf Inseln weit weg von den Luxushotels der Touristen.

Politische Entwicklung

Im September 2003 kam es zu ersten Massendemonstrationen, nachdem drei Häftlinge unter ungeklärten Umständen im Gefängnis starben. Präsident Gayoom versprach Reformen, das Rechtssystem sollte verändert, die Kompetenzen des Parlamentes erweitert werden. Am 25. September 2003 bestimmte ihn das Parlament einstimmig zum Präsidentschaftskandidaten, zwei Monate später wurde er mit 90,3 % der Stimmen zum sechsten Mal ins Amt gewählt.

Mitte August 2004 wurde der Ausnahmezustand auf den Malediven ausgerufen. Seitdem seien Hunderte Menschen nach Demonstrationen gegen das Regime des Präsidenten in Gefängnissen verschwunden, sagt die Opposition, die längst ins Ausland geflohen ist. Unter den Gefangenen sind auch ein früherer Minister und ein Generalstaatsanwalt, was von der Regierung auch bestätigt wurde. Beide sind landesweit bekannte Reformer, die schon seit Jahren für Gewaltenteilung und freie Wahlen auf den Malediven kämpfen.

Am 28. Oktober 2008 wurde der Reformer Mohamed Nasheed zum Präsidenten gewählt.

Umwelt

Ein Boot auf dem Strand

Umweltschutz

Jede touristisch genutzte Insel betreibt obligatorisch eine eigene Müllverbrennungsanlage und eigene Meerwasserentsalzungsanlagen. Der dazu benötigte Strom wird praktisch ausschließlich mit Dieselgeneratoren erzeugt. Metall- und Plastikabfälle werden gesammelt und auf der Müllinsel Thilafushi deponiert, die jedoch nur von der Hauptstadt Malé und einigen nahe gelegenen Inseln genutzt werden kann. Die allermeisten Inseln entsorgen ihren Müll im Meer. So gibt es auch keine Einrichtung, um das Altöl der zahlreichen Boote oder Generatoren zu entsorgen. Der Bauschutt von Hotelbauten landet ebenfalls meist im Meer.

Umweltschutz ist auf den Malediven in der Praxis nicht vorhanden. Gesetze zum Umweltschutz gibt es zwar auf dem Papier, aber ihre Einhaltung wird nicht überwacht, Verstöße werden nicht geahndet. Beispielsweise darf die bebaute Fläche eines Resorts nicht 20 Prozent der Inselfläche übersteigen. Die Praxis sieht ganz anders aus, was für den Besucher beim An- oder Abflug meist gut sichtbar wird. Die Regierung überprüft nicht die Einhaltung der Baupläne, beziehungsweise es erfolgen keine Sanktionen wegen der allgemein üblichen Korruption. Das Interesse der Regierung besteht in möglichst vielen ausgelasteten Touristenbetten. Die meisten neuen Hotelinseln sind durch „landscaping“ in die gewünschte Form gebracht. Dies geschieht durch „Ausbaggern“ und Sandpumpen, was ungeheure Schäden an den Riffen hervorruft. Auch Privatflughäfen für einzelne Resortketten, zum Beispiel Maamingili im Süd-Ari-Atoll, werden durch Aufschütten des Riffdaches gewonnen.

Auch ist es verboten, Haie im Atollinneren zu fangen. Dies wird jedoch nicht überwacht, sodass die einst gewaltige Haipopulation der Malediven bis auf einige wenige Reste verschwunden ist. Haie werden nicht gegessen, sondern praktisch ausschließlich für den Export der Flossen nach Fernost gefangen und nach Abschneiden der Flossen (das sogenannte „Shark Finning“) wieder ins Meer geworfen, wo sie qualvoll verenden. In zunehmendem Maße wird auf Rifffische wie Rote Schnapper und Zackenbarsche für die Luxusmärkte der Welt gefischt. Da es sich um standorttreue Fische handelt, ist deren Population gefährdet. Zum Rückgang des Fischbestandes trägt das auf allen Hotelinseln beliebte „Nachtfischen“ bei. Schildkröten sind zwar ebenfalls geschützt, nicht aber die Gelege, was zur Folge hat, dass die Malediven kaum noch Nachwuchs an Schildkröten hervorbringen. Insgesamt ist das Umweltbewusstsein auf den Malediven als katastrophal zu bezeichnen.

