- Wolfenhausen (Taunus)
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Wolfenhausen Gemeinde WeilmünsterKoordinaten: 50° 23′ N, 8° 19′ O50.3808333333338.3169444444445300Koordinaten: 50° 22′ 51″ N, 8° 19′ 1″ O Höhe: 300 m ü. NN Einwohner: 1.111 (1. Jan. 2001) Postleitzahl: 35789 Vorwahl: 06475 Wolfenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilmünster im Landkreis Limburg-Weilburg, Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Wolfenhausen liegt im östlichen Hintertaunus im Naturpark Hochtaunus, in einer Höhenlage von 300 Metern über NN, ca. sieben Kilometer südwestlich der Kerngemeinde Weilmünster. Die höchste Erhebung in der Gemarkung ist der Rote Küppel mit 380 Meter über NN, der sich nördlich der Ortsrandlage erhebt. Durch den Ort fließt der Wolfenhauserbach, der im Walddistrikt Laubus entspringt, talabwärts durch das Laubustal fließt und unterhalb des Dorfes Laubusbach heißt. Nachbarorte sind Münster (westlich), Langhecke (nordwestlich), Laubuseschbach (nordöstlich) und Haintchen (südlich).
Geschichte
Der Ort wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1194 als zum Kirchspiel Münster gehörend erstmals erwähnt. Angenommen wird, dass das Dorf bereits einige Jahrhunderte vorher bestanden hat.
Man kann davon ausgehen, dass Kaiser Otto I. Wolfenhausen um das Jahr 1000 dem Bistum Worms schenkte. In dieser Zeit soll auch der Beginn der Leibeigenschaft für die Wolfenhäuser Bürger seinen Anfang genommen haben. Eine Urkunde vom 14. November 1570 berichtet von einem Austausch von Leibeigenen zu Wolfenhausen zwischen der Grafschaft Wied-Runkel und Nassau-Saarbrücken. Während das Dorf von 1194 bis gegen 1400 der Kirche Kloster Arnstein bei Nassau gehörte, waren die Bewohner Wolfenhausens teilweise dem Grafen von Nassau und dem Grafen von Wied-Runkel untertan und tributpflichtig. Von 1596 scheinen die Reichsgrafen von Wied-Runkel unbestrittene Herren gewesen zu sein. Doch machten die Umstände, vermutlich die schwierige finanzielle Lage dieser Häuser, auch fernerhin gelegentlich Verpfändungen notwendig. Die wechselnden Abhängigkeiten trennten oft diese kleine Gemeinde in sich.
Der Dreißigjährige Krieg hatte wie in den umliegenden Ortschaften des Hintertaunus verheerende Auswirkungen in Wolfenhausen. Das Dorf blieb jedoch vor der völligen Vernichtung bewahrt. Vermutlich seit 1551 war Wolfenhausen evangelisch und gehörte nach den Fürsten von Wied-Runkel zum reformierten Bekenntnis. Durch Regierungsverordnung des Grafen von Wied-Runkel aus dem Jahre 1691 wurde Wolfenhausen von der Mutterkirche Münster getrennt und zu einer Hauptkirche erhoben.
Im Jahre 1752 wurde die alte, baufällige Kapelle niedergelegt und eine neue Kirche errichtet und 1780 eine neue Orgel angeschafft. Die Verlegung des Kirchhofs erfolgte im Jahre 1823.
Bereits seit dem Jahre 1707 besaß der Ort das Privileg, Märkte abzuhalten. Der Marktplatz befand sich an der Stelle des heutigen Sportplatzes.
Die Einwohner Wolfenhausens waren seit jeher Bauern, Bergleute und einfache Handwerker. Nach der Überlieferung soll im 19. Jahrhundert die Besenbinderei eine wichtige Hausindustrie gewesen sein.
Im Jahre 1766 verließen 42 Einwohner von Wolfenhausen ihren Geburtsort und wanderten in das kaiserlich russische Reich aus. Teuerung und Hungersnot sowie auch die zeitweilige Minderung des Landbesitzes mögen der Anlass der Auswanderung gewesen sein.
Am 31. Mai 1802 wurde in der Wolfenhäuser Gemarkung an der Grenze zur Gemarkung nach Haintchen der berühmte Räuber Johannes Bückler, auch Schinderhannes genannt, gefangen genommen.
Schreibweise des Ortsnamens
1194: Wolvenhusen; 1197: Wolfhusen; 1397: Wolfenhusen; 1483: Wolfenhuessen; 1532: Wolffhyssen; 1554: Wolffhausen; 1607: Wolffenhausen; 1661: Wolffenhaussen.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl 1825 555 1845 702 1865 827 1886 886 1905 901 1925 763 1939 721 1969 1065 1987 1014 1993 1164 1996 1094 2001 1111 Einrichtungen
Seit dem Jahr 1932 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Wolfenhausen (ab 1. März 1977 mit Jugendfeuerwehr und ab 25. September 2010 mit Kinderfeuerwehr) für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort. Es bestehen in Wolfenhausen ein Dorfgemeinschaftshaus im Kirschbaumweg, der Kindergarten „Unter dem Lindenbaum“ in der Bornbachstraße, das beheizte Freibad, ein Sportplatz in der Bornbachstraße, Kinderspielplätze und Wanderwege.
Vereine und Verbände
- Sportverein 1926 e.V. Wolfenhausen
- DLRG Ortsgruppe Wolfenhausen
- Freiwillige Feuerwehr Wolfenhausen, gegr. 1932 (seit 1. März 1977 mit Jugendfeuerwehr und seit 25. September 2010 mit Kinderfeuerwehr)
- Schützenverein 1929 e.V. Wolfenhausen
- Kaninchenzuchtverein Wolfenhausen
- Gesangverein "Liederkranz - Vorwärts" Wolfenhausen
- Kegelverein Wolfenhausen
- Ev. Frauenchor Wolfenhausen
- KGW Kultur u. Geschichtsverein e.V. Wolfenhausen
- Ev. Frauenhilfe Wolfenhausen
- SPD-Ortsbezirk Wolfenhausen
- CDU-Ortsverein Wolfenhausen
- DGB Ortskartell Wolfenhausen
Weblinks
- Literatur über Wolfenhausen (Taunus) in der Hessischen Bibliographie
- Infos über Wolfenhausen
- Ortshomepage
Quellen
Historie Wolfenhausen im Taunus
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