- Coevorden
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Gemeinde Coevorden
Flagge
WappenProvinz Drenthe Bürgermeister Bert Bouwmeester Sitz der Gemeinde Coevorden Fläche
– Land
– Wasser299,68 km²
296,68 km²
3,00 km²CBS-Code 0109 Einwohner 36.049 (31. Dez. 2010[1]) Bevölkerungsdichte 120 Einwohner/km² Koordinaten 52° 40′ N, 6° 44′ O52.6641666666676.7388888888889Koordinaten: 52° 40′ N, 6° 44′ O Bedeutender Verkehrsweg A37, N34, N381 Vorwahl 0524, 0591 Postleitzahlen 7740-7759, 7840-7869 Website www.coevorden.nl Coevorden ( anhören?/i) ist eine Stadt und eine Gemeinde an der deutsch-niederländischen Grenze in der niederländischen Provinz Drenthe.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Die Stadt Coevorden liegt im Südosten der Provinz und grenzt an Emlichheim in der Grafschaft Bentheim (Niedersachsen). Weitere Nachbargemeinden sind Hardenberg (Provinz Overijssel), Emmen und Hoogeveen. Das ebenfalls zur Gemeinde gehörende Schoonoord liegt aber 20 km nördlicher, zwischen Emmen und Westerbork.
Stadtgliederung
Die Gemeinde besteht aus der gleichnamigen Stadt, wo die Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat, und 37 weiteren Ortsteilen und Dörfern.
Ortsteile gemäß Einwohnerzahl:
Coevorden 14.450 Dalen 3.470 Sleen 2.240 Schoonoord 2.100 Aalden 1.850 Oosterhesselen 1.800 Geesbrug 720 Steenwijksmoer 650 Gees 610 Dalerpeel 600 Noord-Sleen 460 Erm 420 Meppen 360 Zweeloo 340 Wachtum 280 Dalerveen 260 De Kiel 260 Zwinderen 240 't Haantje 230 Wezup 200 Benneveld 180 Holsloot 180 Stieltjeskanaal 180 Wezuperbrug 180 Nieuwe Krim 170 Achterste Erm 70 Diphoorn 60 Weitere Ortsteile mit weniger Einwohnern: Ballast, De Haar, De Mars, Den Hool, Kibbelveen, Klooster, Nieuwlande, Padhuis, Pikveld, Vlieghuis, Weijerswold.
Geschichte
Im Jahr 1148 ist erstmals die Rede von Coevorden (= Kuhfurt). Der Ort liegt strategisch auf einem Sandrücken im Süden des Bourtanger Moores. Jeder Händler, der den Landweg zwischen Friesland und Münster (Westfalen) benutzte, musste durch Coevorden reisen.
Am 25. Juli 1227 fand bei Ane (Gemeinde Hardenberg), 7 km südwestlich von Coevorden, eine blutige Schlacht statt zwischen dem (von den Drenther und Bentheimer Bauern unterstützten) aufständischen Herrn von Coevorden und den Rittern des Utrechter Bischofs. Die Utrechter erlitten eine schmähliche Niederlage, sogar der Bischof kam dabei ums Leben.
Erst 1407 erhielt Coevorden vom Kaiser Karl V. das Stadtrecht und das Recht, Jahrmärkte abzuhalten. Die Stadt wurde 1579 durch einen Großbrand zu 33 % zerstört. Als Georg von Lalaing, Graf von Rennenberg während des Achtzigjährigen Krieges 1580 zum spanischen Lager übertrat, besetzten seine Truppen auch Coevorden. Der mit niederländischen Truppen herbeigeeilte Johan van den Corput musste erkennen, dass die Stadt nicht mehr zu erobern gewesen wäre und verlegte sich auf die Verteidigung von Steenwijk. Coevorden blieb eine Belagerung damit immerhin zunächst erspart. Moritz von Oranien entriss den Spaniern 1592 die Stadt (die dabei erneut, und diesmal fast ganz, niederbrannte) und ließ sie bis 1605 zu einer der stärksten niederländischen Festungen ausbauen. Der berühmte Festungsbaumeister Menno van Coehoorn erneuerte diese Verteidigungsanlagen. Im Jahr 1672 wurde sie von Münsterschen Truppen erobert, wenig später wieder von den Holländern zurückgewonnen. Eine Wiedereroberung durch die Münsteraner scheiterte an einer Überschwemmung, wodurch die Belagerer fast alle ertranken.