Ende der 1990er-Jahre richtete die maledivische Regierung große Gebiete als Meeresnationalpark ein. In diesen Gebieten dürfen keine neuen Touristenunterkünfte errichtet werden. Da der neue Präsident Naesheed dem Bau weiterer Resorts zugestimmt hat, erhöht sich weiter der Druck auf die ohnehin schon stark beschädigte Natur. Außerhalb der Nationalparks nutzen die Menschen die Blöcke der Korallenriffe jedoch auch weiterhin zum Hausbau.[15] Zudem wird der industrielle Abbau der Riffe zur Landgewinnung (Erweiterung Flughafen, Hulumalé) weiterhin betrieben.

Umweltschützer aus aller Welt versuchen in der Bevölkerung ein Umweltbewusstsein zu entwickeln und der Zerstörung der Riffe Einhalt zu gebieten. Vor der Malediveninsel Ihuru legten die Wissenschaftler Tom Goreau und Wolf Hilbertz künstliche Korallenriffe mit Hilfe der Biorock-Technologie an.[16]

Problem der Klimaänderung

Der Inselstaat, dessen Staatsgebiet zu über 90 Prozent aus Wasserflächen besteht und dessen Landgebiete sich überwiegend nicht mehr als einen Meter über den Meeresspiegel erheben, ist vom Klimawandel und dem damit einhergehenden weltweiten Anstieg des Meeresspiegels stark bedroht. Folgerichtig ist der maledivischen Regierung der Klimaschutz ein wichtiges Anliegen, und Malé entsendet zu praktisch jeder Klimaschutzkonferenz eine Delegation.

Präsident Mohamed Nasheed hat in diesem Zusammenhang ein wohl weltweit einmaliges Programm aufgelegt. Ein gewisser Prozentsatz des Staatshaushalts soll für den Erwerb eines neuen Landes verwendet werden. Vor dem Hintergrund der steigenden Meeresspiegel will der Inselstaat rechtzeitig mögliches Ausweichland für seine Bevölkerung erwerben. Im Gespräch sind Teile von Indien, Sri Lanka oder Australien.[17][18] Allerdings musste er kurz darauf zugeben, dass dem Land das dafür notwendige Geld fehlt.[19]

In medienwirksamen Aktionen versucht Präsident Nasheed die Weltöffentlichkeit auf den drohenden Untergang seines Landes aufmerksam zu machen.[20]

Verwaltung

Die 26 Atolle der Malediven mit insgesamt 1.196 Inseln sind in 20 Distrikte sowie den der Regierung direkt unterstellten Hauptstadtbezirk unterteilt. Verwaltet werden sie von den Atollchefs, die vom Präsidenten ernannt werden. Der Bezirk um die Hauptstadt Malé steht unter direkter Verwaltung der Regierung. Seit 2008 werden die 20 Distrikte zu sieben Provinzen zusammengefasst, die sich an historischen Regionen orientieren.

Städte

Malé, die Hauptstadt der Malediven

Nur die Hauptstadt gilt als Stadt, nachfolgend die bevölkerungsreichsten Orte bzw. Inseln (Stand Januar 2010):

  • Malé: 123.400 Einwohner
  • Hithadhoo: 9.450 Einwohner
  • Fuvammulah: 7.680 Einwohner
  • Kulhudhuffushi: 7.320 Einwohner
  • Ugoofaaru: 4.465 Einwohner
  • Thinadhoo: 4.220 Einwohner

Siehe auch: Liste der Orte auf den Malediven

Wirtschaft

Die Malediven gehören zu den ärmsten Ländern der Welt, obwohl einige Wirtschaftszweige, besonders der Tourismus, sich schnell entwickeln. Das Bruttosozialprodukt (BSP) betrug 2009 1674 Mio. US-Dollar, das BSP pro Einwohner rund 4200 US-Dollar. Nach Angaben der Maldivian Democratic Party leben 42 Prozent der Malediver von weniger als 1,17 US-Dollar am Tag. Der Tourismus hat viele Millionäre geschaffen. Durch die Preissteigerungen ist jedoch das Gros der Bevölkerung verarmt und an den Rand der Verelendung gebracht worden. Es herrscht eine starke Inflation – im Juli 2008 betrug sie 48 Prozent. Tausende Malediver bringen ihre Familien nach Indien, weil sie sich das Heimatland nicht mehr leisten können und die Kinder dort eine geregelte Schulausbildung bekommen.

