- Zsuzsa Polgár
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Zsuzsa (eigentlich Zsuzsanna) Polgár [ˈʒuʒɒ ˈpolgaːr] (* 19. April 1969 in Budapest), oder Susan Polgar, ist eine ungarisch-amerikanische Schachspielerin. Sie gilt als eine der spielstärksten Schachspielerinnen der Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Zsuzsa Polgár erlernte bereits sehr früh das Schachspiel und wurde, wie ihre jüngeren Schwestern Zsófia und Judit, von ihrem Vater László Polgár trainiert. 1973 gewann sie als Vierjährige die Budapester Mädchenmeisterschaft der Unter-11-Jährigen mit zehn zu null Punkten. Im gleichen Jahr komponierte sie ihr erstes Schachproblem. 1991 wurde ihr vom Weltschachbund FIDE der Großmeistertitel der Männer verliehen.[1]
1993 scheiterte sie im Kandidatenturnier gegen die georgische Großmeisterin Nana Iosseliani erst nach Losentscheid. Doch von 1996 bis 1999 war sie Schachweltmeisterin. Sie gewann den Titel durch einen Wettkampfsieg mit 8,5-4,5 gegen Xie Jun. Zur Titelverteidigung trat sie nicht an, weil sie gerade Mutter geworden war und eine Terminverlegung beantragt hatte. Der Weltschachbund FIDE akzeptierte diese Forderung nicht und erkannte ihr den Titel ab. In einem Prozess vor dem Internationalen Sportgerichtshof wurden ihr dafür 25.000 US-Dollar Schadensersatz zugesprochen.
Polgár betreibt eine Schachschule (Polgar Chess Center) in New York und gründete 2002 die Susan Polgar Foundation, die sich der Förderung des Jugendschachs widmet. An der Texas Tech University leitet sie seit 2007 das Susan Polgar Institute for Chess Excellence. Sie veröffentlichte mehrere Lehrbücher und -videos über Schach.
Bei der Schacholympiade 2004 in Calvià führte sie das Team der USA zur Silbermedaille und gewann eine Goldmedaille für das beste Einzelergebnis.[2] Bei der Schacholympiade 1988 in Thessaloniki, sowie bei den Olympiaden 1990 und 1994 spielte sie für die ungarischen Frauen, die mit ihr 1988 und 1990 jeweils Gold und 1994 Silber gewannen.
Am 1. August 2005 stellte sie in Palm Beach Gardens einen Weltrekord im Simultanschach auf. Sie spielte gleichzeitig gegen 326 Spieler und gewann in 16,5 Stunden 309 Partien bei 3 Niederlagen und 14 Remis. Der Rekord wurde zwar inzwischen 2009 von den Herren Kiril Georgiew im Februar und Morteza Mahjoob im August überboten, jedoch bleibt sie weiterhin die Frau mit den meisten Simulatanpartien.
Ihre letzte Elo-Zahl stammt aus dem Januar 2005 und beträgt 2577. Seitdem hat sie keine bewertete Partie mehr gespielt und gilt daher momentan als inaktiv. In der aktuellen Weltrangliste, die von ihrer Schwester Judit angeführt wird, stünde sie damit auf Platz 3 (Stand September 2010) der Damen.
Des Weiteren spricht Zsuzsa Polgár die berühmte von Ludwig Zamenhof konstruierte Plansprache Esperanto.[3]
Polgár heiratete Ende 1994 Jacob Shutzman und hat mit ihm zwei Kinder. In zweiter Ehe ist sie seit Mai 2007 mit Paul Truong verheiratet.
Literatur
- Z. Polgar und Jacob Shutzman: Queen of the Kings game. CompChess, Rego Park 1997. ISBN 0-9657059-7-8.
- Z. Polgar und Paul Truong: Breaking through: how the Polgar sisters changed the world of chess. Everyman, London 2005. ISBN 1-85744-381-0.
Weblinks
Commons: Zsuzsa Polgár – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Zsuzsa Polgár beim Weltschachbund FIDE (englisch)
- Offizielle Website
- Susan Polgar Chess Blog
- The Chess Games of Susan Polgar
- Seite mit 426 Partien Polgárs im pgn-Format (englisch)
- Polgar biography at Jewish Virtual Library
- 20 questions with Susan Polgar (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 81
- ↑ WOMEN'S CHESS OLYMPIADS - Polgar, Susan (United States) auf Olimpbase (englisch)
- ↑ Prominente Esperanto-Sprecher
Vera Menchik | Ljudmila Rudenko | Jelisaweta Bykowa | Olga Rubzowa | Nona Gaprindaschwili | Maia Tschiburdanidse | Xie Jun | Zsuzsa Polgár | Zhu Chen | Antoaneta Stefanowa | Xu Yuhua | Alexandra Kostenjuk | Hou Yifan
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