- Bentheimer Eisenbahn
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Bentheimer Eisenbahn AG Rechtsform Aktiengesellschaft (AG) Gründung 14. März 1895 Sitz Nordhorn Leitung Joachim Berends (Vorstand) Mitarbeiter 222 (2008) Bilanzsumme 27,3 Mio. € (2008) Branche Logistik Website http://www.bentheimer-eisenbahn.de Die Bentheimer Eisenbahn AG (BE) ist eine Verkehrsgesellschaft mit Sitz in Nordhorn, die sich überwiegend im Eigentum des Landkreises Grafschaft Bentheim befindet. Sie tritt im Eisenbahnverkehr als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) und als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) auf. Weitere Geschäftszweige sind die Personenbeförderung mit Omnibussen, die Spedition und die Logistik.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bentheimer Eisenbahn AG wurde am 1. April 1895 als Bentheimer Kreisbahn AG gegründet, aber schon am 16. April 1896 in einen Eigenbetrieb des Kreises Grafschaft Bentheim in der preußischen Provinz Hannover verändert. Am 7. März 1935 wurde der kreiseigene Betrieb, der sich allerdings schon seit dem 1. Januar 1924 „Bentheimer Eisenbahn“ nannte, wieder in eine Aktiengesellschaft umgebildet, deren Kapital der Kreis zu fast 100% übernahm. Noch heute sind nur die Städte Neuenhaus und Nordhorn mit 0,01% bzw 6% neben dem Landkreis an der AG beteiligt, der 93,99% des Kapitals hält.
Gronau (Westf)–Coevorden Kursbuchstrecke (DB): ex 224k Streckennummer: 9203 Streckenlänge: 75,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legendenach Emmen 76,1 Coevorden nach Zwolle 75,1 Coevorden-Heege 74,4 Staatsgrenze NL / BRD 71,3 Laarwald 68,3 Vorwald 64,6 Emlichheim nach Emsland Stärke 61,1 Klein-Ringe 59,6 Groß-Ringe 56,8 Hoogstede 54,2 Berge 52,6 Abzw Esche nach Osterwald 49,3 Veldhausen 46,7 Neuenhaus 42,4 Grasdorf 39,3 Frenswegen 37,3 nach Nordhorn GIP 36,2 Nordhorn 33,1 Nordhorn Süd 30,8 Brandlecht 28,2 Hestrup 25,3 Neerlage A 30 22,4 Quendorf 18,7 Bad Bentheim Nord nach Almelo Almelo–Salzbergen 16,7 Bad Bentheim Süd 13,6 Gildehaus 11,2 Achterberg nach Ochtrup-Brechte (Bundeswehr) 8,3 Bardel Landesgrenze Nds / NRW 5,1 Driland 1,7 Bauverein Dinkel nach Münster nach Coesfeld 0,0 Gronau (Westf) nach Oldenzaal (NL) nach Enschede (NL) Zweck des Bahnbaus war es, den Kreis nahe der niederländischen Grenze mit Eisenbahnlinien zu erschließen; denn zunächst war nur die 1865 im Süden des Kreises von der niederländischen Eisenbahn-Gesellschaft Almelo-Salzbergen erbaute Hauptbahn Osnabrück–Rheine–Hengelo vorhanden.
Infrastruktur
Von dieser Bahnstrecke Almelo–Salzbergen aus wurden in der Station Bentheim (seit 1979 Bad Bentheim) abzweigend normalspurige Strecken nach Norden und Süden errichtet. Als erster Teil wurde am 16. Dezember 1895 der Abschnitt bis nach Nordhorn für den Güterverkehr in Betrieb genommen. Mit der Verlängerung bis Neuenhaus am 16. April 1896 kam auch der Personenverkehr in Gang. Durch den Weiterbau der Strecke nach Nordwesten, die stets dem Lauf der Vechte folgt, wurde am 23. Dezember 1909 Emlichheim und am 1. September 1910 der Grenzbahnhof Laarwald erreicht. Schon am 12. September 1910 fuhren Personenzüge bis Coevorden in Holland, Güterzüge jedoch erst ab dem 2. Januar 1911. Der Abschnitt Laarwald—Coevorden gehörte bis 1990 einer holländischen Gesellschaft und war von der BE nur gepachtet.
Inzwischen hatte man am 21. Juni 1908 auch die Querverbindung nach Gronau in Westfalen zur Hauptbahn Münster (Westfalen)–Enschede in Betrieb genommen und damit eine durchgehende Strecke von 74 km Länge geschaffen.
Geringfügigen Zuwachs bekam das Netz noch durch einige Anschlussbahnen, die allein dem Güterverkehr dienen. Die bedeutendste wurde am 17. September 1986 von Achterberg nach Ochtrup-Brechte in Westfalen eröffnet (8,3 km, Streckennummer 9209), die von der damals bereits nicht mehr befahrenen „Südbahn“ Bad Bentheim—Gronau abzweigt.