Staatsunternehmen

Zahlreiche Unternehmen, gerade bei den Versorgungsunternehmen oder in Schlüsselindustrien, befinden sich im Besitz des maledivischen Staates. So sind die Versorger State Electric Company Limited und Male' Water & Sewerage Company, ebenso wie die Maldives Industrial Fisheries Company in Staatsbesitz. Gerade durch die hohe Anzahl von Staatsunternehmen, deren Führungskräfte oft innerhalb dieser Unternehmen und der Politik wechseln, sind Vetternwirtschaft und Korruption Tür und Tor geöffnet.

Tourismus

Seit der Ankunft der ersten europäischen Reisegruppe auf den Malediven im Jahr 1972 wuchs der Tourismussektor des Landes schnell und stetig. Innerhalb weniger Jahre stellten die Einkünfte aus dem Fremdenverkehr den größten Teil des Bruttoinlandsprodukts dar. Heute bietet der Tourismus 22.000 Arbeitsplätze und trägt über 30 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der Inselrepublik bei.[21]

Die meisten Hotels sind sogenannte Resorts, oftmals auf Privatinseln gelegen und gehören teilweise zu den weltweit besten Hotels.

Landwirtschaft

Hauptanbaukulturen des Agrarsektors sind Hirse, Maniok und Süßkartoffeln. Kokosnüsse werden für die Nahrungsmittel- und Kopra-Herstellung gesammelt. Der Fischfang, insbesondere von Thunfisch und Bonito, ist die traditionelle Stütze der Inselwirtschaft. Zu den lebenswichtigen Importen, vor allem aus Indien, gehören Nahrungsmittel (Reis), Bau- und Industriewaren und Brennstoffe zur Energieerzeugung. Viele der für die Tourismusbetriebe bestimmten Handelsgüter kommen per Luftfracht aus Südafrika oder den USA, da die näher gelegenen Nahrungsmittelerzeuger in Sri Lanka angeblich nicht in konstanter Qualität liefern können.

Arbeitsmarkt

Viele der Angestelltenjobs, von Hotelmanagern und Architekten bis zu Wellnessbetreuern sind mangels eigener qualifizierter Arbeitskräfte von Ausländern besetzt. Barkeeper auf den Touristeninseln kommen meist aus anderen asiatischen Staaten wie Indien, Sri Lanka und Bangladesch. Unter der maledivischen Bevölkerung herrscht große Arbeitslosigkeit, weil ausländische Kräfte weitaus billiger sind (im Juli 2008 bekommt ein Bangladeschi etwa 80 USD im Monat, für einen Malediver wäre der dreifache Lohn notwendig). Die Zahl der ausländischen Arbeiter wird auf 100.000 geschätzt (etwa 40 Prozent der Bevölkerung), der größte Teil davon illegal. Abschiebungen sind wegen der großen Anzahl und der Korruption in den Behörden kaum mehr möglich.

Rundfunk

Die Inseln der Malediven werden vom Staatssender Voice of Maledives vor allem über relativ leistungsschwache UKW- und Mittelwellensender mit Hörfunkprogrammen versorgt.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 873 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 487 Mio. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 28,4 % des BIP.[22]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 ca. 1,3 Mrd. US-Dollar oder ca. 97 % des BIP.[23]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Infrastruktur

Nur in der Hauptstadt Malé, auf dem Addu-Atoll und der Insel Fuvamullah gibt es Straßen und Autos. Die Straßen von Malé sind verstopft von Autos und Motorrädern, obwohl die größte Ausdehnung der Stadt nur einen Kilometer beträgt. Der Inter-Atollverkehr wird mit Booten und zunehmend mit Flugzeugen abgewickelt. Auf den Malediven gilt Linksverkehr.

Es gibt zwei internationale Flughäfen, nämlich den Malé International Airport auf der Insel Hulhulé in der Nähe der Hauptstadt Malé und den Gan International Airport auf Gan Island im Addu-Atoll. Zudem gibt es mehrere Regionalflughäfen, und zwar auf Hanimaadhoo, Kaadedhdhoo und Kadhdhoo. Die längste Straße, die asphaltiert und mit Autos befahrbar ist, geht von Hithadhoo bis Gan im Addu-Atoll. Drei durch Dämme verbundene Inseln werden durchquert.

