- Berlin-Malchow
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Malchow
Ortsteil von BerlinKoordinaten 52° 34′ 45″ N, 13° 28′ 57″ O52.57916666666713.4825Koordinaten: 52° 34′ 45″ N, 13° 28′ 57″ O Fläche 1,54 km² Einwohner 494 (30. Juni 2011) Bevölkerungsdichte 320,8 Einwohner/km² Eingemeindung 1. Okt. 1920 Postleitzahl 13051 Ortsteilnummer 1106 Verwaltungsbezirk Lichtenberg Malchow [ˈmalçoː] ist ein Ortsteil im Bezirk Lichtenberg von Berlin. Der Ortsteil Stadtrandsiedlung Malchow liegt hingegen im angrenzenden Bezirk Pankow.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits in der Mittelsteinzeit (etwa 5000 v. Chr.) nutzten Jäger, Sammler und Fischer das Gebiet um Malchow als Rastplatz. Aufgrund des Fischreichtums und der fruchtbaren Böden begann fortan die Besiedlung. Das bezeugen archäologische Funde wie Feuersteingeräte und herzförmige Pfeilspitzen. In der jüngeren Bronzezeit (ca. 1200 v. Chr.) wurde das Gebiet dann intensiver besiedelt und genutzt.
Während des 13. Jahrhunderts gründeten deutsche Bauern das Dorf Malchow – aus dieser Zeit stammte auch die romanische Dorfkirche (1945 durch Wehrmachtsangehörige gesprengt). 1344 wurde der Ort Malchow in einer Schenkungsurkunde von Ludwig dem Älteren (Markgraf von Brandenburg) erstmals erwähnt. In den Jahren 1375/1376 wohnten hier schon 52 Einwohner. 1412 wurde das Rittergut Malchow von der Familie Barfuß erworben.
Im Jahr 1629 lagerten die kaiserlichen Regimenter unter Wallenstein in Malchow. Eine Schmiede und eine Bockwindmühle erhielt der Ort im Jahre 1642. Paul von Fuchs, ein brandenburgisch-preußischer Staatsminister, tauschte 1684 seinen Blankenburger Besitz gegen das Malchower Gut. Die nachfolgenden Jahre werden als Malchows Blütezeit bezeichnet, da Paul von Fuchs den Ort zu seinem „Edelsitz“ ausbaute. Unter seiner Führung wurde ein Predigerwitwen- und Waisenhaus errichtet und die Kirche erneuert. Im 18. Jahrhundert erwarben nacheinander König Friedrich I. und dann Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt das Gut. Neben dem Anlegen von neuen Alleen wurde auch der Lustgarten erweitert. Ab 1734 wurde Malchow von Niederschönhausen verwaltet, bis es – nachdem es im 19. Jahrhundert noch einmal unter privater Führung stand – 1882 von der Stadt Berlin erworben wurde, die große Flächen als Rieselfelder nutzte. Zu dieser Zeit begann gezielte Zucht von Speisefischen am Malchower See, die bis in die 1960er Jahre betrieben wurde. 1920 wurde auch Malchow zu Groß-Berlin eingemeindet und dem Bezirk Weißensee zugeordnet. Ende der 1920er Jahre bekam Malchow eine Omnibusverbindung nach Weißensee und rückte so näher an die Stadt Berlin heran. In den 1930er Jahren expandierte Malchow durch die Entstehung der Siedlung Margaretenhöhe und der von den NILES-Werken errichteten Niles-Siedlung südöstlich des Malchower Sees.
Um 1955 wurde das frühere Gut in Malchow in Volkseigentum umgewandelt. Das Volkeigene Gut (VEG) Malchow diente nun der Futterproduktion. In das Gutshaus beziehungsweise Schloss Malchow zog die landwirtschaftlich-gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität. Durch die Abspaltung Hohenschönhausens 1985 von Weißensee wurde Malchow aufgeteilt. Der Dorfkern sowie die Siedlung Margaretenhöhe gehörten seitdem zum Bezirk Hohenschönhausen. Die Stadtrandsiedlung verblieb dagegen im Bezirk Weißensee, der 2001 im Bezirk Pankow aufging.
Die DDR-Pläne für Malchow sahen ab 1990 den Bau einer Großsiedlung vor.
Seit der Bezirksreform 2001 und der daraus resultierenden Auflösung des Bezirks Hohenschönhausen gehört Malchow zum Bezirk Lichtenberg. Die Grenzen des Ortsteils wurden ebenfalls neu geschnitten; die Siedlung Margaretenhöhe wurde dem Ortsteil Wartenberg und die Niles-Siedlung dem Ortsteil Neu-Hohenschönhausen zugeschlagen. Nach der Einwohnerzahl ist Malchow mit 488 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2010) der kleinste Ortsteil von Berlin.
Bildung und Kultur
- Grundschule im Grünen mit einem Kinderbauernhof, genannt Knirpsenfarm[1]
- Naturschutzstation, organisiert das jährlich stattfindende Storchenfest[2]
Siehe auch
Weblinks
Commons: Berlin-Malchow – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Handzahme Raubtiere auf der Knirpsenfarm. Robert-bosch-Stiftung übernimmt Patenschaft für Frettchendamen. In: Berliner Woche. vom 30. Juni 2010, S. 7.
- ↑ Sorchenfest in Malchow. In: Berliner Woche. vom 30. Juni 2010, S. 7.
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