Boliden

Boliden
Boliden AB
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Rechtsform AB
ISIN SE0000869646
Gründung 1931
Sitz Upplands Väsby, Schweden
Leitung Lennart Evrell, CEO
Mitarbeiter 4.500 (2005)
Umsatz EUR 1,9 Mrd. (2005)
Bilanzsumme 2.671,75 Mio. Euro (2008)[1]
Branche Bergbau
Website www.boliden.com

Boliden AB ist eines der großen schwedischen Bergbauunternehmen. Es hat seinen Hauptsitz in Upplands Väsby und ist auf die Gewinnung von Gold, Silber, Kupfer, Blei und Zink spezialisiert, die in vier Abbaugebieten gewonnen werden. Zwei weitere Geschäftsbereiche sind die Kupfer- und Zinkschmelzwerke. Boliden AB hat einen Umsatz von ca. 18 Milliarden Schwedische Kronen (1,9 Milliarden Euro) und 4.500 Angestellte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1924 wurde ein aufsehenerregender Erzfund (Kupfer, Silber und Gold) etwa 30 Kilometer von Skellefteå gemacht. Um den Abbau zu ermöglichen wurden 1925 die zwei Unternehmen Skellefteå Gruv AB und Västerbottens Gruv AB gegründet und der Ort Boliden, Norsjö sowie eine Bahnverbindung von Boliden zum Hafen von Skellefteå gebaut. 1926 wurde das erste Erz gefördert und nach Deutschland in ein Schmelzwerk transportiert. Da das Erz sehr arsenhaltig war, was nur wenige Werke in der Welt hantieren konnten, beschloss man, ein eigenes Schmelzwerk in der Nähe zu bauen.

1929 erwarb Ivar Kreuger die Aktienmehrheit in den Unternehmen, die 1931 zur Bolidens Gruv AB fusionierten. Vier Monate vor seinem Konkurs und Selbstmord in Paris trat er aber die Aktien an die Skandinaviska Banken ab, in deren Besitz das Unternehmen bis 1952 verblieb.

Während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weitere Funde erschlossen (Laisvall, Kristineberg, Adak, Åkulla u.a.m.). 1955 wurden eine Anzahl von Bergwerken in Mittelschweden erworben, u.a. Garpenberg und Saxberget. 1963 kaufte Boliden Reymersholms Gamla Industri AB und begab sich damit in den Chemiesektor (Boliden Kemi wurde 1989 verkauft).

1966 änderte das Unternehmen seinen Namen zu Boliden AB. 1967 wurde die Bolidengrube, mit der alles begann, stillgelegt. 1968 startete der Betrieb in Aitik eine der größten Kupfergruben Europas.

1970 leitete man eine Zusammenarbeit mit der deutschen Preussag ein, an der man 50% erwarb.

In den 1980er und 1990er Jahren expandierte Boliden international. Gruben und Beteiligungen in Saudiarabien, Kanada, Chile, Spanien u.a. wurden erworben und auch wieder verkauft. Verarbeitungsanlagen wurden modernisiert und ausgebaut. Heute hat Boliden drei Geschäftsbereiche.

Im April 1998 kam es in der Zink- und Bleimine Los Frailes der Boliden-Tochter Boliden-Apirsa zu einem Unglück: Der Damm eines Absetzbeckens mit schwermetallhaltigem und giftigem Abwasser und Schlamm brach. Der Schlamm bedeckte 4.000 Hektar Ackerland und bedrohte den Nationalpark Coto de Doñana, ein UNESCO-Welterbe. Näheres dazu findet sich im Eintrag zur Mine Los Frailes.

Geschäftsbereiche

Boliden hat drei Geschäftsbereiche

  • Bergwerke in Aitik/Schweden (Kupfer, Nebenprodukte Gold und Silber), im Skelleftefeld/Schweden (vier Bergwerke: Zink, Kupfer, Gold und Blei), in Garpenberg/Schweden (zwei Bergwerke Zink und Silber, Nebenprodukte sind Blei, Kupfer und Gold) und Tara/Irland (Zink und Blei).
  • Zinkschmelzwerke in Kokkola/Finnland und Odda/Norwegen und Handel mit Zink und Nebenprodukten
  • Kupfer- und Bleischmelzwerke in Rönnskär/Schweden, Harjavalti/Finnland und Landskrona/Schweden sowie Handel mit Kupfer und Nebenprodukten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. NewBoliden Annual Report 2008, S. 44, abgerufen am 10. November 2009

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