Siehe auch: Liste der Flughäfen der Malediven

Literatur

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Malediven – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Malediven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik der UN (PDF)
  2. a b c d Daten aus dem CIA WorldFactBook (engl., eingesehen am 5. April 2010)
  3. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  4. Human Development Index
  5. [1] der Menschenrechtsorganisation Open Doors
  6. Heyerdahl, Thor: Fua Mulaku: Reise zu den vergessenen Kulturen der Malediven, Bertelsmann. 1986. 
  7. http://www.wernerlau.com/de/tauchen/malediven/reiseinformationen-thmd_5.html
  8. http://www.römer.de/index.php/Mal%C3%A9
  9. unbekannt: President Mohamed Nasheed, The President's Office. Abgerufen am 5. April 2010. 
  10. Erwin Koch: Schatten im Paradies, mare. Oktober/November 2007. 
  11. Amnesty International: Maldives: Renewed repressive measures against the opposition, Amnesty International. 28. November 2006. Abgerufen am 10. Oktober 2007. 
  12. Amnesty International: Malediven: Jahresbericht 2007, Amnesty International. 29. Oktober 2006. Abgerufen am 10. Oktober 2007. 
  13. Benedikt Vallendar: Christen nur als Touristen erwünscht In: Die Tagespost, 28. September 2010 (online)
  14. http://www.presidencymaldives.gov.mv/publications/constitution.pdf
  15. http://www.malediven-reiseinfo.de/Reise_-_ABC/Umweltschutz/umweltschutz.html
  16. http://www.mare.de/mare/hefte/beitrag-buend.php?id=651&&heftnummer=34
  17. http://www.n-tv.de/1050821.html
  18. Spiegel Online mit Bericht zur geplanten Umsiedlung (abgerufen am 17. Oktober 2009)
  19. Spiegel Online mit Bericht zum „Kabinettstauchen“ (abgerufen am 17. Oktober 2009)
  20. Kabinett der Malediven tagt auf dem Meeresboden: Im Taucheranzug gegen den Klimawandel (nicht mehr online verfügbar), tagesschau.de, Meldung vom 17. Oktober 2009, abgerufen 17. Oktober 2009
  21. Ministry of Tourism and Civil Aviation: Tourism Year Book 2007. 2007. Abgerufen am 4.2. 
  22. a b c The World Factbook
  23. Weltbank: Maldives Economic Update
  24. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4

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  • Malediven — (Malaya Dwipa), Archipelagus in Südasien, südwestlich von der Südspitze von Vorder indien, sich vom 1° südlicher Breite bis 6°50 nördlicher Breite erstreckend, wenigstens 12,000 Inseln u. Klippen umfassend, meist nicht über 20 Fuß hoch, zum Theil …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Malediven — (Maldiva), Korallenarchipel im Indischen Ozean (s. Karte »Ostindien«), unter britischem Protektorat, zwischen 7°6 nördl. Br. bis 0°42 südl. Br. und 73° östl. L., administrativ Ceylon zugeordnet, 300 qkm, besteht aus 17 Atollen mit 175 bewohnten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Malediven — Maledīven, Inselgruppe 800 km südwestl. von Ceylon, Dependenz von Ceylon, aus 17 Korallenatolls bestehend, 300 (mit den eingeschlossenen Wasserflächen 6700) qkm, 30.000 E., unter einem Sultan auf der Insel Mali. – Vgl. Gardiner (engl., 1901 fg.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Malediven — Malediven, Kette von vielleicht 12000 Koralleninseln und Korallenriffen (über die Attols u. Koralleninseln vgl. Bd. I. S. 348) etwas südwestl. von Ceylon, sind theilweise bewohnt und erzeugen Palmen, Reis, Yams etc.; die Einw., etwa 200000, sind… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Malediven — Ma|le|di|ven <Pl.>: Inselstaat im Indischen Ozean. * * * Malediven,     Kurzinformation:   Fläche: 298 km2   Einwohner: (2000) 301 000   Hauptstadt: Male   Am …   Universal-Lexikon

  • Malediven Anemonenfisch — (Amphiprion nigripes) Systematik Überordnung: Stachelflosser (A …   Deutsch Wikipedia

  • Malediven-Anemonenfisch — (Amphiprion nigripes) Systematik Barschverwandte (Percomorpha) Ordnung …   Deutsch Wikipedia

  • Malediven-Rupie — Rufiyaa Land: Malediven Unterteilung: 100 Laari ISO 4217 Code: MVR Abkürzung: Rf Wechselkurs: (17. März 2009) 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Malediven — Ma|le|di|ven Plural (Inselstaat im Indischen Ozean) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Republik Malediven — ދިވެހިރާއްޖޭގެ ޖުމުހޫރިއްޔާ Raajjeyge Jumhooriyyaa Republik Malediven …   Deutsch Wikipedia

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