Der Personenverkehr zwischen Gildehaus und Gronau wurde am 29. Mai 1965 stillgelegt, der Güterverkehr endete auf diesem Abschnitt am 25. September 1981.
Auf der „Nordstrecke“ (Streckennummer 9203) fuhren planmäßige Personenzüge und Triebwagen bis zum 25. Mai 1974; allerdings war der grenzüberschreitende Personenverkehr zwischen Laarwald und Coevorden bereits mit Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 eingestellt und nach dem Krieg nicht wieder aufgenommen worden. An die Stelle der Personenzüge und Triebwagen traten nun die eigenen Omnibuslinien.
Schienenverkehr
Der Güterverkehr erlebte nach starken Rückschlägen in den Jahren nach den beiden Weltkriegen in den letzten Jahrzehnten einen außerordentlich starken Aufschwung und wird bis heute weitergeführt. Seit den vierziger Jahren war der Erdöltransport aus den im Kreis gelegenen Ölquellen ein bedeutender Verkehrszweig geworden, der jedoch nach dem Bau einer Pipeline drastisch zurückging. Deshalb musste ein anderes Standbein gefunden werden. Nach 1980 nahm der Durchgangsverkehr nach den Niederlanden und vor allem die Beförderung von Zement aus Westfalen zum Umladebahnhof Laarwald einen erheblichen Umfang an.
Seit dem 12. Dezember 2010 betreiben die Bentheimer Eisenbahn AG in Kooperation mit dem niederländischen Verkehrsunternehmen Syntus im Rahmen eines Pilotprojektes für zunächst drei Jahre sowohl an Werktagen als auch an Sonn- und Feiertagen im Stundentakt eine neue Regionalbahnlinie (bezeichnet als Grensland Express)[1] zwischen Bad Bentheim und Hengelo über Oldenzaal.[2] In Hengelo bestehten im regelmäßigen Takt Bahnverbindungen nach Enschede und Almelo. In Bad Bentheim bestehten taktmäßige Anschlüsse an die Westfalenbahn in Richtung Osnabrück und Bielefeld und an das Busnetz der Bentheimer Eisenbahn AG in Richtung Nordhorn und Emlichheim. Sollte sich nach Ablauf der Laufzeit das Projekt als wirtschaftlich erweisen, soll das Regionalbahnangebot dauerhaft bestellt werden und damit erhalten bleiben. Es ist zudem vertraglich festgehalten, dass dann eine Verlängerung dieser Bahnlinie bis Nordhorn geprüft werden soll. Unter Umständen könnten schon ab 2014 wieder Personentriebwagen bis Nordhorn fahren. Aufgrund dieser Perspektive hat sich auch die Stadt Nordhorn an dem Pilotprojekt finanziell beteiligt und ist Projektpartner.[3]
Die BE, die schon seit dem 1. Dezember 1931 den Betrieb der Ahaus-Enscheder Eisenbahn und seit dem 1. Januar 1933 auch den der Meppen-Haselünner Eisenbahn geführt hatte, übernahm nach der Auflösung des Niedersächsisches Landeseisenbahnamts 1959 die Betriebsführung von sechs weiteren Kleinbahnen im westlichen Niedersachsen. 1990 hat die BE diesen Geschäftszweig aufgegeben.
Die Bentheimer Eisenbahn ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).
Busverkehr
Die Bentheimer Eisenbahn ist Mehrheitsgesellschafterin der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim (VGB), der Konzessionsnehmerin (nach § 42 PBefG) für den allgemeinen Linienverkehr im Landkreis Grafschaft Bentheim. Im Rahmen dieser Konzession bedient das Unternehmen vor allem sechs Regional- und mehrere Schulbuslinien. Die VGB befördert pro Jahr mehr als fünf Millionen Fahrgäste. Des Weiteren unterhält das Unternehmen eine Linie im Schülersonderlinienverkehr (nach § 43 PBefG) und betreibt eine Reisebusflotte.
Literatur
- Ludger Kenning, Klaus Wilmsmeyer: Die Bentheimer Eisenbahn. Verlag Kenning, Nordhorn 1987. ISBN 3-9800952-4-X
- Wolfgang Herzog: Moderne Privatbahn in der Grafschaft Bentheim: Bentheimer Eisenbahn AG. Zeunert, Gifhorn 1991. ISBN 3-924335-12-5
- Bentheimer Eisenbahn AG: 100 Jahre Bentheimer Eisenbahn 1895-1995. Druckerei Hellendoorn, Bad Bentheim 1995.
- Hans Wolfgang Rogl: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen. Niedersachsen einschließlich Bremen. Transpress, Stuttgart 1996, S. 261–271, ISBN 3-344-71022-2
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 6 Nordrhein-Westfalen [!], Nordöstlicher Teil. Eisenbahn Kurier, Freiburg 2000, S. 182–222, ISBN 3-88255-664-1
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
- Bahngesellschaft (Deutschland)
- Eisenbahninfrastrukturunternehmen (Deutschland)
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