- Zacharias Garcaeus
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Zacharias Garcaeus, eigentl. Gartz (* 11. Januar 1544 in Pritzwalk; † 9. März 1586 in Brandenburg an der Havel) war ein deutscher Theologe, Jurist und Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Garcaeus wurde als Sohn des Pritzwalker Bürgermeisters Joachim Gartz und Neffe des berühmten Theologen Johannes Garcaeus geboren. Er wuchs in Pritzwalk auf und erhielt an der dortigen Lateinschule seine erste Ausbildung. Vermutlich wechselte er an die evangelisch-lutherische Stadtschule nach Magdeburg.[1] 1564 wurde Garcaeus an der Universität Wittenberg immatrikuliert. Einer seiner dortigen Lehrer war Caspar Peucer. 1571 kehrte er als Rektor an seine einstige Pritzwalker Schule zurück.
Ostern 1575 übernahm er unter Bürgermeister Simon Roter das Amt des Konrektors der Lateinschule an St. Gotthardt der Altstadt Brandenburg.
Nebenbei bekleidete er ab 1576 das Amt eines Stadtschreibers, welches damals noch unter dem Titel eines Syndicus geführt wird. Zudem wurde er an den Brandenburger Schöppenstuhl, der, in Havelmitte zwischen Neu- und Altstadt Brandenburg gelegen, der damalige märkische juristische Oberhof und Appellationsinstanz gewesen ist, ebenfalls als Schreiber und Beisitzer berufen.[2]
Seine Stellung unter den Honoratioren der Altstadt Brandenburg verfestigte sich mit seiner Aufnahme in den Magistrat und seiner 1576 stattgefundenen Hochzeit mit Anna Schüler (oder niederdeutsch Schuller)[1], der Tochter des Bürgermeisters Andreas Schüler.
In seiner Funktion als Stadtschreiber hatte er auch kameralistische Aufgaben wahrzunehmen.
Trotz seines überragenden beruflichen Erfolges hat Zacharias Garcaeus schwerste persönliche Tragik erfahren müssen: Seine vier Kinder Anna, Joachim, Magdalene und Zacharias d.J. starben vor ihm. Er selbst wurde nur 42 Jahre alt.
Bedeutung
Zacharias Garcaeus war ein ausgewiesener Schulmann, der in den Städten Pritzwalk und Altstadt Brandenburg die reformatorische Kindererziehung maßgeblich beförderte. Daneben profilierte er sich durch die Erstellung einer profunden und umfassenden märkischen Chronik zu einem der bedeutendsten brandenburgischen Chronisten neben Engelbert Wusterwitz und Jacob Paul Freiherr von Gundling.
Garcaeus schuf vom Turm der Gotthardtkirche die erste bekannte Stadtansicht von Brandenburg, auf der seine noch heute stehende Lateinschule, der Rathenower Torturm und die Marienkirche zu sehen sind.
Die Stadt Brandenburg dankte ihrem Stadtschreiber für seine Lebensleistung, indem sie seine reliefierte Büste über dem Portal des Altstädtischen Rathauses in der Schusterstraße abbildete.
Literatur
- Otto Tschirch: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg an der Havel. Festschrift zur Tausendjahrfeier der Stadt 1928/29. 2 Bände. Wiesike u. a., Brandenburg an der Havel 1928.
- Klaus Heß, Wolfgang Kusior, Walter Kunkel: Das vergangene Jahrtausend. Streiflichter aus der Geschichte der Stadt Brandenburg. Chronik der Stadt Brandenburg. Zeittafel der Geschichte von Brandenburg (Havel). Neddermeyer, Berlin 2003, ISBN 3-933254-40-X
- Dr. Wolfgang Simon, Pritzwalk, Dr. Lorenz Friedrich Beck, Dresden.
Weblinks
Commons: Zacharias Garcaeus – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ a b http://home.arcor.de/prignitzportal/citizen/seite_garcaeus_zacharias.htm
- ↑ 45 namhafte Brandenburger Autorenkollektiv, Hrsg. Marcus Alert und Wolfgang Kusior, Verlag B. Neddermeyer Berlin 2002, ISBN 3-933254-34-5, Beitrag Garcaeus von Helga Heinz S. 29 ff.
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