Zamosz

Zamosz
Zamość
Zamość (Polen)
DEC
Zamość
Zamość
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lublin
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 30,48 km²
Geographische Lage: 50° 43′ N, 23° 16′ O50.72055555555623.2586111111117Koordinaten: 50° 43′ 14″ N, 23° 15′ 31″ O
Höhe: 212 m n.p.m
Einwohner: 66.268 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 22-400 bis 22-410
Telefonvorwahl: (+48) 84
Kfz-Kennzeichen: LZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: WarschauLemberg
Schienenweg: WarschauLemberg
Nächster int. Flughafen: Warschau
Verwaltung (Stand: 2009)
Stadtpräsident: Marcin Zamoyski
Adresse: Rynek Wielki 13
22-400 Zamość
Webpräsenz: www.zamosc.pl

Zamość [ˈzamɔɕt͡ɕ] (dt: Zamosch) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Lublin im südöstlichen Teil Polens rund 240 km südöstlich der Hauptstadt Warschau und 110 km nordwestlich der ukrainischen Stadt Lemberg in der Landschaft Roztocze gelegen. Die Stadt wurde 1578 nach den Vorstellungen des venezianischen Baumeisters Bernardo Morando entworfen, der der Stadt jenen italienischen Renaissance-Stil verlieh, der ihr den Namen Padua des Nordens einbrachte. Die Altstadt gehört seit 1992 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Inhaltsverzeichnis

Umgebung

Die Hochebene (rund 200 m über NN) ist waldreich und wird von den Flüssen Wieprz und Tanew durchschnitten, zwei östliche Nebenflüsse der Weichsel. Im Norden – bei der Stadt Krasnystaw und dem Dorf Skierbieszów – ging im Juli 1915 ein langer Stellungskrieg in einen Vormarsch nach Osten über.

Geschichte

Große Markt und Rathaus
Mietshäuser

Die Stadt Zamość wurde nach dem Vorbild von Padua erbaut. Sie ist nach Jan Zamoyski benannt, der zur Zeit der Realunion mit Litauen Regierungschef war.

Im Jahre 1720 fand in Zamość eine Synode der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche statt, auf der wichtige Beschlüsse zur Reform der Liturgie gefasst wurden.

In der Zwischenkriegszeit lag die Region (Wyżyna Lubelska) fast im Zentrum Polens und wurde früher – mit den heute ukrainischen Gebieten östlich des Bug – Wolhynien genannt, zeitweilig auch „Russisch-Polen“.

Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Region als Protektorat zum deutschen Generalgouvernement (1939–1944), das im besetzten Polen errichtet wurde. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung kam in der Nazizeit in Ghettos, Vernichtungslagern oder durch Erschießungen um, viele starben auch durch Hunger oder Krankheiten, denn die Zustände in den Ghettos und im Generalgouvernement in Allgemeinen waren unmenschlich. Durch deutsche Siedler sollte die polnische Mehrheit „germanisiert“ werden, wobei die Stadt in den Planungen den Namen Himmlerstadt, später auch Pflugstadt trug (vgl. Aktion Zamosc). 1944 wurde die Stadt schließlich von der Roten Armee erobert und die Region war seit 1945 Grenzgebiet zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.

Die Adelsfamilie der Zamoyski wurde von den Nazis und später von den Kommunisten drangsaliert. Ein Spross der Familie ist heute Bürgermeister der Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Rathaus
Kirche

Sehenswert ist die Altstadt mit ihren farbenprächtigen und reichlich verzierten Bürgerhäusern und die von Bernardo Morando entworfene und im späten 16. Jahrhundert erbaute Kollegiatskirche, die zu Polens schönsten Kirchen aus der Zeit des Manierismus gehört. Im Zentrum des Marktplatzes findet sich am Ende einer geschwungenen Freitreppe das alte Rathaus mit seinem 52 m hohen achteckigen Uhrenturm.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte


Verweise

Siehe auch

Literatur

Fritz Stuber, „Notizen zur Wiederaufwertung historischer Städte in Polen“, in Schweizer Ingenieur und Architekt (Zürich), Jahrgang 104, Nr. 21, 1986 (Seiten 506-516, 16 Abb.)

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008 (WebCite)

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