Dann war Coevorden lange Zeit, bis auf die Franzosenzeit (1804–1813), eine ruhige Grenzstadt. Der Eisenbahnanschluss 1905 leitete eine Industrialisierung ein. Nach 1950 zogen aber viele Betriebe und Regionalbehörden ins modernere Emmen um.
Politik
Gemeinderatswahl 2010:
Partei Stimmen in % Sitze VVD 24,08 6 PvdA 23,85 6 CDA 18,9 5 PAC/GroenLinks 17,04 4 Gemeentebelangen 8,19 2 D66 7,91 2 Wahlbeteiligung 51,2 25 Parlamentswahlen 2010:
Partei Stimmen in % PvdA 25,43 VVD 21,91 CDA 15,88 PVV 13,8 SP 9,15 D66 4,65 GroenLinks 4,51 ChristenUnie 2,38 SGP 0,41 Wahlbeteiligung 76,54 Bürgermeister und Beigeordnete:
- Bürgermeister : B.J. Bouwmeester (D66)
- Beigeordnet : G. Roeles (VVD)
- Beigeordnet : T. Pot-Eland (PvdA)
- Beigeordnet : R. Wilting (CDA)
Städtepartnerschaften
Coevorden unterhält seit 1963 eine Städtepartnerschaft mit der auf der anderen Seite der Grenze gelegenen Stadt Nordhorn. Außerdem bestehen freundschaftliche Kontakte zu Kutno (Polen) und Brest (Weißrussland).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eisenbahn
Die Stadt liegt an der Eisenbahnstrecke zwischen Zwolle und Emmen, die halbstündlich im Personennahverkehr bedient wird. Seit 1910 hat die Stadt durch die Bentheimer Kreisbahn, jetzt Bentheimer Eisenbahn AG, Anschluss an das deutsche Schienennetz und den Ort Laar (Grenzbahnhof) jenseits der Grenze in Deutschland. Von dort aus besteht ein Anschluss in Richtung Nordhorn, Bad Bentheim und bis 1981 weiter nach Gronau. Auf der Bentheimer Eisenbahn AG wird seit 1974 jedoch nur noch Güterverkehr durchgeführt, der aber sehr umfangreich ist. Die Bentheimer Eisenbahn AG betreibt auf niederländischer Seite beträchtlichen internationalen Güterverkehr mit eigenen Gleisanlagen und Anschluss an das Streckennetz der Nederlandse Spoorwegen (NS). Der Ausbau des Bahnhofs Coevorden-Heege in den Jahren 2006/2007 brachte die Erweiterung der Gleisanlagen über die deutsch-niederländische Staatsgrenze mit sich, sodass es sich nunmehr um einen „internationalen“ Bahnhof handelt.
Auto
Die N34, eine zweispurige Autostraße, verbindet Coevorden mit Emmen im Nordosten und Ommen (Niederlande) und Zwolle im Südwesten. Auch Emlichheim in Deutschland ist über die B 403 (10 km) gut zu erreichen.
