- Burg Westerburg
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Burg Westerburg Westerburg bei Dedeleben
Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ort: Huy-Westerburg Geographische Lage 52° 0′ 51″ N, 10° 51′ 58″ O52.01416666666710.866111111111Koordinaten: 52° 0′ 51″ N, 10° 51′ 58″ O Die Burg Westerburg befindet sich im Ortsteil Westerburg der Gemeinde Huy (westlich des Ortsteils Dedeleben) in Sachsen-Anhalt. Die Anlage liegt an der Straße der Romanik. Sie gilt als älteste noch erhaltene Wasserburg Deutschlands. Die Burg ist auch über den 80 km langen Radwanderweg durch den Altkreis Halberstadt zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Entstehungsgeschichte der Anlage ist nicht bekannt. Sie liegt an einem frühen, befestigten Weg durch die sumpfige Niederung des Großen Bruches. Vermutlich entstand die Burg um 780 während der Sachsenkriege. Sie könnte von Karl dem Großen als vorgeschobener fränkischer Stützpunkt gegründet worden sein. In das Areal eines 350 x 300 m großer Ringwalls mit Wassergraben wurde im 11. Jahrhundert eine ovale Rundburg von 60 x 80 m Größe mit einem runden Bergfried eingefügt.
Die erste urkundliche Erwähnung der Westerburg erfolgte 1052, als Kaiser Heinrich III das Gebiet dem Bischof von Halberstadt schenkt. 1180 erhielten die Regensteiner Grafen die Burg zum Lehen und bauten sie zu einer ihrer stärksten Festungen aus. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erfolgt der Umbau zu einer Wohnanlage, wobei die Ringmauer mit einer Stärke bis zu 1,95 Metern zugleich die Außenwand der Häuser bildet.
Auf der Westerburg wurden am 14. Juli 1596 zwei und am 12. Mai 1597 drei weitere Frauen aus Rohrsheim wegen Hexerei im Auftrag des Amtmanns Peregrinus Hünerkopf verbrannt.
Nach dem Ableben des letzten Regensteiner Grafen fällt die Burg wieder unter Halberstädter Verwaltungsrecht. Im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte wechselten die Besitzer der alten Festungsanlage ständig:
- 1599 fiel Westerburg nach dem Aussterben der Regensteiner wieder an den Bischof von Halberstadt, Herzog Julius von Braunschweig; verschiedene Belehnungen und Verpfändungen
- 1630 besetzten schwedische Truppen die Burg im dreißigjährigen Krieg, jedoch kommt es zu keinen Zerstörungen
- 1648 gelangte das Bistum Halberstadt und damit auch die Westerburg an Kurbrandenburg;
- 1681 Fertigstellung der barocken Burgkapelle unter Henning Adolph von Steinberg und Anna Catharina von Münchhausen
- 1701 sind, nach mehrmaligem Besitzerwechsel, Umbauten und baulichen Ergänzungen, preußische Prinzen (Friedrich I., Friedrich II., Heinrich Ludwig) Besitzer der nunmehrigen Domäne Westerburg.
- 1770 Verpachtung der Burg an die Familie Wahnschaffe mit der Auflage, das moorige „Große Bruch“ urbar zu machen.
- 1802 wurde sie preußische Staatsdomäne
- 1952 diente sie der LPG Westerburg als Verwaltungssitz mit Stallungen, Wohnungen und einem kleinen Restaurant
- 1990 Verpachtung, Instandhaltungen, Restaurantbetrieb
- 1999 Verkauf durch die TLG an Privateigentümer; umfassende Sanierung und Umbau zum Hotel
- 2. Juli 2000 Eröffnung als 4-Sterne superior Hotel mit Restaurant
Anlage
Bis heute sind zwei umlaufende Wassergräben mit dazwischenliegendem Wall erhalten. Der innere Graben umschließt die älteste Burg, eine ovale Anlage mit etwa 70 m Durchmesser, in deren Mauerring im Südwesten der 33 m hohe Bergfried eingebunden ist. Dieser hat einen kreisförmigen Grundriss und sein Zugang liegt in 12 m Höhe. In westlicher Richtung folgt ein 34 m langer kastellähnlicher Anbau mit kleinem Innenhof. Umbauten im Kastellbereich erfolgten vor allem in die Renaissance, was besonders an Fenstern und Portalen abzulesen ist. Überliefert ist ferner ein hölzerner Kanzelaltar in der Burgkapelle vom Ende des 17. Jahrhunderts. Weiterhin sehenswert: Gräfliche Amtsstube, Restaurant Prinzessin Marie Pauline, Ritterkeller, Fürsten- und Spiegelsaal, barocke Schlosskapelle und der Bergfried.
Galerie
Literatur
- Reinhard Schmitt: Die Westerburg. In: Grosse Baudenkmäler. Heft 453. München, 1995
Weblinks
Commons: Burg Westerburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Burg in Sachsen-Anhalt
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