- Birte Weigang
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Birte Weigang Birte Weigang bei den DDR-Schwimmmeisterschaften in Erfurt (1987)
Persönliche Informationen Name: Birte Weigang Nationalität: Deutsche Demokratische Republik
Schwimmstil(e): Rücken, Schmetterling Geburtstag: 31. Januar 1968 Geburtsort: Leipzig Größe: 1,76 m MedaillenOlympische Spiele Gold 1988 Seoul 4×100 m Lagen Silber 1988 Seoul 100 m Schmett. Silber 1988 Seoul 200 m Schmett. Weltmeisterschaft Bronze 1986 Madrid 200 m Schmett. Europameisterschaft Gold 1985 Sofia 100 m Rücken Gold 1985 Sofia 4×100 m Lagen Gold 1987 Straßburg 4×100 m Lagen Silber 1985 Sofia 100 m Schmett. Silber 1987 Straßburg 100 m Schmett. Silber 1987 Straßburg 200 m Schmett. Birte Weigang (* 31. Januar 1968 in Leipzig) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin, die für die DDR startete.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Die Tochter des ehemaligen Fußballer des Jahres der DDR Horst Weigang startete in ihrer Karriere für den SC Turbine Erfurt und setzte zunächst die Tradition der Rückschwimmer fort, die Roland Matthes durch seine Erfolge begründete.
Ihren ersten großen Erfolg feierte sie 1985, als sie über 100 Meter Rücken in Sofia Europameisterin wurde. Außerdem konnte sie sich den Europameistertitel über 4×100 Meter Lagen, gemeinsam mit Sylvia Gerasch, Kornelia Greßler und Heike Friedrich und die Silbermedaille über 100 Meter Schmetterling, sichern.
Später konzentrierte sie sich auf die Schmetterlingslage und gewann 1986 bei den Weltmeisterschaften über 200 Meter Schmetterling mit der Bronzemedaille ihre einzige Weltmeisterschaftsmedaille.
Ein Jahr später bei den Schwimmeuropameisterschaften 1987 in Straßburg wurde sie abermals Europameisterin mit der 4×100 Meter Lagenstaffel und Vize-Europameisterin über 100 und 200 Meter Schmetterling.
Mit der 4×100 Meter Lagenstaffel der DDR wurde sie bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul Olympiasiegerin und holte zwei Silbermedaillen über 100 Meter und 200 Meter Schmetterling.
Sie beendete ihre Schwimmkariere 1989 auf Grund eines diagnostizierten Bandscheibenvorfalls und wurde danach Lehrerin in Berlin[1].
DDR-Doping
Weigang bestätigte die unwissentliche Einnahme von Dopingpräparaten, von Seiten der DDR-Sportfunktionäre und Mediziner. Sie wurde nach ihrer Schwimmkarriere mit massiven gesundheitlichen Problemen als Resultat des jahrelangen systematischen Dopingprogramms der DDR konfrontiert. Die Einnahme von anabolen Steroiden, wie Oral-Turinabol, bewirkte beispielsweise die Entwicklung einer zu kräftigen Muskulatur für ihr Skelett, was zu multiplen Wirbelbrüchen führte und schließlich auch wirklicher Grund ihres Karriereendes war[1].
Auch Weigangs ehemalige Trainingskollegen Cornelia Sirch und Torsten Karl, der 2003 an einem Gehirntumor starb, gehören zu den Dopinggeschädigten.[2]
Weigang fasst die systematischen Dopingpraktiken der DDR für sich wie folgt zusammen:
„Ich wurde nicht gefragt, ob ich will, dass mein Körper in einem Jahr Training zehn Jahre altert.[1]“
Weblinks
- Birte Weigang in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Birte Weigang auf Swimrankings.net
Einzelnachweise
- ↑ a b c "Schatten in der Biografie" online bei der Berliner Zeitung, 1. April 2003; Stand: 7. Mai 2009.
- ↑ "Ex-Schwimmer Torsten Karl verstorben" online unter sportgericht.de, 28. April 2008; Stand: 7. Mai 2009.
Europameisterinnen über 100 m Rücken1927: Wilhelmine den Turk | 1931: Marie Braun | 1934: Hendrika Mastenbroek | 1938: Cor Kint | 1947: Karen Harup | 1950: Hendrika van der Horst | 1954: Geertje Wielema | 1958: Judy Grinham | 1962: Rita van Velsen | 1966: Christine Caron | 1970: Tinatin Lekveishvili | 1974: Ulrike Richter | 1977: Birgit Treiber | 1981: Ina Kleber | 1983: Ina Kleber | 1985: Birte Weigang | 1987: Kristin Otto | 1989: Kristin Otto | 1991: Krisztina Egerszegi | 1993: Krisztina Egerszegi | 1995: Mette Jacobsen | 1997: Antje Buschschulte | 1999: Sandra Völker | 2000: Nina Schiwanewskaja | 2002: Stanislawa Komarowa | 2004: Laure Manaudou | 2006: Laure Manaudou | 2008: Anastassija Sujewa | 2010: Gemma Spofforth
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