Bus
Es verkehren in der Stadt folgende Buslinien:
- 26: Coevorden–Schoonebeek–Klazienaveen–Emmen
- 21: Emmen–Erm–Sleen–Noordsleen–Schoonoord–Assen
- 22: Zweeloo–Wezup–Westerbork–Beilen–Assen
- 27: Hoogeveen–Geesbrug–Zwinderen–Gees–Oosterhesselen–Meppen–Aalden–Zweeloo–Emmen
- 29: Coevorden–Slagharen–Dedemsvaart–Zwolle
- 33: Coevorden–Steenwijksmoer–Nieuwe Krim–Dalerpeel–Nieuwlande–Hoogeveen
- 223: Coevorden–Dalen–Wachtum–Oosterhesselen–Meppen–Aalden–Zweeloo
Schiff
Coevorden ist für 800-t-Schiffe erreichbar über den Coevorden-Almelo-Kanal. Der Hafen liegt am Rande des grenzüberschreitenden Gewerbegebietes Europark Coevorden-Emlichheim. Schiffe wie ein 'Kempenaar' können in 18 Stunden von Rotterdam oder Amsterdam nach Coevorden fahren. Es ist der Gemeindeverwaltung Coevorden viel daran gelegen, dass der Kanal für größere Schiffe befahrbar gemacht wird. Die Provinz Overijssel ist Eignerin des Kanals.
Wirtschaft
Coevorden ist eine nicht unbedeutende Industrie- und Handelsstadt und hat u. a. Fabriken, in denen Tierfutter, Karton und Baumaterial hergestellt wird. Die NATO richtete 1984 in der Stadt ein Depot ein, in dem militärische Vorräte verteilt, gewartet und auf- und umgeschlagen wurden. Diese Einrichtung wurde 1999 vom niederländischen Heer (Landmacht) übernommen.
Zusammen mit Emlichheim wird ein großes, grenzüberschreitendes Industrie- und Gewerbegebiet, der Europark, entwickelt. Es ist inzwischen per Bahn, Binnenschiff und LKW gut erreichbar und wurde Ende 2007 noch erweitert.
Wegen der schönen Natur ist vor allem im nördlichen Bereich der Gemeinde auch der Tourismus von Bedeutung. Schließlich dient ein großer Teil des Grundgebiets von Coevorden der Landwirtschaft.
Sehenswürdigkeiten
- Der seit etwa 1490 jährlich Mitte November stattfindende Gänsemarkt ist heute ein Volksfest, auf dem u. a. eine „Miss Gänsehüterin“ gekürt wird. Früher wurden Gänse für den Weihnachtstisch gehandelt und vor Ort geschlachtet.
- Das 1972 völlig restaurierte Schloss Coevorden. Eine Kopie des Schlosses findet sich im kanadischen Vancouver, deren Name sich von einem Herrn Van Coevorden ableitet.
- Das Freilichtmuseum „Ellert en Brammert“ in Schoonoord. Es ist nach zwei sagenhaften Räubern, den Riesen Ellert und Brammert, benannt worden. Das Museum gibt Einblick in das Leben in Drenthe im 18. und 19. Jahrhundert.
- Das Heimatmuseum von Coevorden, nahe dem Schloss im ehemaligen Arsenal.
- Die malerischen Bauerndörfer Aalden und Meppen, Gees und Oosterhesselen. In letzterem steht das Herrenhaus „De Klencke“ (nicht zu besichtigen) mit sehenswerter Parkanlage und ebensolchem Naturreservat (Wanderrouten; in Besitz der Stiftung Naturmonumente). Aalden gilt als eines der malerischsten Orte der Niederlande.
- Im Ortsteil Dalen findet man, etwas außerhalb des Zentrums, den Ferienpark De Huttenheugte von der Marke Center Parcs. Angelegt wurde der Park 1972 und zieht Gäste vorrangig aus Deutschland und den Niederlanden an.
Weblinks
- Webpräsenz der Stadt Coevorden
- Website des Verkehrsvereins
- Website des Freilichtmuseums in Schoonoord (nl,de,en)
- Website des Stadtmuseums
- Website des grenzüberschreitenden Europarks Coevorden-Emlichheim
Einzelnachweise
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